Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche
Zone.
Wenn ich sie nur hätte warnen können , klagte sie. Die frühen Verluste der Erde hätten verhindert und Tausende Leben gerettet werden können. Vielleicht hätten wir den Krieg sogar gewonnen.
Doch auch wenn die Erde nicht siegreich gewesen war, hatte sie wenigstens keine Niederlage eingestehen müssen. Und die Allianz, die sie geschaffen hatte, um die Romulaner abzuwehren, hatte zu etwas Neuem geführt: einer Koalition vieler Welten und schon bald darauf der Gründung der Vereinigten Föderation der Planeten. Endlich war die Erde in all der gefährlichen Dunkelheit nicht länger alleine. Die Menschheit war erwachsen und zu einem Teil von etwas Größerem als sie selbst geworden. Vielleicht hatte der Krieg auch sein Gutes, gestand sie sich ein. Aber dann überkam sie eine Woge tiefer Traurigkeit darüber, in einer solch wundersamen Zeit so weit von der Erde entfernt zu sein. Das Leben geht ohne mich weiter, begriff sie.
Ein morbider Angstanfall aus den dunklen Ecken ihrer Erinnerung nagte an ihr, und sie durchsuchte die Archive der Erde nach Informationen über ihre verlorene Liebe Jonathan Archer. Sie hoffte und betete, dass er nicht im Krieg gefallen war ...
Dann hatte sie seine Biografie zur Hand und stieß einen erleichterten Seufzer aus. Sein Dienst während des Krieges hatte ihm zahlreiche Belobigungen und einen Sitz in der Admiralität eingebracht. Er war noch am Leben und hatte gerade verkündet, dass er seine Posten als Sternenflottenstabschef am ersten Tag des neuen Jahres aufgeben würde, um eine diplomatische Anstellung als Föderationsbotschafter auf Andor anzunehmen.
Jonathan hat sich ganz schön gemacht, dachte Hernandez lächelnd. Dann packte sie eine große Versuchung. Wenn er wüsste, dass ich noch lebe, würde er mich holen kommen. Er würde mich nicht hierlassen.
Sie hatte das planetare Informationsnetzwerk der Erde angezapft, das für die überlegene Technik der Caeliar zutiefst angreifbar war. Jonathans persönliche Kontaktinformationen zu finden, würde so einfach sein, wie sie sich zu wünschen. Sie könnte in einem Moment mit ihm sprechen, sein Gesicht sehen, seine vornehmen grauen Schläfen, diese wehmütigen Lachfältchen. Sie könnte seine Stimme hören, sein Lachen, das Erstaunen und die Erleichterung, die er empfinden würde, wenn er erfuhr, dass sie am Leben war ... all das war nur einen Gedanken entfernt.
Dann verschwand alles und Hernandez war wieder allein in der Dunkelheit, umgeben von kalten Maschinen. Der Traum war vor ihr gewesen, die Rettungsleine in ihren Händen. Doch in einem Atemzug war alles auseinandergebrochen. Sie hatte nichts.
Eine ernste und dröhnende Stimme kam aus dem Nichts und drängte auf ihre Sinne ein, als käme sie von überall. »Erika«, sagte Ordemo Nordal, der stets tyrannische Erste unter Gleichen der Caeliar. »Wir sind sehr enttäuscht von Ihnen.«
»So ein Pech«, sagte sie mit zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn.
Ordemo fuhr fort: »Das Quorum möchte mit Ihnen und Inyx sprechen. Kommen Sie unverzüglich zu uns.«
Sie verdrehte ihre Augen und war sich nicht sicher, ob das Wesen hinter der körperlosen Stimme sie überhaupt sehen konnte. »Schicken Sie nicht jemanden, um mich abzuholen?«
»Sie kennen den Weg Erika. Lassen Sie uns kein zweites Mal bitten.«
»Sonst was?«, verhöhnte sie ihn. »Bitten Sie mich dann noch mal?«
»Strapazieren Sie unsere Geduld nicht. Selbst unsere Höflichkeit hat Grenzen.«
Sie wusste, dass das pazifistische Ethos der Caeliar ihnen nicht gestatten würde, sie zu verletzen oder zu töten, aber das hatte sie nicht davon abgehalten, sie gefangen zu nehmen und das praktisch für immer. Sie werden mich nicht töten, dachte sie, aber es gibt viele Möglichkeiten, um jemanden zu bestrafen, ohne ihn zu berühren. Dann dachte sie an Valerian, die langsam wahnsinnig geworden war und den Rest ihrer Tage in einer Illusion zugebracht hatte.
Sie seufzte und antwortete dem Tanwa-Seynorral : »Ich werde in ein paar Minuten da sein, Ordemo.«
Inyx stand vor dem Quorum und wartete auf Hernandez’ Ankunft. Das Beschlussorgan strahlte Verdammung aus, und er erwartete wenig Verständnis.
Während die Quorumsmitglieder über die Gestalt miteinander kommunizierten, spürte Inyx ihre Ungeduld über Hernandez’ Abwesenheit. Er wollte sie verteidigen, das Quorum daran erinnern, dass sie nicht in der Lage war, ihren Geist von einer Catom-Ansammlung zur anderen zu verschieben. Aber als ihr Verteidiger zu
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