Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
diese Frage, nachdem die Stadt Axion ins Exil gegangen war. Ich wollte wissen, wie lange es seiner Meinung nach dauern würde, bis sein Volk seine ursprüngliche Bevölkerungszahl wieder erreicht hätte. Er sagte, dass das niemals geschehen würde, dass die zweiundfünfzig Millionen Caeliar in Axion die letzten seien, die übrig blieben. Sie pflanzten sich nicht mehr fort, nachdem sie den Wechsel zu synthetischen Körpern vollzogen hatten. Wie Sie schon vermuteten, war es eine Nebenwirkung der Verwandlung. Da sie sich nicht darum sorgen mussten, zu sterben, gingen sie davon aus, dass eine Bevölkerungszahl von etwa einer Milliarde ihre Zivilisation für alle Ewigkeit erhalten würde. Aber als die Katastrophe Erigol zerstörte, wurde fast ihre ganze Bevölkerung ausgelöscht.«
Chen blinzelte einige Male, als ob sie dadurch ihre verblüffte Reaktion abschütteln wollte. »Wow«, sagte sie. »Wissen Sie vielleicht, wie groß ihre Bevölkerung war, bevor …«
»Wir hatten eine Abmachung, Lieutenant«, erinnerte sie Hernandez.
Chen ließ den Kopf hängen und sagte: »Stimmt. Tut mir leid.«
Pazlar beendete die letzten ihrer Modifikationen an den Systemen des Hololabors. Sie drehte und verbog sich in einem schwerelosen Ballett, um sich wieder ihren Gästen zuzuwenden, schloss den Energiestrom der Aventine an und bestätigte, dass ihre Computer im Gleichklang mit den Gegenstücken auf der Titan und der Enterprise liefen. »Wir sind so weit«, verkündete sie. »Captain, würden Sie gerne Ihre Verbindung zum Bedienfeld testen?«
Hernandez nickte, schloss die Augen und wurde vollkommen still. Dann, als ob sie sich aus eigenem Antrieb bewegten, veränderten verschiedene Elemente auf dem holografischen Bedienfeld des Labors ihre Anordnung; manche verschwanden und wurden durch andere ersetzt, und wieder andere wurden von Daten überschwemmt. Nach ein paar Sekunden wurden alle Veränderungen rückgängig gemacht und die Bedienfelder nahmen wieder Pazlars letztendliche Konfiguration an. Hernandez öffnete ihre Augen. »Fühlt sich gut an.«
»In Ordnung«, sagte Pazlar. »Ich gebe der Enterprise ein Signal, um sie wissen zu lassen, dass wir bereit sind, diese Sache durchzuziehen.«
Chen grinste Hernandez an, hielt eine Hand hoch, um ihr den gegen die Faust gepressten Daumen zu zeigen und sagte: »Ich drück die Daumen.«
»Verhalten Sie sich eigentlich absichtlich so, um Erwartungen bezüglich Ihres vulkanischen Erbes im Voraus zu vereiteln?«, wollte Hernandez wissen.
»Eigentlich schon«, erwiderte Chen.
»Schießen Sie nicht über das Ziel hinaus.«
Pazlar unterdrückte ein Grinsen, als sie Chens Reaktion sah und sagte: »Halten Sie sich bereit, Captain. Die Enterprise generiert jetzt den Solitonimpuls.«
Die halb durchsichtigen Anzeigen, die Pazlar umgaben, leuchteten unter den massiven Energiefluten und Datenströmen auf. Die Elaysianerin starrte voller Erstaunen auf die Komplexität und schiere Kraft des Signals, zu dessen Erschaffung die drei Schiffe sich zusammengetan hatten. Was sie daran am meisten erstaunte, war jedoch die Tatsache, dass der stabilste Teil des ausgehenden Stroms direkt durch Captain Erika Hernandez’ Verstand floss.
Erika Hernandez streckte sich über Dunkelheit und Entfernung hinweg aus und fühlte, wie die Übertragungssysteme der Titan und der Enterprise im Einklang mit ihren Catomen waren, im Gleichklang vibrierten und auf ihren Willen reagierten wie alte Gliedmaßen, die endlich frei waren, um sich zu bewegen.
Sicher in der Festung ihrer eigenen Psyche verborgen, öffnete sie ihre psionischen Sinne. Die Gestalt war für sie kaum wahrnehmbar. Ein Tremolo durchzog jede Nuance und verlieh ihm eine furchtsame Eigenschaft. Obwohl sie bestrebt war, ihren Kontakt zu dem geteilten Gedankenraum der Caeliar zu erneuern, bedauerte sie die Notwendigkeit, wieder auf ihre eigene Kontrolle verzichten zu müssen. Die Verwandlung zu akzeptieren, hatte bedeutet, ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Damals hatte sie sich gebrochen, besiegt und geschwächt gefühlt. Nur mithilfe der über Jahrhunderte entwickelten Einsicht, war sie in der Lage gewesen, die Reichtümer wertzuschätzen, mit denen sie im Gegenzug gesegnet worden war und die in keinem Verhältnis zu ihrem Opfer standen. Dennoch, nachdem sie erneut die Freiheit gekostet hatte, genoss sie diese und gab sie nur ungern auf.
Sie führte ihr Bewusstsein an den aufwendigen Verteidigungen der Gestalt vorbei und hörte ihre Stimmen. Sie waren in
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