Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus
Tätigkeiten nach, ohne von den Bemühungen zu wissen, die Ryjaan und weitere Regierungsvertreter unternahmen, um die Sicherheit des Volkes zu gewährleisten.
»Nein, das ist ganz und gar nicht gut«, fuhr er fort und drehte sich dann zu der Person um, die in seinem Büro Platz genommen hatte. Es war ein Xenexianer mit einer flüchtigen Ähnlichkeit zu einem anderen Xenexianer, der einst als M’k’n’zy von Calhoun bekannt gewesen war. Der Unterschied zu ihm bestand darin, dass er größer, umfangreicher und wesentlich besser genährt war, um es rücksichtsvoll auszudrücken. Weniger rücksichtsvoll ausgedrückt, war er ziemlich fett. Sein Haar war jedoch ordentlich gepflegt, genauso wie seine Fingernägel. Die Kleidung war selbst für einen Xenexianer recht ausgefallen. Er trug ein purpurnes Gewand, hohe schwarze Stiefel und ein Schwert, das an seiner rechten Hüfte baumelte. Dieses Schwert diente vorwiegend ornamentalen Zwecken; er zog es nur, wenn er damit eine junge Dame beeindrucken wollte, die er zu verführen beabsichtigte. Und es wirkte in der Tat beeindruckend, was durch die Tatsache, dass es niemals im Kampf eingesetzt worden war, keineswegs geschmälert wurde.
»Ihr Bruder«, sprach Ryjaan weiter, »könnte uns ernsthafte Schwierigkeiten bereiten, D’ndai.«
D’ndai schüttelte langsam und mit ungläubiger Miene den Kopf. »Man hat ihm wirklich das Kommando über ein Sternenflottenschiff anvertraut?«
»Ich war von Anfang an unglücklich damit, ein Sternenflottenschiff an den Schauplatz zu schicken«, sagte Ryjaan. »Als ich an der Besprechung an Bord der
Enterprise
teilnahm, hatte ich gehofft, diese Entwicklung abwenden zu können. Es wäre unseren Zwecken äußerst dienlich gewesen, wenn die Danteri die bedeutendste Weltraumpräsenz in … wie haben sie es genannt …?« Er schlug in einem Bericht nach, den er im Anschluss an die Konferenz erstellt hatte. »Ach ja. In ihren Karten ist das Gebiet als Sektor 221-G verzeichnet. Ich muss sagen, die Föderation hatte schon immer ein Faible für fantasievolle Namen, nicht wahr?«
D’ndai sagte nichts. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass seine Meinung gar nicht gefragt war. Womit er völlig richtig lag.
»Also wurden unsere Interessen einfach übergangen. Natürlich können wir nach Belieben kommen und gehen. Aber wir werden es nun etwas vorsichtiger tun müssen. Subtiler. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht offen auftreten.«
»Das könnte sich als glücklicher Umstand erweisen«, meldete sich D’ndai doch noch zu Wort. »Wenn Chaos und Verwirrung herrschen, weiß niemand mehr, wem er vertrauen kann. Je größer die Präsenz … nun, desto größer auch die Angriffsfläche.«
»In der Tat.«
»Ja.« Er hob umständlich die Schultern. »Die Föderation soll ruhig ihr großes Schiff schicken. Es soll sich überall zeigen und alle Aufmerksamkeit auf sich lenken. Und wenn es wieder abgezogen ist …«
Dann schreckte D’ndai beinahe aus seinem Sitz hoch, weil mit einem abrupten Knall ein Dolch in die Schreibtischplatte gerammt wurde. Ryjaan hatte die Klinge mit beträchtlicher Wucht hineingetrieben, und nun steckte sie vibrierend fest, als anschauliches Spiegelbild von Ryjaans Zorn. Sein Gesichtsausdruck war im Vergleich dazu außergewöhnlich gelassen.
»In meinen Ohren klingt das sehr nach einer umständlichen Rechtfertigung für eine äußerst bedauernswerte Situation, D’ndai«, sagte Ryjaan, dessen Stimme einen gefährlich sanften Unterton angenommen hatte. »Wie ich bereits erwähnte, ist Ihr Bruder der Captain dieses Raumschiffs.«
»Ich verstehe nicht, wie man ausgerechnet ihm das Kommando übertragen konnte.«
»Ich auch nicht. Aber ich bin auch gar nicht daran interessiert, es zu verstehen, weil es letztlich nicht den geringsten Unterschied macht, ob wir es verstehen oder nicht. Die einzige Frage ist, wie wir mit dieser Tatsache umgehen. Und die Antwort ist sehr einfach: Sie müssen es ihm ausreden.«
»Ich?«
»Wer wäre besser geeignet? Sie sind sein großer Bruder.«
D’ndai schüttelte den Kopf. »Sie verstehen nicht. Die Sache ist ziemlich … kompliziert.«
Ryjaan beobachtete ihn eine Weile, bis er langsam sagte: »D’ndai … wir haben über viele Jahre hinweg eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung gepflegt. Ich habe Ihnen geholfen, und Sie haben mir geholfen. Wir haben eine Sachlage, die sehr leicht zu einem schrecklichen Chaos hätte führen können, in einen Zustand umgelenkt, der für alle Beteiligten
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