Star Trek - Into Darkness
immer er ist, ich möchte Sie alle dringend bitten, sich so weit von ihm fernzuhalten wie möglich. Wenn Sie das nicht tun, kann ich Ihnen eines garantieren: Es wird Leben kosten.«
Die nachfolgende Stille auf der Brücke des Raumschiffs war vollkommen. Abgesehen vom Piepen der Konsolen war nichts zu hören.
»Habt ihr ihn besiegt?«, fragte der jüngere Spock endlich.
Es folgte ein Nicken von einem fernen Ort, aus einer fernen Zeit. »Und einen hohen Preis dafür gezahlt, ja.«
Der stellvertretende Captain der Enterprise starrte nach vorne. Seine Stimme und Haltung waren fest, als er ein einzelnes Wort erwiderte.
»Wie?«
»Ich will ja nicht das Schicksal herausfordern«, brummte Scott, als sie in Begleitung von Khan mit schnellen Schritten einen der Korridore entlangeilten. »Aber wo sind hier eigentlich alle?«
»Das Schiff wurde für eine minimale Besatzung entworfen«, erklärte Khan. »Wenn nötig, kann es von nur einer Person bedient werden.«
»Von einer Person?«, entfuhr es Scott. »Ich verstehe nicht, wie …«
Die drei Männer wurden von dem plötzlichen Auftauchen des Sicherheitsteams ebenso überrascht wie umgekehrt.
Sie stolperten förmlich übereinander, und es blieb keine Zeit, die Phaser zu ziehen. Alle Regeln für den Zweikampf, die Kirk an der Akademie gelernt hatte, kamen zum Tragen. Da sie in dem schmalen, hohen Korridor eingezwängt waren, kamen auch noch andere, weniger akademische Techniken ins Spiel. Diese hatte er in der Schule des Lebens bei zu vielen weitaus weniger disziplinierten Kneipenschlägereien erlernt.
Fäuste flogen, gelegentlich auch mal ein Bein. Kirk erledigte erst einen seiner Gegner, dann den nächsten. Neben ihm brachte sich Scotty zwar sehr lebhaft, aber um einiges verzweifelter in den Kampf ein. Die enge Umgebung gereichte dem Chief zum Vorteil, weil seine besser trainierten Gegner nicht genug Bewegungsfreiheit hatten. Ausgefeilte Kampfkunsttechniken machten spitzen Ellbogen und einfachen Schlägen Platz.
Khan dagegen machte alle nieder, die mit ihm in Kontakt gerieten. Die Leichtigkeit, mit der er sich der Männer des Sicherheitsteams entledigte, war eindrucksvoll und beunruhigend zugleich. Im einen Moment war er so schnell, dass seine Bewegungen verschwammen, im nächsten wurde er zu einer unerbittlichen und unaufhaltsamen Gewalt, die ihren Gegnern nur ein Minimum an Aufmerksamkeit schenkte.
Zwei ihrer Gegner versuchten, sich gleichzeitig auf ihn zu stürzen, doch Khan schmetterte einen von ihnen sofort an die gegenüberliegende Wand. Dann drehte er sich um und hob den anderen hoch in die Luft, bevor er ihn durch den Korridor schleuderte. Zu keinem Zeitpunkt dieser Konfrontation brach er in Schweiß aus. Tatsächlich, so beobachtete Kirk, schien der ehemalige Gefangene nicht einmal schwer zu atmen.
Der Kampf war schneller vorbei, als der Captain erwartet hatte. Alle Mitglieder des Sicherheitsteams waren besiegt. Die Arme einiger Kontrahenten waren merkwürdig hinter ihrem Rücken verdreht und direkt an der Schulter abgeknickt. Khans Werk. Ebenso effizient wie brutal.
Und da sie gerade bei ihrem Weggefährten waren …
»Wo ist Khan?«, stieß Scott keuchend hervor.
Die Spannung auf der Brücke der Enterprise war geradezu mit Händen greifbar, weil alle auf eine Nachricht von ihrem Captain warteten. Spock schenkte ihrer Besorgnis keine Beachtung. Die Tatsache, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren, schien völlig an ihm vorbeizugehen. Er saß still auf dem Kommandosessel und dachte nach.
Verdammt, Mann ,dachte McCoy. Sag was. Du hast das Kommando, also benimm dich auch so. Erteil einen Befehl, zeig eine Analyse auf, mach eine Aussage. Hätte Spock etwas gesagt, sobald Uhura die Kommunikationsverbindung mit Neu Vulkan beendet hatte, wären alle Anwesenden beruhigt gewesen.
Es wäre das, was Kirk getan hätte.
Aber Spock war nicht James Kirk. Er ähnelte auch niemandem sonst auf der Brücke. Das zeigte sich vor allem dadurch, dass er weiterhin schweigend über die Sachverhalte nachgrübelte, die sein älteres Ich ihm dargelegt hatte, und sie mit den Tatsachen kombinierte, mit denen sie gegenwärtig konfrontiert waren.
Aber vielleicht stand die Geduld des Vulkaniers einfach nur in einem sehr großen Gegensatz zu Kirks Neigung dazu, sofort zu handeln.
Überrascht stellte der Arzt fest, zu was für einem perfekten Team das die beiden machte. Doch nun fehlte eine Hälfte des Teams. Kirk war auf dem Schlachtschiff und befand sich ohne Zweifel in
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