Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche
ausgestreckten Armen. »Sehr begrenzter Art, ja.«
»Wer weiß also schon, was sie im Inneren ihres Kopfes für ein Leben führt? Vielleicht ist es das Paradies da drin.«
»Und vielleicht ist es die Vorhölle«, sagte Fletcher. »Oder das Fegefeuer. Oder die Hölle, oder einfach nur das bloße Vergessen.« Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie auf ihre geschwächte Freundin hinabblickte. »Sieh der Wahrheit ins Gesicht, Erika. Sie ist fort und das weißt du. Wir müssen sie gehen lassen.«
Hernandez schüttelte ihren Kopf. Valerians Hand fühlte sich immer noch warm an und auch wenn das Licht aus ihren Augen verschwunden war, strömte immer noch Blut durch ihre Adern und Luft durch ihre Lunge. Ihr Herz schlug und ihre Synapsen waren aktiv – selbst wenn es nur ein paar wenige waren, die die Stellung hielten, bis wahres Bewusstsein wiederkehrte. Es war Hernandez egal, dass Sidra Valerian alt war – sie lebte und das war genug, um darum zu kämpfen.
»Inyx«, sagte sie, »können Sie mehr tun, als Sidras Körper am Leben zu erhalten? Gibt es eine Möglichkeit, ihre psychischen Verletzungen zu heilen?«
Die Frage ließ den schlaksigen Caeliar ein paar Augenblicke nachdenken, bevor er antwortete: »Das ist schwer vorherzusagen. Unsere Methoden würden beträchtliche Änderungen ihrer Biologie und die Verbindung mit unserer gemeinschaftlichen Gestalt beinhalten.«
Fletcher war entsetzt. »Sie würden sie in eine von Ihnen verwandeln?«
»Nicht wirklich eine von uns«, sagte Inyx. »Aber sie würde in unsere Gemeinschaft integriert werden. Wenn wir eine ausgewogene Gemeinschaft mit ihrem Bewusstsein herstellen können, wären wir vielleicht in der Lage, ihren emotionalen Aufruhr zu beruhigen und eine größere Ähnlichkeit zu ihrem alten Selbst wiederherzustellen.« Sein Enthusiasmus schwand, als er hinzufügte: »Allerdings geht mit dem Prozess ein beträchtliches Risiko einher. Wir haben niemals zuvor versucht, unsere Catome mit einer Nicht-Caeliar-Lebensform zu verschmelzen.«
Das rief ein verächtliches Schnauben von Fletcher hervor. »Ich nehme es zurück. Sie würden sie nicht in eine von Ihnen verwandeln, sondern in ein verdammtes Versuchskaninchen.« Sie blickte finster zu Hernandez. »Lass es nicht zu, Erika. Sie ist kein Stück Fleisch, an dem man experimentieren kann. Lass sie in Würde sterben.«
Die Vorstellung, Valerian wieder zu der Frau zu machen, die sie vor fünfzig Jahren gewesen war – zumindest was ihre Persönlichkeit anbelangte –, klang verlockend. Und genau dieses Gefühl der Verlockung riet Hernandez, zu widerstehen. Irgendetwas war falsch und unnatürlich daran. Und vielleicht hatte Fletcher recht – vielleicht war es auf eine entschieden menschliche Art unwürdig.
Sie wägte immer noch ihre Optionen ab, als sie Inyx fragte: »Und wenn wir sie sedieren, bis es zu einem Herzstillstand kommt?«
»Das Wort, das Sie hier vermeiden«, sagte Inyx mit scharfem Sarkasmus in der Stimme, »ist ,Euthanasie‘ und ihre Ausübung ist hier verboten. Wir werden sie weder durchführen noch werden wir ihren Gebrauch hier in Axion tolerieren.«
»Aber Selbstmord scheint hier Zustimmung zu bekommen«, ätzte Fletcher. Hernandez warf ihrer Freundin einen Blick zu, der sie zum Schweigen bringen sollte.
Inyx fuhr fort: »Wir können schmerzstillende Medikamente verabreichen, für den Fall, dass die Patientin noch auf irgendeine Weise bei Bewusstsein sein und Schmerz oder Unbehagen empfinden sollte. Allerdings wird diese Verhinderung von Schmerzen durchgeführt, ohne dass dabei das Risiko besteht, den Zustand der Patientin zu verschlimmern.«
»Klingt vernünftig«, sagte Hernandez und unterdrückte damit jede weitere Bemerkung Fletchers. Betont fragte sie die andere Frau: »Hast du damit ein Problem?«
Fletcher seufzte und blickte wieder zu Valerian. »Nein«, antwortete sie. »Kein Problem.«
Inyx verschränkte seine Rankenhände vor sich. »Natürlich würde eine medizinische Prozedur an jemandem ohne richtiges Bewusstsein eine Gewalttat darstellen. Weil Sidra nicht in der Lage ist, eine fundierte Entscheidung zu treffen, und Sie ihr kommandierender Offizier sind, betrachten wir Sie als ihren Vormund, Erika – und wir werden ohne Ihre Erlaubnis keine medizinischen Anstrengungen unternehmen.«
Hernandez sah Valerian an, dann blickte sie zu Fletcher auf, die lediglich sagte: »Es ist deine Entscheidung, Erika.«
Sie sah zu Inyx. »Sie versprechen mir, dass sie nicht leiden wird?«
»Wir
Weitere Kostenlose Bücher