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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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öffneten ihre Augen und entdeckten, dass ihre Eltern für immer fort waren, zusammen mit Welten, an die sie sich kaum erinnern konnten. Ehepartner, Liebende, Freunde und Kameraden suchten einander durch die Gestalt und fanden nur wenige lebend wieder. Milliarden Seelen standen vor der Einsamkeit.
    Es gab kein Reich oder Arm. Niemand war berühmt, mächtig oder privilegiert. Es gab einfach bloß diejenigen, die erwacht waren. Befreit vom eisigen Griff der Borg, suchten sie nach den Schlüsseln zu ihrer verlorenen Identität. Dann fanden sie sie, und die Gestalt sang eine Billion Namen, die aus dem Nebel gerettet worden waren, enthüllt vom strahlenden Licht, das die Dunkelheit durchdrang.
    Jede Seele, die die Berührung der Gestalt erfahren hatte, sah zur Quelle.
    Wo einst eine finstere Tyrannin geherrscht hatte, erhob sich nun eine strahlende, blendende Königin und brachte Erleuchtung und Trost. Frei von den Fesseln der Schwerkraft, stieg sie auf, barst vor Licht, ein Glanz unter Schatten und vertrieb in einem einzigen Augenblick unbeschreiblicher Schönheit sechstausend Jahre der Nacht.
    Der schroffe Akkord des Kollektivs wich der Harmonie der Gestalt. Dann gab es keinen Schmerz, keinen Hass und kein Leid mehr, denn diese Dinge waren verschwunden und hatten nur die Möglichkeiten der Gegenwart und das Versprechen der Zukunft zurückgelassen.
    Ein lebender Tod war besiegt worden und für eine Billion Seelen, die als Gefangene in der Dunkelheit existiert hatten, würde er nie wieder eine Bedrohung darstellen.
    Wir sind die Caeliar.
    Riker kniete neben Captain Picard. Er hatte eine Hand auf den Rücken seines Freundes gelegt und mit der anderen hielt er dessen Arm fest. Dax befand sich direkt gegenüber; ihre Haltung spiegelte Rikers wider. Riker vermutete, dass Dax genauso wenig wusste wie er, wie man auf Captain Picards emotionalen Zusammenbruch reagieren sollte.
    Picard hockte zusammengekrümmt auf allen Vieren, sein Gesicht berührte fast den Teppichboden der Brücke, und er hyperventilierte und schluchzte. Dann atmete er scharf ein und krallte ein paar Sekunden lang seine Finger in den Teppich, bevor er seine Hände zu Fäusten ballte. Sein Körper zitterte, als ob er gerade aus der Kälte nach drinnen gekommen wäre.
    So verzweifelt Riker Captain Picards Stolz auch beschützen wollte, indem er ihn vom Rest der Brückenbesatzung abschirmte, wusste er doch, dass es noch schlechter für die Moral sein würde, wenn sie mit ansehen mussten, wie ihr Captain von der Brücke getragen wurde. Auf jeden Fall war das hier nicht sein Schiff und es war nicht Rikers Entscheidung, sondern Worfs. Bis der XO etwas anderes sagte, würde Picard dort bleiben, wo er war.
    Choudhury sah von der taktischen Konsole auf, deutete auf den Hauptschirm und rief: »Da passiert etwas!«
    Axion strahlte wie eine Supernova, überflutete den Bildschirm mit Licht und verbrannte die Einzelheiten der festen, sphärischen Formation der Borg-Hüllen. Dann brach die Armada der Borg-Schiffe – jeder Kubus, jede Sonde und Sphäre – auseinander und strahlte ebenfalls Licht aus. Intensives weißes Strahlen drang aus jedem aufgebrochenen Schiff. In einem Augenblick war die Enterprise aus dem Gedränge einer sternlosen Grube metallischer Dunkelheit in das Herz des puren Lichts gewechselt.
    Während Riker, Dax und die Brückenbesatzung zusahen, implodierte die gewaltige Menge bedrohlicher, schwarzer Schiffe. Riesige Sektionen jedes Schiffes wurden nach innen gesaugt und zarte Dornen aus glänzendem Metall ragten in jede Richtung aus ihrem Kern hervor. Innerhalb von Sekunden waren die Borg-Schiffe alle zu weißglühenden Sphären geworden, die von dichten Formationen langer Stacheln umgeben waren. Riker blinzelte in das blendende Strahlen der Schiffe und dachte, dass sie wie riesige Seeigel aus makellosem Silber aussahen.
    Picards Atmung beruhigte sich, und er blickte durch tränenerfüllte Augen auf. Zuerst zu Dax und dann zu Riker. Wissend flüsterte er: »Alles hat sich verändert.«
    Dann wandte er seinen Blick auf das Bild auf dem Hauptschirm. Er starrte es erstaunt an, nahm alles in sich auf … und dann, ganz langsam und unendlich vorsichtig, begann Picard, zu grinsen.
    »Alles hat sich verändert«, wiederholte er.
    Schließlich lachte er, nicht wie jemand, der einen Witz amüsant findet oder verrückt geworden ist; er stieß ein triumphierendes und freudiges Gelächter aus, wie ein Mann, der nach langen Jahren der Gefangenschaft endlich die

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