Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
molekulare Struktur des Jorni -Busches in ihren Trikorder auf. Die Pflanze befand sich zusammen mit all den anderen Informationen über Capella in den Datenbanken der Aventine . Dann führte sie einen Suchlauf nach dem Busch in einem Radius von zwei Kilometern durch, der die Küstenbereiche nicht berücksichtigte.
»Was tun Sie da?«, fragte Greenblatt.
»Mit etwas Glück finde ich unseren Saboteur.«
»Wie?«
Kedair lächelte süß. »Ms. Greenblatt, Sie sagten doch, es gebe nichts, was wir tun können, das nicht auch ein Zivilist ebenso gut tun könnte, also warum sagen Sie es mir nicht?« Ihr Trikorder piepte. »Ah, da haben wir's. Laut diesem Scan gibt es auf einer Felsenflä-
che etwa einen halben Kilometer von hier entfernt eine hohe Jorni -
Konzentration – und da ist nirgendwo ein Fluss in der Nähe.«
Greenblatt stellte sich mit ausgestreckter Hand neben Kedair.
»Zeigen Sie her.«
Anstatt ihr den Trikorder zu geben, hielt ihn Kedair nur so, dass Greenblatt die Anzeige sehen konnte.
»Das ist der Voskiz -Felsen – dort gibt es Höhlen, die von Flüssen geformt wurden«, meinte Greenblatt.
»Und?«
»Was die Jorni -Pflanze einzigartig macht und der Grund dafür ist, dass sie nur in der Nähe von Flüssen wächst, ist ein Mineral im Wasser, das sich auf diesem Kontinent befindet und die Pflanze ver-
ändert. Daher gibt sie auch ein so gutes Färbemittel ab. In diesen Höhlen könnten sich Ablagerungen dieses Minerals befinden, weshalb auch die Pflanze dort wachsen könnte.«
Kedair musste gegen ihren Willen zugeben, dass sie beeindruckt war. »Sie könnten recht haben – aber die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, besteht darin, dass ich dorthin gehe und es mir selbst ansehe.«
»Sie meinen, dass wir es uns selbst ansehen, Lieutenant. Ohne mich gehen Sie auf Capella nirgendwohin.«
»Ach wirklich? Ms. Greenblatt, ich weiß Ihr Bedürfnis, alles zu be-aufsichtigen, zu schätzen, aber ich werde eine Höhle durchsuchen, in der sich vielleicht der Saboteur aufhält, der acht Ihrer Leute töte-te. Ich bin für solche Dinge ausgebildet.«
Greenblatt verschränkte ihre kurzen Arme trotzig vor ihrer breiten Brust. Die Projektleiterin war auf Pangea aufgewachsen, wodurch sie zwar klein, aber auch breit und stämmig war. Nicht, dass Kedair davon besonders beeindruckt gewesen wäre – Nicht-Takaraner waren allesamt erschreckend zerbrechlich –, doch sie konnte zumindest Greenblatts Entschlossenheit bewundern.
»Wenn Sie mich nicht mitnehmen«, fuhr Greenblatt fort, »werde ich dem Tiru mitteilen, dass Sie sich nicht an die vereinbarten Kon-ditionen des Abkommens gehalten haben. Dann wird er Sie mit Gewalt von diesem Planeten entfernen lassen.«
»Ich würde gerne sehen, wie man das versucht.« Kedair seufzte und warf ihre Hände in die Luft. »Also schön, kommen Sie mit.
Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.«
Der Aufstieg auf den Voskiz -Felsen dauerte etwa eine Stunde. Die beiden Frauen legten den Weg in nicht gerade kameradschaftlichem Schweigen zurück.
Als sie sich der Höhle näherten, die der Trikorder ihnen angezeigt hatte, brach Greenblatt endlich die Stille. »Ich bin überrascht, dass Sie nicht versucht haben, Ihre Pheromone auf meine Leute anzuwenden.«
Kedair trat auf einen Felsvorsprung, der sich direkt vor dem Eingang der Höhle befand, und starrte dann zu Greenblatt hinunter, die nach oben kraxelte, um sich ihr anzuschließen. »Verzeihung?«
»Ihre Pheromone.«
»Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
»Versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen, Lieutenant.
Ich weiß alles über orionische Frauen …«
Kedair konnte nicht anders, als laut loszulachen. »Ich bin keine Orionerin.«
»Was?«
»Lassen Sie sich nicht von der Hautfarbe täuschen, Ms. Greenblatt.
Ich bin Takaranerin.«
»Diese Spezies kenne ich nicht.«
»Und deshalb sollten Sie auch keine Vermutungen anstellen.« Kedair blickte auf ihren Trikorder, mit dem sie das Innere der Höhle scannte. Dann klappte sie ihn zu und griff nach einem Phaser, der nicht vorhanden war. Diese dämlichen Einheimischenbräuche. »Bleiben Sie hinter mir«, sagte sie zu Greenblatt.
»Wozu?«
Weil ich Ihnen, wenn Sie es nicht tun, mit einem Felsen den Schädel ein-schlagen werde. Irgendwie gelang es Kedair, die Worte nicht laut aus-zusprechen. »Tun Sie es einfach. Da drinnen ist jemand.«
Greenblatt erwiderte darauf nichts, was Kedair als Erleichterung empfand. Die Takaranerin drang langsam in
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