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Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Titel: Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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ihre Norm geworden war.
    Sie atmete die salzige Luft ein und versuchte, sich glauben zu machen, dass sie echt war, aber das konnte sie nicht. Es gab kein Heilmittel gegen das Wissen, dass es sich um eine Lüge handelte – eine Täuschung, genau wie der Sand, die Brandung und die Sonne. Es gab hier nichts, das es wert war, daran zu glauben.
    Außer Sidra.
    Sich umzudrehen, war eine mühselige Angelegenheit voll kleiner Schritte, unsicherer Pausen und kalkulierter Risiken. Es schien ewig zu dauern, bis sie endlich vor der Klippenwand stand, die den Ausgang verbarg. Metzger hätte schwören können, dass sich ihr Schatten schneller bewegte als sie selbst. Dann zwang sie sich durch einen reinen Willensakt vorwärts und sagte zu der Maschine der Caeliar: »Lass mich raus.«
    Der Ausgang erschien. Die ovale Öffnung war breit und ihre Schwelle war perfekt eben, sowohl zum Strand als auch zu dem Korridorboden auf der anderen Seite. Metzger war dankbar, dass sie nicht über irgendetwas hinwegsteigen musste, und verließ die Simulation mit schwachen, schlurfenden Schritten. Sie bezweifelte, dass Valerian ihre Abwesenheit bis zum Sonnenuntergang überhaupt bemerken würde. Vielleicht nicht einmal dann.
    Ich habe so viel länger ausgehalten, als ich geglaubt habe, dachte Metzger, während sie den Gang entlangtrottete. Ich muss wohl inzwischen ein altes Weib sein.
    Minuten oder vielleicht Stunden vergingen, während sich Metzger mit zitternden Schritten vorwärts quälte. Ihr Gewicht wurde dabei von einem schlichten Stock gestützt. So sehr sie die bewegten Gehsteige und Kapseln in der Vergangenheit auch verabscheut hatte, war sie jetzt doch von ihnen abhängig. Sobald sie das Fußgängernetzwerk der Stadt erreicht hatte, beförderte es sie mit Leichtigkeit und Komfort direkt in die Hauptetage ihres Lieblingsturms.
    Eine Aufzugskapsel herbeizurufen war einfach; sie stand in dem leeren, beleuchteten Ring und eine Kapsel formte sich um sie herum. »Auf die Spitze«, krächzte sie. Auch ihre Stimme war inzwischen zittrig und leise geworden. Ohne Verzögerung umgab sie der durchsichtige Kokon und sie raste aufwärts, an einem Stockwerk nach dem anderen vorbei, bis sie auf der obersten Plattform angekommen war. Die Kapsel löste sich auf und sie trat einen Schritt nach vorne, durch ein bogenförmiges Portal auf einen Balkon, der von schwarzem Himmel und Sternen umgeben war.
    Eine leere Tafel, dachte sie, während sie in die endlose Nacht blickte. Ich habe so lange hineingestarrt, dass ich sie geworden bin. Ich blickte in den Abgrund und habe mich selbst ausgelöscht.
    Ihre Vergangenheit war fort, war vor ihr geflohen, und das schon seit langer Zeit. Ich kann mich nicht einmal an die Gesichter meiner Kinder erinnern, klagte sie. Meine süße, wunderbare Franka ... warum kann ich dich nicht sehen, wenn ich träume? Jörn, mein kleiner Mann ... du siehst deinem Vater so ähnlich, aber ich habe euch beide verloren. Tränen liefen aus ihren halbblinden Augen ihre schlaffen und zerklüfteten Wangen hinunter. Sie konnte sich nicht einmal mehr an ihre eigene Vergangenheit erinnern – die Bilder ihrer Kindheit und Jugend waren verblichen und außer Reichweite. Ihr Leben war eine graue Erinnerung, vage und verloren.
    Metzger hatte versucht, so stark und trotzig zu sein wie Fletcher, aber die Neuseeländerin wusste nicht, was es bedeutete, eine Familie zu haben. Zuerst hatte Metzger gedacht, dass die Hoffnung, zu ihrer Familie zurückzukehren, ihr eine Quelle der Kraft sein würde. Dann waren Monate zu Jahren geworden und Jahre zu einer ganzen Lebenszeit ... und schließlich Hoffnung zu Verzweiflung.
    Es gibt nichts mehr, auf das ich hoffen kann, sagte Metzger sich. Sie hatte länger ausgehalten als beabsichtigt, und sie wusste, dass der Grund dafür Valerian war. Sie hatte in der Pflege der emotional gebrochenen jüngeren Frau etwas Bedeutung in ihrem Leben gefunden, aber nun war es einfach nicht mehr genug. Ich kann nicht für jemand anderen leben, gestand sich Metzger ein.
    Sie hatte sich monatelang immer wieder das Gleiche gesagt, während ihrer täglichen Besuche zu diesem Sitzplatz über der Stadt. Ihre Absicht war von Anfang an klar gewesen, aber immer war sie von der einen oder anderen Sache zurückgehalten worden. Ein ganzes Leben voller Verluste, Groll und Fehler hatte sie an Ort und Stelle gehalten.
    Doch nach und nach hatte sie mit allem ihren Frieden gemacht. Tag für Tag kam sie zur Spitze dieses Turms, starrte in die Leere und

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