Star Trek - Into Darkness
Ton an. »Hat er Ihnen je erzählt, wer ihn dazu überredet hat, der Flotte beizutreten?«
Der jüngere Offizier sah jäh auf. Ihre Blicke trafen sich, und beide Männer verstanden ohne Worte, was der andere dachte oder fühlte. Es war, als wäre plötzlich eine unsichtbare Mauer eingerissen worden. Spock konnte nur zusehen und den schweigenden Austausch der beiden analysieren.
»Sein Tod geht auf mein Konto.« Marcus sprach nun noch leiser als zuvor. »Und Ihrer darf nicht hinzukommen. Das erlaube ich nicht. Harrison hat die Sternenflotte schon zu viele gute Offiziere gekostet. Ich werde nicht zulassen, dass Ihr Name dieser Liste hinzugefügt wird. Die klingonische Heimatwelt – mal im Ernst. Ich lasse Sie nicht einmal in die Nähe dieses Planeten. Selbst dann nicht, wenn das Ziel der Mission lautet, John Harrison ›zur Strecke zu bringen‹.« Er schickte sich an, sich umzudrehen. »Wir werden ihm mit anderen Mitteln Herr werden. Es gibt andere, weniger bekannte diplomatische Kanäle, die …«
» Bitte , Sir«, unterbrach Kirk ihn. »Diplomatie – wenn die Klingonen seine Anwesenheit bemerken und er ihnen erzählt, was er getan hat, werden sie ihn als Verbündeten betrachten. Er ist nur ein abtrünniger Mensch, aber einer, der etwas geschafft hat, das jedem Klingonen eine Menge Ehre einbringen würde: einen Angriff auf das Zentrum einer feindlichen Macht. Es würde ihnen sogar ähnlich sehen, ihm diplomatische Immunität zu verleihen und ihn bei Konferenzen auflaufen zu lassen oder für sonstige Propagandazwecke einzusetzen. Er muss … entfernt werden … damit das nicht passiert.« Er verstummte einen Augenblick, bis er hinzufügte: »Von der ›Blutrache‹ mal abgesehen, gibt es zahlreiche praktische Gründe, aus denen man sich so schnell wie möglich um ihn kümmern muss.«
Marcus überdachte Kirks Worte. Er hatte sich seine Meinung offenbar schon gebildet – was nicht bedeutete, dass er sie nicht mehr ändern würde. Er wandte sich dem Wissenschaftsoffizier zu, der noch nichts gesagt, aber alles gehört hatte.
»Mr. Spock, Sie sagten, die Stadt, in der er sich versteckt, sei unbewohnt?«
»So ist es, Sir. Und das bereits seit einiger Zeit. Die Karte von Qo’noS ist an dieser Stelle leer. Einsam und verlassen.«
Marcus nickte nachdenklich. »Als Teil unserer Verteidigungsstrategie hat Sektion 31 eine Reihe neuer, höchst fortschrittlicher Waffensysteme entwickelt. Eines davon ist ein neuartiger Photonentorpedo. Langstrecke, nicht zu orten. Er wurde so konstruiert, dass er für die Sensoren der Klingonen unsichtbar ist.«
»›So konstruiert‹«, wiederholte Spock zweifelnd. »Funktioniert es denn?«
Marcus lächelte nicht. »Bei allen Computersimulationen hat es wie beabsichtigt geklappt. In einer echten Schlacht … Nun ja, das müssen wir noch herausfinden.« Sein Blick wanderte zwischen dem Menschen und dem Vulkanier hin und her. »Sie werden die Möglichkeit bekommen, es herauszufinden. Mr. Kirk, Sie versuchen weiter, John Harrison zu lokalisieren. Ich möchte nicht, dass Sie verletzt werden, aber ich möchte, dass Sie ihn ausschalten. Wenn Sie seine Position eindeutig ermittelt haben und seine klingonischen Gastgeber noch nichts von ihrer Ehre wissen, zielen Sie auf ihn, feuern, bringen ihn um und schwingen die Hufe.«
Kirk richtete sich auf und unterdrückte ein Lächeln. »Ja, Sir !«
»Gut.«
Spock war bezüglich der Übereinkunft der beiden Menschen um einiges weniger enthusiastisch. »Admiral, man kann voraussetzen, dass die Klingonen dem Abschuss eines Photonentorpedos von einem Föderationsschiff kein Verständnis entgegenbringen werden.«
»Würden wir auch nicht, wenn es andersherum wäre, Mr. Spock. Wenn die Torpedos allerdings wie geplant funktionieren, ist ihr Weg nicht nachzuvollziehen. Die klingonischen Sensoren werden vielleicht die Anwesenheit der Enterprise anzeigen. Sie haben jedoch keine Möglichkeit, das mit einer Detonation auf einem unbewohnten Teil ihres Planeten in Verbindung zu bringen. Wenn alles nach Plan läuft, fliegt die Enterprise nach Qo’noS und ist wieder zurück im Föderationsraum, bevor die Klingonen überhaupt merken, dass sie da war.« Er holte tief Luft, bevor er weitersprach. »Wie Sie vielleicht wissen, hat Qo’noS einen Mond, Praxis, der das Zentrum der klingonischen Energieversorgung darstellt. Außerdem gibt es ein paar Minimonde und Planetoiden. Sie sind zu klein, um sie zu kolonisieren, selbst für automatische Stationen. Viele von ihnen
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