Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
»Sivak, ist Botschafter K'mtok mittlerweile eingetroffen?«
»Nein, Ma'am, denn wenn dem so wäre, hätte ich Sie darüber informiert.«
Ich schwöre, ich werde ihn töten. »Wissen Sie wann …?«
»Sein Shuttle befindet sich auf dem Anflug zum Dach. Agent Kistler erwartet seine Ankunft und wird ihn hierher eskortieren.«
»Danke. Schicken Sie ihn rein, sobald er da ist.«
»Wie Sie wünschen.«
Nan setzte sich an ihren Schreibtisch und drehte ihren Stuhl so, dass sie auf Paris hinaussehen konnte.
Hinter ihr sagte Akaar: »Die Aussicht ist beeindruckend, Frau Prä-
sidentin, und dennoch macht sie mich stets traurig.«
Das weckte Nans Neugier, doch sie wandte ihren Blick nicht von der Stadt ab. »Wieso das?«
»Meine Leute leben in Behausungen, die Sie als Baracken bezeichnen würden. Sie kämpfen mit Kligats , sie tragen selbstgenähte Kleidung, sie pflanzen und jagen und sammeln ihre gesamte Nahrung.
Der Kontakt mit der Föderation hätte der Anbruch eines neunen Zeitalters für die Zehn Stämme sein sollen. Doch stattdessen wird mein Volk immer noch von Aberglaube und Torheit beherrscht. Sie haben im vergangenen Jahrhundert erschreckend wenig Fortschritte gemacht. Wir hätten in der Lage sein sollen, eine Stadt wie diese zu erbauen.«
Nun drehte sie sich doch um und sah ihn an. Zum ersten Mal seit sie sich kannten, erblickte Nan Traurigkeit in den Augen des Admirals. »Sie vermissen Ihre Heimat wirklich, nicht wahr?«, fragte sie leise.
»Mit meiner ganzen Seele. Ich habe meine Heimatwelt seit hundert Jahren nicht betreten, und dennoch vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke.«
Nan versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, wenn sie nie wieder einen Fuß auf Cestus III setzen könnte. Es gelang ihr nicht. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, wie es für die Flüchtlinge von Pandril, Coridan, Deneva und all den anderen Welten sein musste, die zerstört worden waren.
Doch Akaar konnte es. Sie fragte sich, ob ihm dieses Wissen dabei half, die endlosen Hilfsbemühungen, die infolge der Borg-Invasion nötig waren, zu koordinieren. Sie fragte sich, ob solch eine Erfahrung ihr selbst helfen würde.
Und dann sah sie in Akaars Augen und entschied, dass es ihr lieber wäre, es nie herauszufinden.
Die Türen glitten auf, und K'mtok kam, dicht gefolgt von Kistler, hereingestürmt. Letzterer gehörte zu Nans Sicherheitspersonal und würde mit im Raum bleiben, solange auch K'mtok dort war.
Der Botschafter selbst war ein breitschultriger, graubärtiger Klingone mit ungewöhnlich scharfen Schneidezähnen, selbst für eine Spezies, die ihre Zähne schärfte. Außerdem hing eine metaphorische dunkle Wolke über seinem Kopf. Nan hatte K'mtoks Zorn schon mehr als einmal zu spüren bekommen. Die erste Gelegenheit dazu hatte sich ergeben, als er in ihr Büro gestürmt war und versucht hatte, ihr zu befehlen, den remanischen Flüchtlingen, die auf Außenposten 22 zuhielten, jegliche Hilfe zu verweigern. Sie hatte ihn innerhalb kurzer Zeit zurechtgestutzt, und sich im Verlauf der nächsten Monate seinen Respekt erworben. Dieser war so stark, dass K'mtok nicht gezögert hatte, sie zu unterstützen, als sie eine Armada zu-sammenstellte, um die Borg im Azur-Nebel zu bekämpfen.
Doch nun spuckte er wieder genauso viel Gift und Galle wie bei ihrem ersten Treffen.
»Warum gibt es eine Verzögerung bei der Topalin-Auslieferung?«
Das ließ Nan stutzen. Sie hatte mit einer völlig anderen Strafpre-digt gerechnet. »Herr Botschafter, die Topalin-Mine auf Capella wurde in die Luft gesprengt und …«
»Das ist mir bewusst!«
»Bitte lassen Sie mich ausreden, Herr Botschafter«, sagte Nan mit ruhiger Stimme, »sonst werde ich Agent Kistler befehlen, Sie ruhig-zustellen.«
K'mtoks Kiefer spannte sich an. »Frau Präsidentin, unser Bedarf an Topalin ist dringend. Der Vertrag zwischen unseren beiden Mächten
…«
»Ich bin mir der Bedingungen der Khitomer-Abkommen durchaus bewusst, Herr Botschafter. In diesem Moment befindet sich die Aventine auf dem Weg nach Capella, um Material auszuliefern, das es Janus-Bergbau ermöglichen wird, die Topalin-Mine wieder aufzubauen.«
Als er den Namen des Schiffes hörte, veränderte sich K'mtoks gesamtes Verhalten. »Die Aventine ? Ausgezeichnet! Ich gehe davon aus, dass Captain Dax immer noch das Kommando über dieses Schiff hat?«
Nan war sich nicht sicher, warum das eine Rolle spielte, sagte aber: »Äh, ja, das hat sie.«
»Einer der früheren Wirtskörper des
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