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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Routineaufgaben benutzt McHenry nicht mehr Gehirnkapazität, als wirklich notwendig ist. In einem Notfall setzt er natürlich entsprechend mehr ein. Der Rest seines Gehirns beschäftigt sich mit anderen Dingen. Die meisten Menschen können sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. McHenrys Gehirn arbeitet … vielschichtiger. Was Sie als abweichendes Verhalten wahrnehmen ist meiner Meinung nach nicht mehr als eine … Exzentrik.«
    »Seine Augen sind halb geschlossen! Wir können uns keinen Mann am Steuer leisten, der nicht jederzeit wachsam ist!«
    »Er ist durchaus wachsam, Commander«, entgegnete Soleta zuversichtlich. »Er ist hundertprozentig aufmerksam. Wenn Sie zu ihm hinübergehen und ihn ansprechen, ist er sofort voll da.«
    »Ich mache mir keine Sorgen darüber, ob er auf seinen Namen hört«, erwiderte Shelby.
    »Das sehe ich genauso«, sagte Calhoun. »Wir brauchen jemanden auf diesem Posten, der selbständig auf sich entwickelnde Probleme reagiert und der nicht darauf wartet, dass jemand ihm sagt, was zu tun ist.«
    »Dürfte ich vielleicht einen einfachen Test vorschlagen?«, sagte Soleta. Calhoun bedeutete ihr mit einem Wink, fortzufahren. »Ich könnte Lefler beauftragen, die Steuerung auf Ihre Konsole umzuleiten. Dann könnte sie eine Kursänderung bewirken. Nichts Großartiges. Nur eine winzige Abweichung.«
    »Was würde das beweisen?«, fragte Shelby.
    »Sehr viel, wenn meine Annahmen korrekt sind«, antwortete Soleta.
    »Sie wollen doch nicht etwa andeuten, er würde ohne Instrumente eine Kursabweichung des Schiffes bemerken.«
    »Genau das will ich damit andeuten, Commander.«
    »Das ist unmöglich«, entgegnete Shelby entschieden. »Das wäre absolut unmöglich.«
    »Captain«, meldete sich Kebron zu Wort, »Commander … ich gebe offen zu, dass ich exakt dieselben Bedenken hegte, als ich McHenry vor Jahren zum ersten Mal begegnete. Daher empfehle ich, dass Sie Lieutenant Soletas Vorschlag umsetzen.«
    Calhoun zuckte mit den Schultern. »Klingt nach einem Plan.«
    »Captain …?!«
    »Beruhigen Sie sich, Shelby. Soleta möchte uns etwas beweisen. Also soll sie es versuchen.«
    Soleta verließ den Bereitschaftsraum des Captains und ging direkt zu Lefler. Die anderen folgten ihr und sahen fasziniert zu. Soleta ging fast auf Tuchfühlung mit der verblüfften Lefler und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Lefler schien überhaupt nicht zu verstehen, was das alles zu bedeuten hatte, aber sie war nicht gewillt, einen direkten Befehl zu verweigern. Nach wenigen Augenblicken hatte sie die Navigationssysteme auf ihre Konsole geschaltet, dann gab sie eine Kursänderung ein, die die
Excalibur
achtzehn Grad von ihrer gegenwärtigen Flugrichtung abweichen ließ.
    Als das Schiff den neuen Kurs einschlug, reagierte McHenry sofort und mit verblüffender Konsequenz. Er schnellte wie eine Sprungfeder nach vorn und war vollkommen konzentriert – nicht auf seine Konsole, sondern auf die Sterne, die der Bildschirm vor ihm zeigte. Erst dann warf er einen Blick auf seine Anzeigen, aber offenbar nur, um sich bestätigen zu lassen, was er bereits wusste. »Lieutenant«, erkundigte er sich ernst, »haben Sie uns vom Kurs abgebracht?«
    Shelby war fassungslos. »Ich glaube es nicht!«, rief sie. McHenry blickte sich zu ihr um. Offensichtlich verstand er nicht, was Shelby mit dieser Bemerkung meinte.
    »Sie hat den Kurs auf meinen Befehl geändert, Lieutenant McHenry«, teilte Soleta ihm mit.
    Sein Blick konzentrierte sich auf Soleta, während er verwirrt die Stirn in Falten zog. »Warum?«
    »Was glauben Sie?«
    Er dachte kurz über die Frage nach. »Weil jemand vermutete, ich sei nicht bei der Sache, woraufhin Sie beschlossen, das Gegenteil zu beweisen?«
    »Korrekt.«
    »Ach so.«
    »Lieutenant«, sagte Calhoun, während er die Rampe zu seinem Kommandosessel hinunterging, »können Sie mir, ohne auf Ihre Instrumente zu blicken, sagen, wie weit wir vom Kurs abgewichen sind?«
    »Ich weiß es nicht genau, Sir. Schätzungsweise … neunzehn Grad.«
    »Achtzehn«, korrigierte Robin Lefler mit maßloser Verblüffung.
    »Eine ziemlich gute Schätzung, würde ich sagen«, bemerkte Calhoun. »Finden Sie nicht auch, Commander?«
    Shelby seufzte. »Verdammt nah dran.«
    »Lieutenant McHenry, bringen Sie uns wieder auf den alten Kurs.«
    »Aye, Sir.«
    Shelby ließ sich auf ihren Sessel fallen. Calhoun nahm direkt neben ihr Platz. »Alles in Ordnung, Commander?«
    »Es geht mir gut«, seufzte sie. »Es geht mir ausgezeichnet. Aber

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