Star Trek - Into Darkness
John Harrison identifiziert hatte. Er ging dabei an Bord eines Notfallshuttles der Sternenflotte. Abgesehen von ein paar Reisetaschen trug der Mann keine weiteren Gegenstände bei sich.
»Fünf Minuten nach der Explosion in London übernahm Harrison das Kommando über das Fluggerät, das Sie gerade vor sich sehen, und floh damit. Trotz der Verwirrung durch die Explosion gelang es den Sicherheitskräften, ihn nur wenige Augenblicke nach seiner Abreise zu lokalisieren. Wir hatten ihn auf den Scannern, bis er die Umlaufbahn verließ, dann …«
»Irgendeine Ahnung, wo er hinwollen könnte, Sir?«, fragte einer der Offiziere. Marcus schüttelte den Kopf. »Die übliche Annahme wäre, dass er nicht allein agiert. Ihnen allen ist bewusst, dass zahllose Mächte, ob menschlich oder nicht, entzückt wären, wenn die Operationsfähigkeit der Sternenflotte beeinträchtigt wäre. Ob Harrison allein oder im Auftrag von noch unbekannten Mächten arbeitete, können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestimmen. Bis jede einzelne Möglichkeit eliminiert ist, müssen wir alles in Betracht ziehen. Wenn wir das berücksichtigen, dürfen wir auf keinen Fall erlauben, dass dieser Mann den Föderationsraum verlässt.« Statt Harrisons Bild wurde nun eine Karte mit den nächstgelegenen Sternsystemen angezeigt.
»Sie sind die Führungsoffiziere aller Sternenflottenschiffe, die sich in der Region aufhalten, ob auf Landurlaub, im Reparaturdock oder aus anderen Gründen. Ab sofort sind alle Schiffe in den aktiven Dienst zurückversetzt. Diejenigen unter Ihnen, deren Mannschaften gerade auf der Erde sind, werden sie sofort zurückbeordern. Und im Namen derer, die wir verloren haben, werden sie diesen Mistkerl erwischen. Das ist schlicht und ergreifend eine Menschenjagd von einer Bedeutung, wie sie die Sternenflotte in ihrer jüngsten Geschichte noch nicht erlebt hat. Also lassen Sie uns an die Arbeit gehen. Captain Ford, Sie überwachen den Quadranten 11C. Captain Delacourt, Yorktown , Sie übernehmen Quadrant 12C. Captain Evans, Vasquez, Sie nehmen …«
Während Marcus individuelle Marschbefehle ausgab, untersuchte Kirk das Bild, das die Überwachungskamera vom flüchtenden Harrison aufgenommen hatte. Ein kleineres, nicht weniger klares Bild des rätselhaften Harrison erschien auf dem Bildschirm direkt vor seiner Nase. Er benutzte die Kontrollen des Monitors, um es zu vergrößern. Sein Blick wanderte über spezifische Bereiche des Fotos. Er suchte nach Details, die beim ersten Betrachten nicht sofort auffielen. Kirk zoomte stirnrunzelnd weiter auf Harrisons Gestalt, drehte und wendete sie, schaute sie sich von allen Seiten an. Was letztendlich seine Aufmerksamkeit erregte, war nicht der Flüchtende, sondern die Tatsache, dass er vollkommen sauberes Handgepäck bei sich trug. Die riesige Explosion hatte es nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das ließ darauf schließen, dass er die Taschen anderswo aufbewahrt hatte. Es ließ ebenfalls ein gewisses Maß an Planung, Vorbereitung und vielleicht noch etwas mehr erahnen. Er wandte sich an Pike.
»Fragen Sie sich nicht, was in den Taschen ist?«, raunte er ihm zu. »Wo will er hin?«
»Halten Sie den Mund«, wies Pike ihn sofort zurecht.
Admiral Marcus mochten Kirks Worte entgangen sein, doch die seines kommandierenden Offiziers hatte er offenbar gehört. »Chris? Alles in Ordnung?«
Plötzlich verstummten alle Gespräche im Konferenzraum und alle Augen richteten sich auf die beiden Männer, die miteinander geflüstert hatten.
»Ja, Sir«, antwortete Pike. »Mr. Kirk gewöhnt sich nur gerade an seine neue Aufgabe als Erster Offizier.«
Das reichte Marcus nicht. »Wenn Sie etwas zu sagen haben, Kirk, dann raus damit. Morgen ist es zu spät.«
Kirk schluckte. »Es ist alles in Ordnung, Sir. Bitte entschuldigen Sie die Unterbrechung. Ich habe nur laut gedacht.«
»Nicht laut genug, Kirk. Ich habe Sie nicht gehört. Das ist Ihre letzte Chance, Ihre Überlegungen mit uns zu teilen. Spucken Sie es aus, mein Junge. Seien Sie nicht schüchtern. Wenn Sie etwas Wichtiges zu sagen haben, dann sagen Sie es jetzt. Laut und deutlich.«
Es gab bloß eine Person in diesem Raum, vielleicht auf diesem Planeten, die der Grund für Kirks Zögern war. Es war der Mann neben ihm. Er blickte Pike fragend an. Mit einer zweifelnden Handbewegung gab Pike seinem Protegé die ausdrückliche Erlaubnis, sich sein eigenes Grab zu schaufeln. Mehr brauchte Kirk nicht, um sich vorzuwagen. Einige der Offiziere sahen
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