Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
starrte Sonek über den Schreibtisch ihres Bereitschaftsraums hinweg an. »Also nur damit ich das richtig verstehe«, sagte sie sehr langsam. »Sie wollen, dass ich den Kurs ändere, um nach Zalda zu fliegen, weil Sie glauben, es könnte eine Konspiration der Ferengi geben, um einen Keil zwischen die Klingonen und die Föderation zu treiben?«
Sonek nickte. »Und um die Föderation zu destabilisieren, ja. Aber es besteht keine Notwendigkeit für die Aventine , den Kurs zu ändern – geben Sie mir einfach ein Runabout.«
»Können Sie ein Runabout fliegen ?«
»Okay, geben Sie mir einfach ein Runabout und einen Piloten.«
Dax blickte mit einem Stirnrunzeln zu Bowers hinüber, der auf dem anderen Gästestuhl ihres Bereitschaftsraums saß. Der Erste Offizier zuckte nur mit den Schultern, und Dax wandte sich wieder Sonek zu. »Haben Sie irgendwelche Beweise, um diese Behauptung zu untermauern?«
»Nicht im Geringsten.« Sonek sprach diese Worte – die die letzten waren, die Dax von ihm erwartet hätte – mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht aus. »Aber das Muster ist ziemlich offensichtlich, sobald man weiß, wonach man suchen muss.«
Dax lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und starrte zu dem bat'leth hinauf, das an der gegenüberliegenden Wand hing. Die klingonische Waffe hatte Jadzia, dem vorherigen Wirtskörper des Dax-Symbionten, gehört. Sie war ein Geschenk von ihrem Ehemann gewesen und was Gewicht und Balance anging, perfekt auf sie zugeschnitten. Da Ezri zwanzig Zentimeter kleiner als der vorherige Wirt war, fiel ihr der Umgang mit der Waffe sehr viel schwerer. Allerdings war sie sich sicher, dass sie gut genug damit umgehen konnte, um Sonek mit Leichtigkeit den Kopf abzuschlagen, falls das, was er gleich sagen würde, sie so sehr verärgern sollte, wie sie vermutete.
Natürlich würde sie das nicht wirklich tun, aber sie verspürte bei dem Gedanken daran eine gewisse Befriedigung.
Sie richtete ihren Blick wieder auf Sonek und sagte: »Schön. Überzeugen Sie mich. Wer ist dieser Ferengi?«
Sonek rutschte auf seinem Sitz herum, als suche er nach einer be-quemeren Position und begann, zu gestikulieren. Dax erkannte dieses Verhalten als eine übliche rhetorische Geste, die Universitätspro-fessoren oft anwendeten, wenn sie Vorlesungen hielten. »Erinnern Sie sich daran, wie Präsidentin Bacco die Flotte versammelte, die in den Azur-Nebel geschickt wurde?«
»Wir waren ein Teil dieser Flotte.«
»Ja, natürlich. Nun, der Ferengi-Botschafter, Derro, stimmte dieser Idee zu, doch die Breen taten das nicht. Also überzeugte die Präsidentin Derro davon, die Breen als Söldner anzuheuern. Das würde man als doppelten Gewinn bezeichnen – zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn es war wahrscheinlich, dass die Tholianer beabsichtigten, die Breen für ihren eigenen Schutz anzuheuern, und auf diese Weise bestrafte die Präsidentin sie für ihre Weigerung, der Flotte beizutreten. Das hat die tholianische Botschafterin ganz schön wütend gemacht.«
Bowers wedelte mit den Händen vor seinem Oberkörper herum und sagte: »Moment. Woher wissen Sie das alles? Das sind geheime Informationen aus dem Palais.«
Sonek zuckte mit den Schultern. »Ich habe eine Ebene-Zwanzig-Sicherheitsfreigabe.«
»Sie haben eine Ebene-Zwanzig-Sicherheitsfreigabe?« Bowers schüttelte seinen Kopf, und Dax konnte sich ein Lächeln nicht ver-kneifen. Sie wusste bereits, dass Sonek genügend Einfluss besaß, um eine Besprechung im Büro der Präsidentin zu unterbrechen, daher überraschte sie die Tatsache, dass er eine so hohe Sicherheitsfreigabe hatte, nicht sonderlich.
»Präsidentin T'Pragh gab mir diese Sicherheitsfreigabe«, erklärte Sonek. »Ich benötigte sie während des Cardassianischen Krieges, und sie wurde nie rückgängig gemacht.«
Jetzt verdrehte Bowers die Augen. »Bitte fahren Sie fort, Professor.«
»Gut. Derro plante außerdem, den Breen-Söldnern Torpedos und Disruptoren zu verkaufen. Damit gab es allerdings ein kleines Problem: Er wurde von einer Frau namens Sekki überboten.«
»Also ist Botschafter Derro gar nicht unser Ferengi?«, fragte Dax.
Sonek schüttelte seinen Kopf. »Nein, es ist Sekki. Ich habe es überprüft. Sie verkaufte ihnen Quantentorpedos – Derro bot ihnen nur Photonentorpedos – und außerdem hatte sie Typ-9-Disruptoren.«
Bowers schürzte die Lippen. »Ich dachte, die Breen verwenden Ty-p-8-Disruptoren.«
»Nicht diese Breen. Der Unterschied ist allerdings nicht sonderlich
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