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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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wissen? Zurück an die Arbeit!«
    Persönliches Logbuch des Captains, Sternzeit 50924,7. Unser Start verlief ausgesprochen gut, bis mein Erster Offizier darauf bestand, dass ich mich an das Schiffs-Interkom setze und mich vor der gesamten Besatzung zum Narren mache. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, was ich gesagt habe, irgendein übertriebenes Gefasel nach dem Motto »Auf in den Kampf, Jungs und Mädels!« Verdammt, haben die Sternenflottenangehörigen von heute wirklich so etwas nötig, um sie zusammenzubringen? Auf Xenex war es viel leichter. Ich musste nur mein Schwert in die Luft recken und »Tod den Danteri!« rufen. Dann konnte es losgehen. Wäre ich klüger gewesen, hätte ich Eppy mitgeteilt, dass sie selbst eine Ansprache halten soll, wenn sie unbedingt eine haben will. Aber als sie es vorgeschlagen hat, haben mich alle Mitglieder der Brückenbesatzung erwartungsvoll angestarrt, also wollte ich nicht wie ein Feigling wirken. Es ist schon Jahre her, seit ich mir das letzte Mal etwas daraus gemacht habe, wie ich in den Augen anderer erscheine, und es ist ein verdammt beunruhigendes Gefühl. Zumindest sollte ich dafür sorgen, dass Eppy mich nie wieder in ein solches Dilemma manövriert
.
    Persönliches Logbuch des Ersten Offiziers, Sternzeit 50924,7. Der Captain hielt während des Starts eine ergreifende und bewegende Rede, was er nicht getan hätte, wenn ich ihn nicht dazu gedrängt hätte. Obwohl Calhouns strategische Kenntnisse und seine Fähigkeiten als Raumschiffkommandant unbestritten sind, muss er noch an seinem Geschick, mit Personen umzugehen, arbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass sich Captain Calhoun trotz seiner diesbezüglichen Ungeschliffenheit unter meiner Führung zu einem wirklich guten Kommandanten entwickeln wird. Allerdings muss ich mit ihm noch einmal über den Inhalt seiner recht saloppen Ansprache reden, um sicherzustellen, dass keine Missverständnisse zwischen ihm und der Besatzung entstehen
.

V

    Si Cwans Bewusstsein trieb an einem Punkt, der genau zwischen Schlaf und Erwachen lag. Als er diesen Zustand erreichte, verlangsamte sich sein Herzschlag, bis er kaum noch feststellbar war. Seine Atmung ging unglaublich flach. Er hätte ewig in diesem Zustand verbleiben können.
    Im Frachtcontainer herrschte völlige Finsternis, aber das störte ihn nicht. Er war sich dieser Tatsache nicht einmal bewusst.
    In diesem halbbewussten Zustand sah er Bilder. Bilder seines Vater, seiner Mutter, seiner Onkel, alle schwebten an ihm vorbei. Alle waren tot oder wurden vermisst, doch in seiner traumartigen Trance kümmerte ihn das nicht. Außerdem hatte er die meisten ohnehin nicht sonderlich gemocht, war mit keinem von ihnen gut zurechtgekommen. Denn die meisten hatten sich für etwas wesentlich Besseres als das thallonianische Volk gehalten, nicht nur hinsichtlich des sozialen Standes, sondern auch, was ihre Rechte als intelligente Lebewesen betraf. Si Cwan war nie ein Anhänger dieser Philosophie gewesen, was zu einigen erregten Streitgesprächen geführt hatte. Obwohl sie für die Öffentlichkeit eine geschlossene Front präsentierten, spielten sich hinter den Kulissen ganz andere Dinge ab. Si Cwan hatte im Geheimen immer dafür gearbeitet, dass auch die entlegenen Regionen des Thallonianischen Imperiums berücksichtigt wurden.
    Und langsam hatten sich Informationen über gewisse Kanäle verbreitet, wie es in solchen Fällen immer geschah. Wenn es Grund zur Klage gab, wenn eine Bitte weitergeleitet werden sollte, so wurde allmählich bekannt, dass Lord Si Cwan derjenige war, an den man sich wenden konnte. Eine Zeit lang hatte diese Entwicklung einen wohltätigen Effekt, doch bald drang Si Cwans Ruf innerhalb des Palastes an die falschen Ohren. Das hatte zur Folge, dass jeder Vorschlag Si Cwans nun auf viel größeren Widerstand stieß als je zuvor.
    In der schwerelosen Dunkelheit seines Halbbewusstseins sah Si Cwan sich selbst, wie er argumentierte, warnte und drohte. Der Zusammenbruch des Thallonianischen Imperiums stand kurz bevor, das konnte jeder Dummkopf sehen. Warum weigerten sie sich, die Augen zu öffnen? Warum wollten sie nicht zuhören? Aber er konnte die Antwort auf seine Fragen in ihren Gesichtern lesen. Er sah die Arroganz, das überwältigende Selbstvertrauen, das sie auf lange Sicht teuer zu stehen kommen würde.
    Und
sie
war auch da. Kallinda. Sie hatte die Arme ausgestreckt, ihre Miene spiegelte ein verzweifeltes Flehen wider, und er sah, wie ihre Lippen die Worte
Hilf

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