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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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hielt inne, als wollte sie noch etwas sagen. Zumindest bestand für Calhoun in dieser Hinsicht kein Zweifel. »Was ist los? Haben Sie noch etwas auf dem Herzen, Commander?«
    »Captain.« Sie scharrte unbehaglich mit den Füßen. »Unsere Beziehung … liegt schon sehr lange zurück. Für mich ist die Angelegenheit erledigt. Nun würde ich gerne wissen, wie Sie dazu stehen. Haben Sie mich nur angenommen, weil wir einmal etwas miteinander hatten?«
    »Nein, Commander. Ich habe Sie
trotzdem
eingestellt. Sie können gehen.«
    »Ich wollte nur sagen …«
    »Sie können gehen!«
    Sie gab sich mit einem knappen Nicken mit der Antwort zufrieden und verließ den Bereitschaftsraum. Calhoun wandte sich wieder dem Sichtfenster zu und starrte nach draußen.
    Es war schon in vielen Situationen gewesen, in denen andere ihn für verrückt hielten. Zum Beispiel die Danteri, als er sein Volk in den Kampf gegen ihre Herrschaft führte und sich mit einer Rücksichtslosigkeit, die von vielen als gedankenlosen Leichtsinn missverstanden worden war, von einer gefährlichen Situation in die nächste geworfen hatte.
    Auf der Sternenflottenakademie hatte es Kameraden gegeben, die unverhohlen entsetzt und insgeheim amüsiert gewesen waren, wenn Calhoun wieder einmal bereit war, sich mit den angesehensten Professoren der Ausbildungsstätte anzulegen. Er hatte niemals gezögert, seine Meinung zu sagen, und niemals klein beigegeben, wenn er überzeugt war, dass er richtig lag.
    Während seiner Dienstzeit an Bord der
Grissom
hatte er das Pokerspiel gelernt und sich schon nach kurzer Zeit den Ruf erworben, mit jedem Blatt durch puren Bluff gewinnen zu können. Einmal hatte man ihm sogar einen Empathen als Gegner vorgesetzt, und selbst diesem war es nicht gelungen, ihn zu durchschauen.
    Und die Risiken, die er in den folgenden Jahren eingegangen war, wenn er eine jener Missionen ausführte, die Nechayev gerne als seine »kleinen Abenteuer« bezeichnet hatte … Nun, Nechayev selbst war bei mehr als einer Gelegenheit über die Lippen gekommen, dass sie ihn für völlig übergeschnappt hielt, obwohl es sie nicht davon abgehalten hatte, immer wieder auf seine »besonderen Fähigkeiten« (wie sie sich ausdrückte) zurückzugreifen, wenn sie jemanden benötigte, der ein Problem ohne öffentliches Aufsehen lösen konnte.
    Doch in all diesen Situationen, in all diesen Jahren, wenn andere ihn für verrückt erklärten … war es nicht ein einziges Mal vorgekommen, dass Mackenzie Calhoun dieselbe Meinung über sich selbst gehabt hatte.
    Bis jetzt.
    »Ich habe gerade meine ehemalige Verlobte als Ersten Offizier eingestellt«, sagte er laut. »Ich muss völlig den Verstand verloren haben.«
    »Ich denke, sie ist ausreichend qualifiziert, Sir.«
    Calhoun zuckte erschrocken zusammen und drehte sich schnell mit dem Sessel herum. Im Türrahmen stand eine junge Vulkanierin. Er erteilte sich in Gedanken einen Verweis, weil er seine Wachsamkeit vernachlässigt hatte. Er war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht einmal gehört hatte, wie jemand in sein Büro gekommen war. Damals auf Xenex hätte diese verantwortungslose Nachlässigkeit mit hoher Wahrscheinlich ein Messer in seinem Rücken zur Folge gehabt.
    »Ja. Sie ist hervorragend qualifiziert, und nur das zählt«, sagte Calhoun schnell. Er starrte die Vulkanierin eine Weile an, während er das Gefühl hatte, dass ihm ihr Gesicht bekannt vorkam. Dann fiel der Groschen: Er hatte ihr Bild in den Personalakten gesehen, die er durchgearbeitet hatte. »Sie sind Lieutenant Soleta.«
    »Ja, Sir.«
    »Willkommen an Bord. Wir haben schon auf Sie gewartet.«
    »Es ist zu … einigen Verzögerungen gekommen.«
    »Ich würde mich gerne ausführlich mit Ihnen unterhalten, um mir ein Bild zu machen, wie gut Sie sich im thallonianischen Einflussgebiet auskennen.«
    »Wie Sie wünschen, Captain. Doch zuvor … müsste ich noch eine Angelegenheit von einiger Dringlichkeit mit Ihnen besprechen.«
    »Worum geht es?«
    »Um mein Gepäck.«
    Er dachte eine Weile nach. »Ihr Gepäck.«
    »Ja, Sir.«
    Er beugte sich vor, verschränkte die Finger und sagte: »Ich hoffe, es ist wirklich eine dringende Angelegenheit.«

RYJAAN

IV

    »Das ist nicht gut.«
    Ryjaan, der Botschafter der Danteri, war erst vor Kurzem auf seinen Heimatplaneten zurückgekehrt. Jetzt stand er in seinem opulent eingerichteten Büro hoch über der Hauptstadt und genoss den beeindruckenden Ausblick. Tief unter ihm gingen die Bewohner von Danter ihren

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