Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
groß, und im Kampf gegen die Borg spielte es ohnehin keine Rolle –
doch das Interessante daran ist, dass nicht nur die Söldner im Azur-Nebel diese Disruptoren benutzten, sondern auch die Kinshaya, die Krios und vermutlich auch H'atoria eroberten.«
»Das mit H'atoria wissen wir nicht mit Sicherheit?«
»Es gibt keine Sensordaten, die es bestätigen könnten. Ehrlich gesagt haben wir Glück, wenigstens welche von Krios bekommen zu haben. Glücklicherweise besaßen der Captain der Rovlaq und jemand auf dem Satelliten des Gouverneurs die Geistesgegenwart, um ein Datenbündel an das Kommando der Verteidigungsstreitmacht zu schicken.«
»Ich verstehe immer noch nicht …«, begann Dax.
Doch Sonek hob eine Hand. »Dazu komme ich noch, ehrlich, bitte haben Sie einfach ein wenig Geduld mit mir. Also, diese Sekki hat ein Vorstrafenregister.«
Bowers schnaubte. »Für einen Geschäfte machenden Ferengi ist das ein Ehrenabzeichen.«
»Ja.« Sonek kicherte. »Aber das Interessante daran ist der Grund für diese Vorstrafe: Sie wurde verhaftet, weil sie versuchte, künstliches Farantin als echtes zu verkaufen. Und bevor Sie fragen, vor Kurzem wurde künstliches Farantin auf Maxia Zeta IV entdeckt – es hat dort den Dilithium-Abbau lahmgelegt. Das sind schon zwei der seltsamen Ereignisse, die man mit Sekki in Verbindung bringen kann. Und nicht nur das. Die Explosion der Raffinerie auf Capella IV wurde einer Terroristengruppe zugeschrieben, die seit hundert Jahren nicht mehr existiert – was genau die Art von Geschichte ist, die man benutzen würde, um die Wahrheit zu vertuschen. Ich denke, diese ganze Angelegenheit ist eine sehr komplizierte, von Sekki in die Wege geleitete Kampagne, um die Beziehungen zwischen der Föderation und den Klingonen zu destabilisieren und so unsere Wiederaufbaubemühungen zu behindern.«
Dax stellte daraufhin die Frage, die sie für offensichtlich hielt:
»Und warum würde ein Ferengi das tun wollen? Darin liegt nicht gerade viel Profit. Sicher, beide Mächte brauchen länger für den Wiederaufbau, aber es ist ja nicht so, als würde sich auch nur eine von beiden an die Ferengi wenden, um Dilithium oder Topalin zu kaufen. Also wo ist hier der Haken?«
»Ich weiß es noch nicht, aber ich glaube, dass Zalda der Schlüssel ist.«
Das veranlasste Dax dazu, verwirrt zu blinzeln. »Verzeihung? Was hat Zalda mit dieser ganzen Sache zu tun? Die sind doch nur mal wieder beleidigt.«
»Ja, aber es passt in das Muster.«
»Welches Muster?«
Zu Dax' Überraschung gab Bowers die Antwort. »Die Spaltung der Föderation und der Klingonen. H'atoria und Zalda sind zwei Haupthandelsrouten. Wir haben noch jede Menge andere, aber diese Wege sind wesentlich länger.«
Sonek warf Bowers einen dankbaren Blick zu und sagte dann zu Dax: »Es ist nur eine weitere Sache, die unser aller Leben komplizierter macht. Und sehen Sie doch, was mit Zalda geschehen ist. Ihr Abweisen von Flüchtlingen ergibt keinen Sinn. Aber alle sind bereit, es zu glauben, weil die Zaldaner, um es ganz unverblümt auszudrücken, wirklich nervig sind.«
Daraufhin brach Dax in unfreiwilliges Gelächter aus. Curzon war bei der Unterzeichnungszeremonie dabei gewesen, als Zalda der Fö-
deration beitrat. Viele bezeichneten die Zaldaner als »erfrischend«, doch Dax erinnerte sich daran, dass Curzons Beschreibung eher Soneks entsprach.
»Die Sache ist die: Der einzige Grund, warum Molmaan beleidigt aus der Ratskammer stürmen würde, ist der, dass er davon ausgeht, belogen zu werden.«
»Warum haben Präsidentin Bacco oder der Rat das nicht bedacht?«
»Weil der Planet, der mit dem Überfluss an Flüchtlingen konfrontiert wurde, Cestus III ist.«
Dax nickte. »Die Heimat der Präsidentin.«
»Das dürfte ihre eigene Einstellung gegenüber den Zaldanern aggressiver machen, wodurch sie weniger dazu geneigt sein wird, Motive zu untersuchen – vor allem, da sie zurzeit achtzehn oder neun-zehn andere Dinge im Kopf hat. Außerdem mag eigentlich niemand die Zaldaner so richtig gern. Ich meine, natürlich sind sie Föderati-onsmitglieder – das sind sie schon seit Jahrzehnten. Aber das liegt in erster Linie an der Nähe ihrer Heimatwelt zu den beiden Imperien und weniger an ihrer Beliebtheit. Es braucht nicht viel, damit sie beleidigt sind und ich glaube, genau das ist hier geschehen.«
Dax warf erneut einen kurzen, sehnsüchtigen Blick auf das bat'leth , bevor sie fragte: »Okay, lassen Sie uns einmal für einen Moment annehmen, dass
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