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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Schwitzkasten zu nehmen. Kebron wankte leicht, offensichtlich mehr aus Überraschung als aus Schmerz oder auch nur Unbehagen. Dann bewies Si Cwan seine erstaunliche Körperbeherrschung, indem er sich in der Hüfte krümmte, während er noch in der Luft hing, womit er genügend Hebelkraft aufbrachte, um Zak Kebron zu Boden zu werfen. Im letzten Moment sprang Si Cwan zurück, woraufhin Zak mit einem Krachen und Vibrieren, das einem Steinschlag vergleichbar war, auf den Boden aufschlug.
    »Ich verlange, mit Ihrem Captain zu sprechen!«, verkündete Si Cwan, während er sich wieder aufrappelte.
    Kebron hingegen schien nicht in der Stimmung zu sein, sich auf eine Diskussion einzulassen. »Alles, was Sie verlangen dürfen, ist eine bequeme Arrestzelle«, gab er zurück, während er wieder auf die Beine kam.
    Si Cwan entschied, dass eine gewisse Zurückhaltung möglicherweise angebrachter wäre. Er wusste nicht, ob ein »gerechtes Verfahren« an Bord der
Excalibur
vielleicht nur darauf hinauslief, dass dieser monströse Sicherheitsoffizier ihn ohne Gelegenheit zur Rechtfertigung in eine Zelle warf, wo er den Rest seiner Tage fristen durfte. Er musste den Captain finden. Ein Mann, der eine vorgesetzte Position innehatte, wäre sicherlich in der Lage, Si Cwans Zwangslage zu verstehen, und würde ihm die Höflichkeit entgegenbringen, die seiner Stellung angemessen war.
    Ein Beobachter der Szene hätte unmöglich erraten können, dass Si Cwan noch vor wenigen Sekunden praktisch paralysiert gewesen war. Er wirbelte auf dem linken Fuß herum, trat mit dem rechten Bein aus und versetzte Kebron einen gezielten Schlag gegen den Unterkiefer. Si Cwan spürte die Wucht des Aufpralls in seinem Bein, doch Kebron wurde nicht stärker verletzt als durch die erste Attacke. Aber zumindest wurde er aus dem Gleichgewicht gebracht und stürzte erneut zu Boden. Si Cwan gelangte zu einer schnellen und bestürzenden Erkenntnis: In der gegenwärtig herrschenden Situation gab es für ihn keine Möglichkeit, Kebron langfristig auszuschalten. Kebron machte es überhaupt nichts aus, zu Boden geworfen zu werden. Er würde sich problemlos noch ein Dutzend Mal attackieren lassen, ohne dass es eine Rolle spielte. Denn er würde jedes Mal wieder aufstehen, genauso kräftig wie zuvor – vermutlich jedes Mal etwas zorniger als zuvor.
    Also nahm Si Cwan Reißaus.
    Zwei der Besatzungsmitglieder, die die Auseinandersetzung beobachtet hatten, versuchten ihn aufzuhalten. Si Cwan machte einen Satz, schlug mit beiden Füßen gleichzeitig aus und streckte beide Männer nieder. Er landete sicher auf den Beinen und stürmte sofort in Richtung der Tür weiter, als diese sich wenige Augenblicke vor seinem Eintreffen öffnete. Eine weitere Person betrat soeben den Raum.
    Si Cwan wurde nicht langsamer, sondern stieß so schnell mit der Faust zu, dass ein Beobachter nur eine verschwommene Bewegung wahrgenommen hätte.
    Und das war das Letzte, an das Si Cwan sich erinnerte. Das und einen Ruf, der wie »
Später!
« klang.
    »Captain, ich möchte Sie für einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit bitten«, sagte Shelby, als sie sah, wie Calhoun sein Quartier verließ und auf den Turbolift zusteuerte.
    »Folgen Sie mir, Commander«, sagte er schroff, während er in den Lift trat. Sie bestieg nach ihm die Kabine und rechnete damit, dass er den Lift anweisen würde, sie zur Brücke zu bringen. Stattdessen sagte er: »Deck zwölf.«
    »Deck zwölf?«, wiederholte sie mit leichter Überraschung.
    »Es gibt ein Gepäckproblem«, antwortete er. Ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, was er damit meinen könnte, doch bevor sie ihn um Aufklärung bitten konnte, sagte er: »Ich stehe Ihnen jetzt für einen Moment zur Verfügung, Commander. Was gibt es?«
    »Es geht um Ihre Ansprache, Sir. Die Willkommenrede zum Start.«
    Er nickte. »Eine brillante Rede. Das war zumindest mein Eindruck.«
    »Ja, ohne Zweifel, aber …«
    »Aber?« Er warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Gibt es ein Problem?«
    »Nun, ich wollte auf die Stelle hinaus, als Sie davon sprachen, die oberste Loyalität der Besatzung gelte dem Schiff, dem Namen des Schiffes und den übrigen Besatzungsmitgliedern.«
    »Sind Sie anderer Ansicht?«
    »Es handelt sich dabei durchaus um wichtige Elemente, das will ich nicht leugnen. Aber finden Sie nicht auch, dass unsere oberste Loyalität der Sternenflotte und ihren Idealen gelten sollte?«
    Er musterte sie gleichmütig.

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