Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Romulaner. Der Hauptsitz dieser Macht war Achernar Prime.
Ein ehemaliger Warbird-Commander namens Jovis war vom Imperialen Romulanischen Staat zum Botschafter für die Föderation ernannt worden, und die Föderation hatte mit T'Garas von Vulkan ebenfalls eine eigene Botschafterin dorthin entsandt. Sonek hatte T'-
Garas einmal getroffen, und er zählte sie zu den aufgewecktesten politischen Köpfen, denen er je begegnet war. Sie hatte ihre Karriere als Stabsmitarbeiterin von Ratsmitglied T'Latrek begonnen, die Vulkan seit Jahrzehnten im Föderationsrat repräsentierte. Einen besseren Lebenslauf kann man wohl kaum finden.
Es signalisierte außerdem, dass die Bacco-Regierung den Staat als unabhängige Macht ernst nahm, selbst wenn sie die Hilfsmaßnahmen für das Romulanische Sternenimperium verstärkte. Diese Be-mühungen wurden seit Shinzons Tod betrieben und waren mit dem Hauptaugenmerk auf Nahrungsmittel verstärkt worden, nachdem die Romulaner ihre »Kornkammer« verloren hatten. Aus diesem Grund schickte man auch ein Spitzenschiff der Sternenflotte anstelle eines Frachters – ein Symbol für Tal'Aura, dass die Föderation ihre Verpflichtungen ihr gegenüber ebenfalls sehr ernst nahm.
Also, wer ist diese Frau überhaupt? Nachdem er die öffentlichen Informationen alle gelesen hatte, stand Sonek auf, bestellte beim Replikator einen Teller Plomeek -Suppe und rief dann die Akte des Ster-nenflottengeheimdienstes über Donatra auf.
»Diese Akten sind als geheim eingestuft.«
Sonek schüttelte seinen Kopf. »Stimmt. Computer, Zugangscode Pran-Alpha-fünf-neun-vier-zwei-Grün.«
»Stimmabdruck und Code verifiziert.«
Das Bild einer sehr attraktiven – und überraschend jung wirkenden – romulanischen Frau erschien auf dem Bildschirm auf seinem Schreibtisch. Er suchte nach ihrem Geburtsdatum und sah, dass sie erst vierundfünfzig Jahre alt war, was nach romulanischen Standards einer Jugendlichen entsprach. In diesem Alter ein Commander zu sein, ist schon eine reife Leistung – ganz zu schweigen von einer Imperatorin.
Dann las er weiter. Die Akte enthielt unter anderem Berichte von Undercover-Agenten in romulanischem Territorium. Besonders bemerkenswert waren ihre offensichtliche Affäre mit Admiral Braeg und ihre Allianzen mit Senatorin Tal'Aura und Commander Suran, um Shinzons Staatsstreich zu unterstützen. Donatra wandte sich jedoch gegen ihre Mitverschwörer und half der U.S.S. Enterprise im Kampf gegen Shinzon. Später assistierte sie der U.S.S. Titan auf ihrer Mission nach Romulus und sowohl ihr Schiff, die Valdore , als auch die Titan waren für eine Weile in der Kleinen Magellanschen Wolke gefangen.
Von den vieren, die sich mit Shinzon verschworen hatten, lebten nur noch Donatra und Tal'Aura.
Donatra verbrachte die nächsten zehn Monate damit, sich die Unterstützung des Militärs zu sichern, während Tal'Aura ihre Macht andernorts festigte. Es gelang ihr, ihren Einfluss zu nutzen, um die Patrouillen neu zuzuweisen, damit sich nur Schiffe, die ihr gegen-
über Loyalität geschworen hatten, in der Nähe von Achernar befinden würden, wenn sie zuschlug.
Was Sonek interessant fand, war, dass die Föderation und das Klingonische Imperium gute drei Wochen vor dem eigentlichen Ereignis über Donatras Absicht, sich vom Sternenimperium loszusa-gen, informiert wurden – und zwar von Tal'Aura selbst. Sie informierte Präsidentin Bacco und Kanzler Martok bei dem Gipfeltreffen, das sie vergangenen Dezember auf Grisella abgehalten hatten. Das bedeutete, dass Donatras Pläne nicht so geheim gewesen waren, wie sie es beabsichtigt hatte – oder aber sie wusste, dass Tal'Aura nicht die Macht haben würde, sie aufzuhalten.
Jeder Schritt ihres Weges, von ihrer Hilfe für die Enterprise , über ihren Ausflug in die KMW mit der Titan , bis hin zur Festigung ihrer Macht, war auf dasselbe Ziel ausgerichtet: Tal'Aura zu schwächen.
Vielleicht hatte sie ursprünglich geplant, den Platz des Praetors ein-zunehmen, indem sie ihren eigenen Staatsstreich durchführte, sich aber dann doch dafür entschieden, dass Abspaltung die bessere Wahl darstellte. Ihr Botschafter in der Föderation, Jovis, war lange ein Kritiker des Senats, Praetor Hirens und seines Nachfolgers Neral sowie der gesamten Regierung gewesen. Er befolgte stets Befehle und stammte aus einer besonders reichen Familie. Seinen Beschwerden folgten jedoch nie Taten. Der Tal Shiar besaß scheinbar eine um-fangreiche Akte über ihn, doch er ging nie gegen ihn
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