Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus
ich schwöre, dass ich noch nie auf einem ähnlichen Schiff gedient habe.«
»Das fasse ich als Kompliment auf«, sagte Calhoun.
»Als befehlshabender Offizier steht es Ihnen natürlich jederzeit frei, das zu tun«, erwiderte Shelby, während sie sich fragte, welche weiteren Merkwürdigkeiten die Besatzung im Verlauf der Reise enthüllen würde.
Burgoyne 172 marschierte mit ungeduldigem Gesichtsausdruck in die Krankenstation. Er/Sie wandte sich Dr. Maxwell zu und sagte: »Nun?«
»Nun was, Lieutenant Commander?«
»Dr. Selar sagte, dass sie mich sprechen wollte. Hier bin ich. Ich habe jede Menge Arbeit zu erledigen. Also möchte der Doktor mir bitte sagen, was sie will, damit ich mich schnellstmöglich wieder meinen Pflichten widmen kann.«
Selar kam aus ihrem Büro. »Treten Sie bitte ein, Burgoyne«, sagte sie, »wenn es nicht zu viele Umstände macht.« Sie erwiderte Burgoynes Blick. Er/Sie schien sie aufmerksam zu mustern. »Gibt es ein Problem, Lieutenant Commander?
»Nein, nicht das geringste Problem«, sagte Burgoyne, als er/sie Selars Büro betrat. »Wissen Sie, ich glaube, dass wir uns bisher noch gar nicht begegnet sind.«
»Sie haben an keiner der einführenden Abteilungsleitersitzungen teilgenommen«, entgegnete Selar. »Das wäre der logische Anlass für eine erste Begegnung gewesen.«
»Ich musste mich noch um viele Dinge kümmern«, sagte Burgoyne, ohne irgendwie entschuldigend zu klingen. Die vulkanische Ärztin hatte den Eindruck, dass er/sie sie ungewöhnlich interessiert betrachtete. »Es läuft immer darauf hinaus, dass der Chefingenieur in letzter Minute alles Mögliche zusammenflicken muss. Was kann ich also für Sie tun, Doktor?«
»Ihre letzte medizinische Untersuchung liegt über zwei Jahre zurück. Wenn wir Sie ohne ein Attest jüngeren Datums in den Weltraum mitnehmen, haben wir damit bereits die Sternenflottenvorschriften verletzt.«
»Das geht natürlich nicht«, sagte Burgoyne ohne Widerstand. »Möchten Sie sie unverzüglich durchführen? Im Augenblick hätte ich etwas Zeit.«
»Dr. Maxwell wird die eigentliche Untersuchung durchführen.«
Burgoyne gab sich keine Mühe, die Enttäuschung zu verbergen. »Ich würde es vorziehen, wenn Sie sich darum kümmern könnten. Ich möchte, von der fähigsten Kraft an Bord untersucht werden.«
Sie blickte Burgoyne mit einer überrascht erhobenen Augenbraue an. »Leiden Sie unter ungewöhnlichen Beeinträchtigungen, die meine direkte Aufmerksamkeit erfordern würden?«
»Nun … nicht direkt …«
»Dann kann ich Ihnen versichern, dass Dr. Maxwell mehr als ausreichend qualifiziert ist, um sich um Sie zu kümmern.« Sie wandte sich ab und beschäftigte sich angeregt mit ihrem Computerbildschirm, um sich mit anderen medizinischen Untersuchungsbefunden vertraut zu machen. Erst nach einer Weile wurde ihr bewusst, dass Burgoyne immer noch anwesend war und sie mit einem seltsamen schiefen Grinsen ansah. »Gibt es noch etwas, Lieutenant Commander?«
Burgoyne ließ sich Selar gegenüber auf einen Stuhl fallen und vermittelte der Ärztin damit den Eindruck, dass er/sie nicht beabsichtigte, in nächster Zeit zu gehen. »Nun, um ehrlich zu sein, bin ich von Ihnen enttäuscht, Doktor.«
»Wie darf ich das verstehen?«
»In der Sternenflotte gibt es nicht viele Hermats, und schon einmal gar keinen in einer führenden Position. Die Vulkanier, die ich kenne, legten stets eine beträchtliche Neugier bezüglich der Galaxis und der Völker, die darin leben, an den Tag. Es würde mich sehr verblüffen, wenn eine Wissenschaftlerin wie Sie nicht den galaxisweit bekannten vulkanischen Drang zur Befriedigung dieser Neugier verspüren würde.«
Sie nickte knapp. »Zu einem gewissen Grad schon, das gebe ich zu. Die Spezies der Hermats neigt dazu, unter sich zu bleiben. Ihre Tendenz zur Distanzierung von der restlichen Föderation ist allgemein bekannt … genauso wie ihre Vorliebe, gedoppelte Pronomen zu verwenden, um auf ihren zweigeschlechtigen Status hinzuweisen.«
»Wir benutzen sie, um die direkte Kommunikation mit Vertretern der Föderation zu vereinfachen, weil es in Ihrer Sprache keine übergreifende geschlechtliche Form gibt. Einige Menschen versuchten, uns zu bewegen, stattdessen das Pronomen ‚es‘ zu verwenden, was vorübergehend zu einer schweren Krise zwischen den Hermats und dem Rest der Föderation führte. Wir lehnen es mit aller Entschiedenheit ab, den Eindruck der Geschlechtslosigkeit zu erwecken!«
»Eine derartige Andeutung liegt
Weitere Kostenlose Bücher