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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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entdeckte weder Arbeiter noch robotische Helfer noch automatische Erntemaschinen. Das Weingut sah verlassen aus.
    Aber sie wusste es besser.
    Während sie ging, war sie darauf bedacht, auf kleine Inseln aus trockener Erde zu treten. Sie schlich voran, bis sie Jean-Luc zwei Reihen weiter durch eine kleine Lücke im Blattwerk erspähte. Ihr Aussichtspunkt kam und ging, während der Wind die Blätter hin- und herbewegte und ihn so abwechselnd enthüllte und verdeckte.
    Crusher bemühte sich, leise zu sprechen, als sie sagte: »Computer, modifiziere das Programm. Ich brauche einen provisorischen Weg durch die Ranken, dorthin, wo Captain Picard steht.«
    Lautlos erschien ein zwei Meter breiter Pfad durch die zwei Reihen aus Rebstöcken, die sie von ihrem Ehemann trennten. Mit behutsamen Schritten bewegte sie sich über den Weg. Sobald sie die gewünschte Reihe erreicht hatte, schloss das Holodeck den Pfad hinter ihr und ließ die Zweige wieder zusammenwachsen.
    Das schmatzende Geräusch ihrer Stiefel im Schlamm machte es Crusher unmöglich, sich an Jean-Luc heranzuschleichen, daher versuchte sie es erst gar nicht. Dennoch näherte sie sich ihm langsam und vorsichtig, um seine Reaktion einzuschätzen. Als sie nur noch ein paar Meter entfernt war, drehte er seinen Kopf und begrüßte sie mit einem melancholischen Blick. »Beverly.«
    »Was tust du hier?«, fragte sie und trat neben ihn.
    Er starrte in das Laubwerk. »Ich brauchte einen Ort, um nachzudenken.«
    Sie legte ihre linke Hand auf seinen unteren Rücken und nahm sich ein paar Sekunden, um die idyllische Simulation seines Geburtsortes zu betrachten. »Warum hier, Jean-Luc? Warum jetzt?«
    »Weil es schon bald für immer fort sein könnte«, antwortete er.
    »Nicht kampflos«, erwiderte sie. »Der Krieg ist noch nicht vorbei.«
    Jean-Luc atmete scharf ein und entfernte sich von ihr. »Bist du dir da sicher?« Langsam ging er über den matschigen Weg. Seine Finger berührten die Blätter und Ranken, seine Fingerspitzen verweilten über den empfindlichen Pinot-Noir-Trauben. »Warum sollte ich daran glauben, dass Captain Dax’ Plan zu etwas anderem führt als zu einem weiteren Aufschub des Unvermeidlichen?« Er blieb stehen und zog eine kleinere Rebe zu sich heran. »Ich nehme an, dass inzwischen alles zu wenig und zu spät ist.« Während er eine kleine violette Frucht zwischen Daumen und Zeigefinger drückte, fuhr er fort: »Niemand hat auf meine Warnungen gehört, als es vielleicht noch einen Unterschied gemacht hätte. Weder die Admiralität, noch die Präsidentin oder der Rat. Ich habe ihnen gesagt, dass dieser Tag kommen wird, aber niemand hat zugehört.« Er zerdrückte die Traube zu Haut und Saft und warf sie auf den Boden. Dann sah er in die Ferne, über das Ende der Reihe hinaus. »Jetzt wird all das bald ... Geschichte sein ... zerstört werden. Zertrampelt.«
    Er lief weiter, bewegte sich mit schnellen Schritten. Beverly blieb dicht hinter ihm und weigerte sich, zurückgelassen zu werden. »Das war es also?«, fragte sie. »Du hast schon verloren, also warum zu Ende kämpfen? Was ist mit dem Mann geschehen, der verlangte, dass wir einen Schlussstrich ziehen und ,Bis hierher und nicht weiter‘ rufen? Ist das alles, was von ihm geblieben ist?«
    Am Ende der Reihe blieb Jean-Luc stehen und runzelte die Stirn, während er auf die entfernten Hügel blickte. Dann beugte er sich vor und zog an einem längeren Rebstock, der von Blättern und Früchten ganz schwer war. Dabei vermied er jeglichen Augenkontakt mit Beverly. Während er die dickhäutige Pflanze zwischen den Fingern herumrollte, seufzte er. »Ein Weinstock ist wie eine Person, Beverly«, sagte er düster. »Ein Teil seines Wesens verdankt er seiner Herkunft, aber seine Persönlichkeit spiegelt auch seine Erfahrungen wider. Eine sanfte Saison kann ihm eine liebliche Note geben und Dürre seinem Charakter Tiefe hinzufügen« – er sah zu ihr auf – »aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Es gibt ein Limit, wie viel Schaden und Schmerz ein Weinstock vertragen kann, bevor er bitter wird und vertrocknet ... und schließlich eingeht und stirbt.«
    Er ließ die Ranke wieder zurück in die Umarmung ihrer Mutterpflanze schnappen und ging weiter, diesmal jedoch langsamer. Beverly war sich sicher, dass die düstere Stimmung, die Jean-Luc begleitete, mehr war als nur Nervosität über die scheinbare Unaufhaltsamkeit der Borg-Invasion. Ihre Vermutung wurde bestätigt, als sie beide aus dem eingeschränkten

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