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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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sie.
    »Reine Tarnung, um unter Thallonianern nicht aufzufallen«, erklärte er. »Allerdings … brachte mich Ihre Zwangslage in gewisse moralische Schwierigkeiten. Ich hätte meine Tarnung aufrechterhalten können, um mich den Thallonianern nicht zu offenbaren, aber dazu hätte ich Ihr Ableben in Kauf nehmen müssen. Die Sicherheit in den Kerkern ist äußerst effektiv. Mich ebenfalls als unbefugter Eindringling auf Thallon zu enttarnen, war die einzige Methode, um in Ihre Nähe zu gelangen, damit ich Ihnen behilflich sein kann.«
    »Wie ist Ihr Name?«
    »Ich bin Spock«, sagte er.
    Sie starrte ihn entgeistert an, und ihre Unfähigkeit, ihr Erstaunen zu verbergen, war ein deutlicher Hinweis auf ihre gemischte Herkunft. Ein reinrassiger Vulkanier hätte sich mit einer fragend erhobenen Augenbraue begnügt. »Doch nicht …
der
Spock. Captain Kirks Spock?«
    Nun war er es, der eine Augenbraue hob, was gleichermaßen sein Interesse wie sein Amüsement zum Ausdruck brachte. »Mir war nicht bewusst, dass ich als sein Eigentum betrachtet werde.«
    »Entschuldigung. So habe ich das nicht gemeint.«
    »Ihre Entschuldigung, der zweifellos Aufrichtigkeit zugrunde liegt, ist gleichzeitig unnötig und ohne Belang.« Er sah sich um. »Es gibt keinen logischen Grund für uns, länger an diesem Ort zu bleiben. Ich schlage vor, dass wir uns von hier entfernen.«
    Sie nickte eifrig. »Sie gehen voraus.«
    »Natürlich.«
    Beide verließen eilig den Kerker und hielten nur kurz inne, um die Tür hinter sich zu verschließen. Der Wachmann lag immer noch bewusstlos am Boden.
    Vorsichtig machten sie sich auf den Weg durch einen Korridor. Aus großer Ferne waren immer noch die Geräusche einer Feier zu hören. Die Party war offensichtlich in vollem Gange. Da niemand in der Nähe war, konnte Soleta sich ein leises Flüstern erlauben. »Ich habe damals an der Akademie viele Ihrer Abenteuer studiert. Es … fällt mir schwer zu glauben, dass alles genauso geschehen ist, wie man es uns erzählt hat.«
    Er blieb kurz stehen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand des Korridors. »Sie tun besser daran, nicht alles zu glauben«, sagte er.
    »Wollen Sie damit sagen, dass diese Dinge gar nicht geschehen sind?«
    »Doch, sie sind geschehen. Aber wenn es Ihnen das Leben erleichtert, nicht daran zu glauben, dann tun Sie es. Für mich spielt es keine Rolle. Die Details unserer Abreise sind im Augenblick von wesentlich größerer Bedeutung.« Er setzte sich wieder in Bewegung und signalisierte ihr, ihm zu folgen.
    »Sie deuteten an, die Kerker seien äußerst gut bewacht.«
    »Wenn man allein von der Anzahl der Wachen ausgeht, sind sie das auch. Doch die geringe Aufmerksamkeit dieser Personen, die mir bereits auffiel, als ich hier hineingeführt wurde, könnte sich für uns als Vorteil erweisen.«
    Spocks Theorie wurde bestätigt. In gewissen Abständen gab es immer wieder Wachposten, aber die Aufseher waren nachlässig geworden. Es hatte seit vielen Jahren keine Ausbrüche aus den Kerkern gegeben, sodass auch jetzt niemand damit rechnete. Zusätzlich stellten die Geräusche der nicht allzu weit entfernt stattfindenden Party eine Art akustische Verlockung dar. Die Wachen hörten das Gelächter und die sonstigen Laute der Fröhlichkeit – und besonders ablenkend musste auf sie das gelegentliche, perlende Lachen der weiblichen Gäste wirken. So war es kein Wunder, dass ihre Aufmerksamkeit weniger ihrer tristen Umgebung galt.
    Diese Ablenkung erwies sich als fatal, da Spock und Soleta keine Probleme hatten, sich von hinten anzuschleichen und die Wachen auszuschalten. Spock bewunderte im Stillen Soletas ausgefeilte Technik. Sie bewegte sich so leise, dass es schien, als würden ihre Füße den Boden gar nicht berühren. Ihre Beherrschung des Nervengriffs war nicht ganz so sicher und elegant wie bei Spock. Er hatte diese Fähigkeit verfeinert, sodass bereits eine leichte Berührung mit den Fingern an der entscheidenden Stelle genügte, um sein Opfer aus dem Verkehr zu ziehen. Soleta dagegen packte sich ihre Opfer mit einer geradezu ungezähmten Wildheit. Sie schien gar nicht daran interessiert zu sein, eine behutsamere oder geschicktere Anwendung des Nervengriffs zu erlernen. Irgendwann bemerkte sie, dass Spock sie beobachtet hatte.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte sie.
    »Erweitern Sie den Abstand ihrer mittleren Finger um null Komma fünf Zentimeter«, sagte er. »Dann werden Sie feststellen, dass die Bewusstlosigkeit beim Betroffenen exakt

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