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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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erinnere mich auch nicht. Es war kaum ein Baum, dünner als mein Arm.« Wieder überwältigte sie die Trauer. »Siehst du die beiden Gestalten unter dem Baum im Hologramm? Das sind mein Vater und ich, letztes Jahr, als ich Urlaub hatte und zu Hause war. Sieh nur, wie groß dieser Baum ist: fast sechzehn Meter hoch und zweieinhalb Meter dick. Es ist einfach unglaublich ... oder war es zumindest. Jetzt ist er fort und ich werde ihn nie wiedersehen.«
    Neue Tränen rollten ihre Wangen hinab, aber die Emotion, die dahinterstand, war Wut. »Ich komme mir so verdammt bescheuert vor«, gestand sie. »Ich sollte um meine Mutter, meinen Vater, meine Schwester oder meine anderen Verwandten weinen, meine Nichten und Neffen ... und worum weine ich? Um einen Baum. Ich breche wegen eines Baumes zusammen.«
    Sie zitterte, und Worf erkannte, dass Jasminders ruhige Distanziertheit und leidenschaftslose Entschlossenheit zerstört worden waren. Der plötzliche Verlust ihres Zuhauses, ihrer Familie und die gewaltsame Vernichtung aller alten Verbindungen stellten Schmerzen dar, die er gut kannte. Jadzias und K’Ehleyrs Ermordungen waren für ihn alte Wunden, aber der Schmerz, den sie mit sich gebracht hatten, war niemals schwächer geworden.
    »Du trauerst nicht um den Baum«, sagte er.
    Sie warf ihm einen defensiven Blick zu. »Und warum weine ich dann?«
    »Du trauerst um das, was er repräsentiert.«
    Jasminder betrachtete ihn ein paar Sekunden lang erstaunt, dann fand ihr suchender Blick wieder das Hologramm. »Um mich selbst?«, überlegte sie und schüttelte ihren Kopf. »Mein Zuhause?«
    »Ich sehe viele Bäume auf dem Grundstück deiner Familie«, erwiderte Worf.
    »Aber diesen hier habe ich …« Ihre Stimme verlor sich, als sie die Antwort in ihrem Inneren fand. »Es ist mein Vater«, flüsterte sie, während ihre Augen gebannt auf das Hologramm gerichtet waren. »Ein Symbol unserer Verbindung, unserer Beziehung.«
    Worf nickte. »Für einen klingonischen Krieger gibt es nicht viele Dinge, die wichtiger sind als der eigene Vater und wie man ihn ehrt.«
    Sie drehte sich zu ihm um, und er sah schreckliche Erkenntnis in ihrem Blick. »Mein Vater ist tot, Worf.«
    Ihre Trauer nahm ein paar Sekunden kontinuierlich zu, dann brach sie aus ihr heraus wie eine Lawine, die sich ohne Vorwarnung von einem Berghang löst.
    Er zog sie zu sich heran, während sie vor Wut und Trauer aufheulte. Ihre kehligen Klagen ließen ihn an die klingonischen Krieger denken, die an diesem Tag die Felder des Sto-Vo-Kor erreichten.
    Ihr Schluchzen ließ nach, aber sie blieb in seiner Umarmung, so tödlich still wie jemand, der sich in einem tiefen Schockzustand befindet. Mit heiserer Stimme sagte sie: »Ich kann es einfach nicht glauben, Worf. Alles, was ich jemals Zuhause genannt habe, ist fort.« Sie sah mit tränenerfüllten Augen zu ihm auf. »Kannst du dir vorstellen, wie das ist? Wenn deine ganze Welt zerstört wird? Dir deine ganze Familie weggenommen wird?«
    Bittere Erinnerungen an seine früheste Kindheit kamen ihm wieder in den Sinn. Erinnerungen an Feuer und Angst auf Khitomer. Leichen und Blut.
    »Ja«, flüsterte er verständnisvoll. »Das kann ich.«

KAPITEL 19

    Dr. Simon Tarses spürte, wie sein Fuß zum dritten Mal in einer Minute wegrutschte, während er sich bemühte, Lieutenant sh’Aqabaas zerfetzten Torso zu schließen. Über seine Schulter rief er: »Kann mal jemand das Blut hier wegwischen, bevor ich mir noch das Genick breche?«
    Dann blaffte er Schwester Maria Takagi an, die ihm assistierte. »Klemmen Sie die Aorta ab, verdammt nochmal!«
    Sein Temperament wollte mit ihm durchgehen, aber er konnte es sich nicht leisten, ihm nachzugeben. Auf dem Deck zwischen den Biobetten bildeten sich Pfützen aus fünf verschiedenfarbigen Blut-sorten, und die Luft war von schmerzerfülltem Weinen, Ächzen und panischen Schreien erfüllt. Dann öffneten sich die Haupttüren und eine Gruppe Sanitäter trug vier weitere Sicherheitsmitarbeiter herein, die schwer verletzt zu sein schienen und von ihrem eigenen Blut bedeckt waren.
    Ein Triage-Team, angeführt vom stellvertretenden Chefarzt der Aventine , Dr. Lena Glau, nahm sich der Neuankömmlinge an. Sie arbeiteten mit schnellem Geflüster und ernsten, vielsagenden Blicken. Am Ende einer mehrere Sekunden dauernden Lagebesprechung wischte sich Glau eine Strähne ihres schweißnassen Haars aus dem Gesicht und teilte der versammelten Gruppe von Schwestern und Sanitätern Aufgaben zu. »Bringen Sie die

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