Star Trek - Into Darkness
Wir kommen rein. Wir haben sechs Paletten Dilithiumzellen geladen. Erwarten Anflugvektor.«
Moment mal, dachte Scott. Die haben nicht mit mir geredet. Wer immer die auch waren. Aus dem, was er mitgehört hatte, schloss er, dass er nicht entdeckt worden war. Das war nicht weiter überraschend. Nahe der mächtigen Magnetosphäre des Gasriesens herrschten alle möglichen Verzerrungen und die Strahlung war so stark, dass sie sämtliche Messgeräte beeinträchtigte. Es war bereits schwer genug, innerhalb von Ios Plasma-Torus zu kommunizieren, Scannen war sogar noch schwieriger. Bei so mächtigen äußeren Einflüssen benahmen sich Geräte nicht so, wie die Ingenieure es gern hätten.
Aber da er gerade über das Scannen nachdachte, konnte er sich doch selbst ein wenig damit beschäftigen.
Ein Blick aus dem oberen Schottfenster zeigte, dass sich ein Dutzend Versorgungsshuttles unterschiedlicher Klassen und Kapazitäten in lockerer Formation direkt auf das schwarze Rechteck zubewegten. Die Konversation, die er mitgehört hatte, wurde bereits von einem Durcheinander aus Shuttlebesatzungen und ihrem mysteriösen Ziel abgelöst.
»Shuttle Kirby: Rationen und Personal … Hier spricht die Athena: Wir haben Behälter … Trimble im Anflug, Stärkungsmittel und Düsen …«
Während jedes der ankommenden Schiffe seinen Namen und Einzelheiten über seine Fracht bekannt gab, kam Scott die Idee, dass er sich vielleicht in diesem Gewirr verstecken konnte. Er flog etwas tiefer, drehte ab und konnte sich dann leicht in die verstreute Formation der Frachtflotte einordnen. Scott hatte viel Platz, um zwischen den anderen Shuttles zu manövrieren. Keiner stellte seine Anwesenheit infrage. Was sollte schließlich ein einzelnes Shuttle in Ios Nähe sonst tun? Alle wissenschaftlichen Forschungen wurden von automatisierten Raumfahrzeugen mit Messgeräten an Bord durchgeführt.
Was zum Haggis war dann diese riesige Struktur, in die er gerade hineinflog, fragte er sich.
Als die Nachschubflotte hineingeflogen war, konnte er die feineren Details der Konstruktion erkennen. Er brauchte nicht lange, um festzustellen, dass es sich dabei um die Ingenieurkunst der Sternenflotte handelte. Etwas erregte seine Aufmerksamkeit. Er riss die Augen auf, als er einen Blick durch das Vorderfenster des Shuttles warf. Was dieses unbekannte unfassbare Ding auch war, seine physische Manifestation war verdammt eindrucksvoll. Seine geflüsterte, verbale Reaktion war ebenso intensiv wie unfreiwillig.
»Heilige Scheiße …«
McCoy wartete ab und beobachtete, wie Carol Marcus ein Spezialwerkzeug und einen Monitor benutzte, um eine äußere und gleich darauf eine zweite, innere Schutzplatte beiseitezuschieben. Sie untersuchte vorsichtig das Innere der Waffe und gab ihm Anweisungen, ohne die Augen von ihrer Arbeit zu nehmen.
»Da ist ein Kabelbündel direkt neben der inneren Hülle.« Sie studierte den Monitor. »Sie müssen das dreiundzwanzigste abschneiden, um den Kontakt zwischen den internen Kontrollen und dem Zünder zu trennen. Ich lenke, Sie schneiden.« Sie lächelte. »Ich kann nicht gleichzeitig scannen und schneiden. Es ist viel zu schwierig, und die internen Kontrollen liegen zu dicht nebeneinander. Darum brauche ich Ihre Hilfe. Dreiundzwanzigstes Kabel«, wiederholte sie. »Ich leite Sie an. Was immer Sie machen, berühren Sie nichts anderes. Haben Sie verstanden?«
»Der Gedanke wäre mir doch nie in den Sinn gekommen«, antwortete er angespannt.
Seit sie die Enterprise verlassen hatten, war Carol Marcus vollkommen auf ihre Aufgabe konzentriert gewesen. Nun wurde sie noch ernster als zuvor.
»Dr. McCoy, das ist kein Scherz. Berühren Sie nichts anderes. Nichts. Wir dürfen auf keinen Fall riskieren, ein automatisches Signal durch versehentlichen physischen Kontakt umzukehren, während Sie die Originalverbindung unterbrechen. Warten Sie auf mein Zeichen.«
McCoy wählte einen kleinen Präzisionsschneider aus seiner Werkzeugkiste aus. Er ließ sich dicht neben den Torpedo nieder und spähte in die rechteckige Öffnung, die durch die Entfernung der beiden Platten entstanden war. Das Innere war ein beängstigendes Durcheinander aus festen Kabeln und optischen Verbindungen. Keine von ihnen leuchtete. Sie würden erst zum Leben erwachen, wenn die alltäglicheren, aber umso gefährlicheren Komponenten aktiviert wurden. Er umschloss das Schneidwerkzeug genauso fest wie jedes chirurgische Instrument, schob vorsichtig seine Hand und seinen Arm in die
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