Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
kopfüber herumzuschweben, während sie Hernandez die Ohren wund plapperte.
»Achthundertsechzig Jahre«, sprudelte Chen hervor und starrte Hernandez mit großen Augen an. »Wow! Sie müssen wahnsinnig viel über die Caeliar gelernt haben, wenn Sie so lange unter ihnen lebten.«
»Manchmal denke ich, dass ich kaum an der Oberfläche gekratzt habe«, sagte Hernandez. Die jugendlich aussehende Achthundertjährige warf Pazlar einen flehenden Blick zu. »Commander, sind wir schon so weit, den Solitonimpuls zu senden?«
Pazlar zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Es dauert noch ein paar Minuten, Captain. Tut mir leid – wir arbeiten so schnell wir können.« Um Chen abzulenken, fügte Pazlar hinzu: »Lieutenant, haben Sie den Alphawellenempfänger schon auf die Hirnwellen des Captains abgestimmt?«
»Ja, habe ich«, erwiderte Chen, bevor sie ihre ganze Aufmerksamkeit wieder auf Hernandez richtete. »Ich habe einen bereinigten Bericht über Ihre Zeit bei den Caeliar gelesen, und ich muss das einfach fragen: Wenn ihre Körper aus programmierbarer Materie bestehen …«
»Aus Catomen«, unterbrach Hernandez.
»Richtig, aus Catomen – aber sie sagten Ihnen, dass sie Replikate ihrer alten organischen Körper hergestellt hätten und dass sie die Welt um sich herum nach ihrem Wechsel zu synthetischen Körpern genauso wie vorher wahrnehmen würden – aber ist das überhaupt möglich? Ich meine, ja, sie können sich der Schwerkraft widersetzen und körperlos werden, und das ist alles ziemlich cool – aber konnten sie das auch schon vorher?«
Ein entnervter Ausdruck huschte über Hernandez Gesicht. »Ich weiß es nicht«, sagte sie.
»Aber wie fühlt es sich an, so etwas tun zu können?«
Hernandez seufzte. »Sich von der Schwerkraft zu lösen, ist, wie eins mit dem Wind zu sein«, meinte sie. »Ich habe keine bessere Möglichkeit, es zu beschreiben. Was ihren kleinen Trick, tatsächlich eins mit dem Wind zu werden angeht, so habe ich keine Ahnung, wie sich das anfühlt. Ich kann es nicht tun.«
Bevor Chen eine weitere Frage stellen konnte, ging Pazlar dazwischen: »Lieutenant, synchronisieren Sie die Frequenz des Deltawellenempfängers mit der Betriebsfrequenz der Catome des Captains.«
»Schon erledigt«, sagte Chen und vollführte eine umgekehrte Null-g-Pirouette, bevor sie sich wieder Hernandez zuwandte. »Wenn die Caeliar einen stetigen Strom an – nein, warten Sie, das meine ich gar nicht. Wenn sie einen … einen ununterbrochenen – einen Fortbestand der Erinnerung haben, der bis zu ihrem organischen Dasein zurückreicht, aber ihre Körper jetzt vollständig synthetisch sind, wie haben sie dann ihre Erinnerungen behalten? Wurde jedes Erinnerungsengramm einzeln kopiert und ersetzt? Verwendete das alte Caeliar-Gehirn überhaupt Engramme, um Erinnerungen aufzuzeichnen wie die meisten humanoiden Gehirne, oder benutzte es ein … äh … ein Medium aus Hirnflüssigkeit wie die Sogstalabianer? Oder etwas anderes wie eine kristalline Matrix?«
»Um ehrlich zu sein, Lieutenant, es kam nie zur Sprache.«
»Niemals?«
»Nun, ich war nur ungefähr acht Jahrhunderte lang bei ihnen.«
Chen runzelte einen Moment lang die Stirn, da ihr die Fragen zu diesem Thema entgleist zu sein schienen, doch dann fuhr sie mit unvermindertem Enthusiasmus fort. »Wie steht es mit der Produktion kleiner Caeliar? Hörten sie, nachdem sie synthetisch wurden, auf, Kinder zu bekommen, oder fanden sie eine Möglichkeit, auch das zu simulieren? Wenn ihre Bevölkerung ein Nullwachstum aufweist, geschah das dann aus einer bewussten Entscheidung heraus, oder war es ein Kompromiss, den sie eingehen mussten, um synthetisch zu werden? Haben sie trotzdem noch Sex zum Spaß?« Als Hernandez sie streng anstarrte, fügte Chen hinzu: »Nicht, dass Sie das aus irgendeinem Grund wissen müssten.«
»Ich werde Ihre Fragen beantworten«, sagte Hernandez, »bis auf den letzten Teil – unter einer Bedingung.«
»Nennen Sie sie«, platzte Chen heraus, während sie senkrecht zu Hernandez schwebte.
»Sie werden mir keine weiteren Fragen mehr über die Caeliar stellen, bis ich hier drinnen fertig bin.«
Die kesse junge Halbvulkanierin nickte. »Abgemacht.«
Pazlar traf Hernandez’ Blick, nickte in Richtung der Bedienfeldkontrollen und hob einen Zeigefinger, um ihr zu signalisieren: Wir werden in einer Minute bereit sein. Hernandez registrierte das Signal mit einem kaum wahrnehmbaren Blick und sagte dann zu Chen: »Ich stellte meinem Freund Inyx
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