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Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Titel: Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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warf ihren emotionalen Ballast ab.
    Angst war die erste Last, die sie in die Nacht entlassen hatte. Schuld war die zweite. Alles, was noch blieb, war ein Meer aus Bedauern: unausgesprochene Worte, nicht geheilte Wunden, offene Rechnungen. An Letzterem ließ sich nichts ändern – sie sah keine Möglichkeit, sich Valerian gegenüber zu erklären.
    Sie wird es nicht verstehen. Aber das ist nicht meine Schuld.
    Sie sah auf und ließ die unergründliche Dunkelheit ihre letzten Klagen verschlingen, das Ende ihrer Hoffnung und die Überreste ihrer Erinnerung, bis nichts mehr blieb. Es gab keinen Grund mehr für Freude oder Weinen, kein Bedauern mehr um das Leben, das sie verloren oder jenes, das sie im Exil verbracht hatte.
    Jetzt gab es nur noch gesegnete Leere.
    Metzger beugte sich über das Balkongeländer. Ihr steifer, arthritischer Rücken protestierte, als sie sich zwang, hinüberzusteigen. Der Schmerz ist nur eine Illusion, mahnte sie sich. Er ist nur die letzte Hürde. Hoch und drüber. Sie presste ihr Kinn auf ihre Brust, spürte, wie sich ihre Zehen vom Balkon lösten. Dann übernahm die Schwerkraft, zog den Rest ihres Körpers über das Geländer und riss sie in ihrer festen, liebenden Umarmung in die Tiefe – in die Erlösung. Einen Moment lang fühlte sie sich schwerelos.
    Dann war sie frei.
    Hernandez blickte in Valerians glasige blaue Augen und konnte keinen Lebensfunken mehr in ihnen entdecken. Die Brust der stummen Frau hob und senkte sich mit langsamen, flachen Atemzügen und ihr Herzschlag war kaum spürbar, als sie ihre Hand auf Valerians Brustbein legte. »Es sind jetzt fast drei Tage«, sagte sie. »Das hält sie nicht mehr lange aus. Sie wird dehydrieren.«
    »Ich glaube das einfach nicht«, erwiderte Fletcher, die auf der anderen Seite des Bettes stand. »Ich war mir nicht einmal sicher, ob sie uns gehört hat, als wir ihr von Johanna erzählt haben.«
    Hernandez, die Valerian eine wilde Locke ihrer ungebürsteten Haare aus der Stirn strich, war von der Aussicht, in weniger als einer Woche gleich zwei ihrer drei einzigen Freunde zu verlieren, vollkommen erschlagen. Nachdem Inyx ihnen von Metzgers Selbstmord erzählt hatte, war es Hernandez zugefallen, zum simulierten Strand zu gehen und Valerian einzusammeln.
    Die Veränderung ihrer täglichen Routine hatte die Schottin sofort nervös gemacht. Weder Hernandez noch Fletcher waren bereit gewesen, die labile jüngere Frau sofort mit der Tragödie zu konfrontieren, aber der leere Platz an ihrem gemeinsamen Esstisch und ihre eigene düstere Stimmung machten das Thema unausweichlich. Die Konsequenzen waren schlimmer als erwartet; die Enthüllung, dass sich Metzger das Leben genommen hatte und nun für immer fort war, versetzte Valerian in eine so tiefe Depression, dass sie in einen katatonischen Zustand verfiel.
    Inyx stand am Fußende des Bettes und wartete auf Hernandez. »Was möchten Sie jetzt tun?«
    »Das habe ich noch nicht entschieden«, antwortete sie – hin und her gerissen zwischen dem, was sie ertragen konnte und dem, was sie als barmherzig empfand.
    Fletcher nahm Valerians linke Hand in ihre und drückte sie. Sie sah Inyx an. »Was könnten Sie für sie tun?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Inyx. »Unsere Untersuchungen über die Jahre hinweg haben immer ergeben, dass ihre Krankheit rein psychischer Natur ist. Und daher hatten wir von pharmazeutischen Eingriffen abgeraten.«
    »Mit anderen Worten, trotz all Ihrer Macht und all diesen Apparaturen gibt es nichts, was Sie tun können«, erwiderte Fletcher verbittert.
    »Im Gegenteil«, antwortete Inyx, »wir können viel für sie tun. Ich bezweifle allerdings, dass ein Großteil davon einen therapeutischen Nutzen für ihr Leiden haben wird. Schlussendlich vermute ich, dass alles außer unseren invasivsten Methoden ihre derzeitige isolierte Existenz nur verlängern würde.« Er richtete seine nächsten Worte an Hernandez. »Aber wenn dies Ihr Wunsch ist, Erika, werden wir es tun.«
    Sie beugte sich vor und ergriff Valerians andere Hand. »Ich weiß nicht, was ich tun soll, Ronnie. Ich will sie retten ...«
    »Warum?« Fletchers Trauer war so überwältigend wie Hernandez’, aber ihr aufsässiger Geist war so stark wie eh und je. »Was würde das bringen, Erika? Sie ist am Leben, ja, aber das ist nicht das Gleiche, wie zu leben, und das weißt du auch.«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Hernandez. »Inyx, sie zeigt Gehirnaktivität, oder?«
    Er vollführte eine leichte Verbeugung mit

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