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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Enthüllung des wahren Ursprungs der Borg. Von der Mitschuld der Menschheit an der Erschaffung des Kollektivs zu erfahren, machte es nur schwerer für ihn, die erschütternde Zerstörung zu akzeptieren, die die Borg überall in der Galaxis angerichtet hatten.
    Er erinnerte sich daran, wie er dem Hive-Bewusstsein erlegen war, als es ihn zu Locutus gemacht hatte. Seine heimliche Schande hatte in all den Jahren seitdem darin bestanden, dass es so unfassbar leicht gewesen war, sich ihm zu ergeben. Er hatte gedacht, es sei ein Beweis für irgendeinen abscheulichen Makel in seinem Charakter, eine Art klassischer tragischer Fehler gewesen. Nun verstand er, warum es ihm so leicht gefallen war, warum es sich so vertraut angefühlt hatte: Das Herz des Kollektivs war lediglich die dunkle Seite der Menschheit. Doch schon damals war seinem Unterbewusstsein klar gewesen, was er aus Scham nicht gewagt hatte, zuzugeben: Trotz seines mitleidlosen, unbarmherzigen Drangs, zu zerstören, zu besitzen und zu verschlingen, besaß das Kollektiv eine menschliche Seele.
    Hinter sich vernahm er das Geräusch wohlüberlegter Schritte auf dem Teppich. Er drehte seinen Kopf ein wenig und sah aus dem Augenwinkel Worf, der sich ihm mit einem Padd in der Hand näherte. »Ja, Worf?«
    Der Klingone blieb in respektvollem Abstand stehen und sagte: »La Forge und Kadohata führen gerade die letzten Modifikationen am Subraumtransmitter und am Hauptdeflektor durch.«
    »Wie lange noch?«
    »Beide Systeme werden in zwei Minuten einsatzfähig sein«, erwiderte Worf.
    »Ausgezeichnet«, meinte Picard. Er blickte auf die Einbuchtung im Schott des Bereitschaftsraums, in der sich einst ein Replikator befunden hatte. Der Anblick der leeren Stelle weckte in ihm das Verlangen nach einer Tasse Earl Grey.
    Er konzentrierte seinen Verstand wieder auf die Arbeit und fragte: »Haben wir schon etwas von der Titan oder der Aventine gehört?«
    »Die Titan hat uns die Koordinaten des Heimatsystems der Caeliar übermittelt«, sagte Worf. »Von der Aventine wurde uns die Software zur Verfügung gestellt, um einen Mikro-Subraumtunnel zu erschaffen und ihn dann stabil genug für ein hochkomplexes Signal zu halten.«
    Picard wandte sich von der ausgehöhlten Erinnerung seines Bereitschaftsraums ab, sah Worf an und fragte: »Ist Captain Hernandez bereit?«
    »Fast«, sagte Worf. »Lieutenant Chen wird Lieutenant Commander Pazlar dabei helfen, die Verbindung von der Titan zu den Caeliar zu überwachen. Wenn sie uns das Signal geben, können wir den Solitonimpuls ausstoßen.«
    Picard nickte und ging zu seinem Stuhl. Worf folgte ihm und blieb dabei stets nah an seiner Schulter. Sie nahmen Platz, und Picard betrachtete die kampferprobte Aventine ; jede Verbrennung und jeder Kratzer war in perfekter Schärfe auf dem Hauptschirm zu erkennen. »Irgendwelche Neuigkeiten vom Sternenflottenkommando?«
    »Keine Veränderung«, erwiderte Worf. »Die Angriffsflotte der Borg befindet sich dreißig Minuten von der Erde und dem Mars entfernt.« Er ließ einen vorsichtigen Blick über die Brücke schweifen, auf der jeder mit stiller Entschlossenheit arbeitete. Mit gedämpfter Stimme fuhr er fort: »Ich habe eine Frage, Sir.«
    Im gleichen vertraulichen Tonfall entgegnete Picard: »Wozu?«
    »Zu Admiral Jellicos Befehlen.«
    »Woher wissen Sie …?« Picard brauchte einen Moment, um dahinter zu kommen. »Captain Dax hat es Ihnen gesagt.«
    »Ja, Sir«, gab Worf zu. »Vor ein paar Minuten.«
    Picard runzelte die Stirn und nickte. »Ich gehe davon aus, Sie stimmen den Befehlen nicht zu.«
    Die halb rhetorische Aussage rief bei Worf einen finsteren Blick hervor. »Wegzulaufen wäre nicht meine erste Wahl.«
    »Wir haben die Möglichkeit einer ersten Wahl längst hinter uns gelassen, Worf«, sagte Picard. »Die Vorstellung einer Kapitulation gefällt mir ebenso wenig wie Ihnen, aber dieses Mal könnte der Admiral recht haben. Wenn die Erde fällt, ist der Krieg vorbei.« Als er Worfs Protest spürte, hob er eine Hand und fuhr fort: »Natürlich gibt es einen Plan, um die Regierung weiterzuführen, doch sobald die Kernwelten fort sind, wird es nicht mehr viel geben, das die Föderation zusammenhält. Betazed und Trill werden es versuchen, ebenso wie Bajor, aber nur so lange, bis die Borg auch sie erreicht haben, was in ein paar Tagen der Fall sein wird.«
    Worf wandte sich von Picard ab und fixierte seinen intensiven Blick auf den vorderen Bildschirm. »Und was wird aus uns werden?«
    »Sie meinen

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