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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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innerhalb mehrerer Äonen verwandelt hatte. Sedín war brillant gewesen, einfallsreich und ehrgeizig. Sie zu einem solch brutalen Aasfresser erniedrigt zu sehen, war gleichzeitig erschreckend und herzzerreißend. Noch schwerer fiel es, über die Gräueltaten nachzudenken, die sie an anderen intelligenten Wesen verübt hatte. Für diese Verbrechen gab es keine Vergebung.
    Einst war sie eine Caeliar-Wissenschaftlerin und Dichterin gewesen. Alles, was nun noch von ihr blieb, war ein gequältes Fragment eines Bewusstseins, ein Leiden ohne Namen und ohne Verbindung zu seiner eigenen Großartigkeit. Inyx vermutete, dass Sedín in einem Moment der Schwäche unfähig gewesen war, sich einfach aufzulösen. Sie hatte zu sehr am Leben gehangen und hatte sich selbst dann noch daran geklammert, als ihr Verstand bereits verblasst war. So war sie zu etwas geworden, das nur noch einer anspruchsvollen Maschine glich, die sich allein auf die Speisung ihrer unstillbaren Energiebedürfnisse und die Aufrechterhaltung ihrer eigenen Existenz konzentriert hatte.
    Inyx ergriff die Initiative und projizierte tröstende Impulse zu Sedín, was ihre Wut etwas besänftigte. Dann riet er ihr: Es ist an der Zeit, loszulassen, Sedín. Ruh dich aus. Lass das Licht schwinden.
    Sie kämpfte. Raserei und Wut pulsierten durch das Kollektiv. Angetrieben von Angst und Gewohnheit schlug Sedín um sich, doch umsonst.
    Inyx beruhigte Sedíns psychischen Amoklauf mit einem wohlklingenden Ton, einer harmonisierenden Gedankenwelle der Liebe. Das Kollektiv verstummte.
    Er streckte sich durch den Raum aus, fand Erika, die zwischen Widerstand und Kapitulation schwankte, und unterstützte sie mit dem Willen der Gestalt. Das Gleichgewicht wurde wiederhergestellt, sagte er ihr. Den nächsten Schritt müssen Sie machen.
    Hernandez’ Verstand war klar, als sie vom Boden des Vinculums aufstand. Die Drohnen, die sie umgaben, zogen sich verwirrt zurück, als sie an ihnen vorbeisah und den panischen Blick der Borg-Königin bemerkte. Sie wichen vor ihr zurück, während sie voranschritt, um durch die entthronte Königin mit Sedín zu sprechen.
    »Können Sie nicht sehen, was Sie hier getan haben, Sedín?«, fragte sie. Die Drohnen beobachteten sie und durch ihr Band mit der Gestalt – und deren neuen Verbindung mit dem Kollektiv – begriff Hernandez, dass alles, was sie hier tat und sagte, jede einzelne Borg-Drohne in der Galaxis erfahren würde.
    Während sie die Stufen zur Plattform erklomm, auf der die Königin stand, fuhr sie fort. »Haben Sie alles vergessen, wofür Sie gestanden haben? Gewaltlosigkeit, Pazifismus, das Große Werk ... hat all das für Sie seine Bedeutung verloren?« Als sie die Plattform erreichte, stolperte die Borg-Königin rückwärts und brach vor ihr zusammen. Hernandez spürte die Bestürzung der Königin und erkannte ihre Ursache: Sie war unfähig, einen Sinn in dem zu erkennen, was geschah. Das Wesen der Caeliar hatte das Kollektiv überrascht; trotz ihres Glaubens, dass sie fast allmächtige Wesen assimilieren konnten, mussten die Borg sich eingestehen, ihre Meister gefunden zu haben.
    Hernandez stand über der gefallenen Königin und verstand, dass die Galionsfigur der Borg nun machtlos war: sie war nichts als eine weitere, vormals verherrlichte Drohne.
    Hernandez wandte sich von ihr ab, schloss ihre Augen und streckte ihre Sinne im Borg-Schiff, durch die Armada und dann, mit der Macht der Caeliar-Gestalt, über das gesamte Kollektiv aus – das aus einem Geist bestand, einem verletzten Wesen, das sich nach Frieden sehnte, aber nicht wusste, wie es ihn finden konnte. Sie hob ihre Hand und spreizte die Finger, als körperlichen Konzentrationspunkt, um die Macht der Caeliar zu bündeln und zu leiten.
    »Sedín, haben Sie Mitleid mit all den armen Seelen, die Sie gestohlen haben. Sie haben sie lange genug festgehalten und genug Schaden angerichtet – an ihnen, an der Galaxis und an sich selbst. Das muss aufhören.« Sie unterdrückte Sedíns Furcht und ließ die Gestalt damit beginnen, das verwundete Caeliar-Bewusstsein vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. »Wir müssen diesen grausamen Schleier von den Augen Ihrer Opfer ziehen«, fuhr sie fort. Während die Gestalt gegen die letzten Spuren der Kontrolle, die Sedín noch besaß, kämpfte, löste sich das Kollektiv auf und hinterließ Billionen Seelen, die immer noch durch einen Fetzen geteilten Bewusstseins miteinander verbunden waren.
    Nun sprach sie zu den Drohnen. »Erwacht ...

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