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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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null Komma acht Sekunden früher eintritt.«
    Als sie um eine Ecke bogen, standen sie plötzlich frontal einem Wachmann gegenüber. Er öffnete den Mund, um einen Alarmruf auszustoßen. Soletas rechter Arm stieß so schnell vor, dass er nur noch ein verwischter Schemen war. Ihre Hand traf zielsicher den Unterkiefer des Wachmanns, der mit einem lauten Knacken zerbrach, das von den Wänden des Korridors widerhallte. Er sackte bewusstlos zusammen und spürte schon nicht mehr, wie er den Boden erreichte.
    »Selbstredend«, fuhr Spock fort, als hätte es keinerlei Unterbrechung gegeben, »hat gelegentlich auch brutale Gewalt etwas für sich.«
    »Danke«, sagte sie und war bereits damit beschäftigt, den Wachmann um seinen Disruptor zu erleichtern. Da sie zuvor schon einem anderen Opfer eine solche Waffe abgenommen hatte, reichte sie diese an Spock weiter. Er nahm sie an sich und betrachtete sie mit einer Art abstraktem Widerwillen … als könne er keinen Nutzen darin erkennen, auch wenn er keinen Grund sah, sie einfach fortzuwerfen. Er versteckte sie irgendwo unter dem Stoff seines Gewandes. »Was machen Sie hier?«, nutzte sie die kurze Kampfpause zu einer Frage. »Sie sind doch jetzt Botschafter, aber die Föderation unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Thallon. Hier gibt es überhaupt keine Diplomaten. Warum sind Sie also hier?«
    »In letzter Zeit habe ich mich darauf verlegt, in genau dieser Art von Fällen aktiv zu werden, in denen es eben keine diplomatischen Beziehungen gibt«, erklärte er. »Nur weil die Föderation nicht präsent ist, heißt das nicht, dass sie kein Interesse hat. Und für die Föderation ist das Thallonianische Imperium … von einigem Interesse. Es gab viele Gerüchte und Andeutungen. Man war der Ansicht, dass es nützlich sei, wenn jemand, der sich als Thallonianer tarnen kann, das Territorium erkundet.«
    »Also sind Sie ein Spion«, sagte Soleta.
    »Ganz und gar nicht. Ich bin lediglich im Auftrag einer nicht ortsansässigen Regierung hier und habe eine andere Identität angenommen, um zum Zweck der diskreten Sammlung von Information, die für meine Vorgesetzten von Interesse sein könnten, heimlich auf ansonsten unzugängliches Territorium zu gelangen.«
    »Also sind Sie ein Spion«, wiederholte Soleta.
    Er betrachte sie ruhig. »Wenn ich ein Spion wäre«, erwiderte er ebenso ruhig, »würden Sie sich immer noch in Ihrer Zelle befinden, da es ein äußerst unlogisches Verhalten wäre, meine Mission dadurch zu gefährden, ein einzelnes weibliches Individuum zu retten, das nur durch eigene Nachlässigkeit in Schwierigkeiten geraten ist.«
    »Also gut«, sagte sie seufzend. »Dieser Punkt geht an Sie. Und wie kommen wir jetzt von Thallon fort?«
    »Ich habe eine Transportmöglichkeit arrangiert.«
    »Was für eine?«
    »Eine schnelle.«
    Er schien nicht die Absicht zu hegen, sich in Einzelheiten zu ergehen, und ihr war klar, warum. Sollte der bedauernswerte Fall eintreten, dass Soleta wieder in Gefangenschaft geriet, wollte er nicht riskieren, dass sie möglicherweise gezwungen wäre, ihren Häschern Informationen preiszugeben, die ihre Flucht von dieser Welt letztendlich verhindern würden … vorausgesetzt, sie war dann noch in der Lage, diese Welt zu verlassen. Sie nickte und akzeptierte die Kürze seiner Antwort, ohne die Frage weiter zu verfolgen.
    Als sie sich immer weiter vom Kerker entfernten, war Soleta aufs Neue vom Pomp ihrer Umgebung beeindruckt. Thallons Königsfamilie stellte auf jedem Quadratzentimeter die Klischees einer herrschenden Oberschicht zur Schau. An den Wänden hingen Stickereien, in den Nischen standen uralte Töpferwaren, eine Sammlung von Stühlen säumte die Wände, damit anscheinend jeder erschöpfte Passant seine müden Füße ausruhen konnte, nachdem er einen ausgiebigen Streifzug durch das Schloss gemacht hatte.
    Der Lärm der Party war jetzt ohrenbetäubend, und Soleta fragte sich für einen Moment, ob Spock den Verstand verloren hatte. Bestand seine Absicht darin, unverfroren in die Feierlichkeiten hineinzumarschieren? Ein solches Vorhaben hätte eine Kühnheit, die schon wieder verlockend war. Es würde bedeuten, dass er sich verstecken wollte, indem er eben gänzlich sichtbar blieb. Eine gerissene Strategie, die vielleicht sogar funktionierte.
    Höchstwahrscheinlich aber nicht.
    Doch schon bald wurde klar, dass er keineswegs eine derartige Absicht verfolgte. Sie kamen an eine Kreuzung zweier Korridore, und Spock gab ihr, als er dort abbog,

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