Star Trek - Into Darkness
konnte.
Es war ein menschliches Wesen – ein Mann, um genau zu sein. Seine Haut war entsetzlich blass. Was nicht weiter verwunderlich war, denn er war komplett gefroren.
Obwohl Teile der Krankenstation darauf ausgelegt waren, wenn nötig fremde Lebensformen aufzunehmen, die beträchtlich massiger waren als Humanoide, war es dennoch eine schwierige Aufgabe, den Torpedo bis in einen der Untersuchungsräume zu schieben. Dort trafen Kirk und Spock auf Carol Marcus, die vor der deaktivierten Waffe stand und auf das blasse Gesicht hinabschaute, das friedlich im Inneren ruhte. Sein Alter ließ sich nicht bestimmen. Sein körperliches Alter , erinnerte sich Kirk. Es war nicht festzustellen, wie lange der Mann bereits in diesem Zustand in dem Torpedo lag. McCoy saß auf einem der Betten und nahm ihre Ankunft mit einem Nicken zur Kenntnis. Er hatte kein Hemd an und saß geduldig da, während eine Schwester sich um seinen verletzten Arm kümmerte.
»Was haben Sie herausgefunden?«, fragte Kirk Carol Marcus.
»Ein bisschen. Noch lange nicht genug.« Sie zeigte auf den Torpedo und seinen unwahrscheinlichen, unangemessenen und absolut unerklärlichen Inhalt. »Eigentlich ist es sogar brillant. Es ist gelungen, die Antriebseinheit so weit zu verkleinern, dass Platz für eine weitere Kammer entstanden ist. Der freie Platz wurde für eine kryogene Kapsel umgerüstet. Ein Teil der an Bord gespeicherten Energie ist dafür bestimmt, die Elektronik und die anderen Systeme der Waffe zu versorgen, der Rest wird für die Aufrechterhaltung der Funktionalität der Kapsel verwendet.« Marcus schüttelte verwunderte den Kopf. »Eine solche Kapsel benötigt nur minimale Energie, um die Kältestasis für eine erhebliche Zeitspanne aufrechtzuerhalten.«
Kirks Blick wanderte von ihr zu der Gestalt in dem Torpedo. Der Körper war vollkommen reglos. Wie sollte es auch anders sein? Weder die Brust bewegte sich auf und ab, noch blähten sich die Nasenflügel. Der Mann, der darin lag, atmete nicht. Was, wenn man seinen gefrorenen Status bedachte, keine weiteren Rückschlüsse zuließ.
»Ist er am Leben?«
McCoy stand nun auf der anderen Seite des Torpedos und sagte: »Ja, er ist am Leben. Seine Lebenszeichen sind minimal, kaum messbar, aber sie sind vorhanden. Allerdings seeehr verlangsamt. Auf einem Level, das du erreichen würdest, wenn du ein ausgedehntes Nickerchen auf dem Grund des antarktischen Ozeans machen würdest.«
»Kann man ihn wiederbeleben?«, wollte Kirk von seinem Chefmediziner wissen.
McCoy hatte sichtlich Bedenken. »Nicht ohne die richtige Ausrüstung. So etwas kann man nicht improvisieren. Die gleichen wissenschaftlichen Mittel, die ihn in diesen Zustand versetzt haben, müssen ihn auch wieder herausholen. Wenn ich versuche, ihn ohne die richtigen Geräte zurückzuholen, könnte der Versuch ihn umbringen, sobald wir ihn reanimieren … Diese Technik ist mir zu hoch.«
»Wie fortgeschritten ist sie, Doktor?«, fragte der offenbar vollkommen faszinierte Spock.
»Sie ist nicht fortgeschritten«, erklärte Carol Marcus. »Diese Kryoröhre ist uralt.«
»Wir mussten seit den frühen Tagen der Weltraumerforschung niemanden mehr einfrieren«, fügte McCoy hinzu. »Die Entdeckung des Warpantriebs hat diesen Zweig der Biotechnologie überflüssig gemacht. Sie war sofort veraltet. Und da wir gerade von alten Sachen sprechen, das ist das Interessanteste an unserem Freund hier.« Er stöhnte auf, als ein Schmerz durch seinen verletzten Arm zuckte.
»Ich habe eine Probe von seiner rechten Schulter genommen. Weniger als einen Flohbiss. Er würde es nicht einmal im wachen Zustand spüren. Es war aber genug, um einige Tests durchzuführen.« McCoy neigte den Kopf in Richtung des Torpedos und seines gefrorenen Passagiers. »Er ist dreihundert Jahre alt.«
Kirk wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit seinem Wissenschaftsoffizier. Obwohl keiner von beiden ein Wort sprach, wussten beide, dass sie das Gleiche dachten.
Die beiden bewaffneten Sicherheitsoffiziere am Eingang des Arrestbereichs mussten sich beeilen, die Tür zu öffnen. Kirk war so wütend und bewegte sich so schnell, dass er sonst vielleicht durch die geschlossene Tür gestürmt wäre. Er verschwendete keine Zeit und stellte den einzigen Gefangenen zur Rede.
» Wer sind Sie? Warum befindet sich ein Mensch in dem Torpedo, den wir untersucht haben?«
Der Gefangene blickte Kirk durch die Barriere an, setzte sich hin und seufzte müde.
»In allen Torpedos befinden
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