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Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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abspielen. Ihr Quartier schien lediglich der Raum zu sein, in den sie sich zurückzog, um den minimalen Anforderungen nachzukommen, die der Wiederherstellung ihrer Arbeitskraft dienten. Hier gab es einen Computer (Standardmodell), ein Bett (Standardmodell) …
    … und eine einzige Lampe.
    Die Tatsache, dass es in diesem Raum nichts weiter gab, das Soletas Aufmerksamkeit beanspruchen konnte, lenkte diese fast zwangsläufig auf die Lampe. Sie war etwa dreißig Zentimeter hoch, zylindrisch und leuchtete in einem blauen Schimmer. Das Licht hatte für Soleta etwas unbeschreiblich Trauriges, aber sie konnte nicht genau sagen, was es war. Wie konnte Licht traurig sein?
    Selar bemerkte, was ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Natürlich lächelte sie nicht und zeigte auch keinen anderen Gefühlsausdruck. »Sie haben noch nie eine
Shantzar
gesehen? Eine Erinnerungslampe?«
    »Nein … noch nie«, sagte Soleta. »Ist es eine Art Andenken?«
    »In gewisser Weise ja. An jemanden … der schon lange tot ist.« Sie riss sich sofort wieder zusammen und sagte zu Soleta: »Ich befinde mich in … einer schwierigen Situation. Ich muss Sie um Hilfe und Diskretion bitten, nicht nur als Besatzungskollegin, sondern auch als Vulkanierin … schließlich sind Sie die einzige andere Vertreterin unseres Volkes an Bord dieses Schiffes. Ich bitte Sie …« Sie räusperte sich, bevor sie weitersprach. »Ich bitte Sie in aller Form um
Beistand

    Soleta besaß längst nicht so viel Geschick wie Selar, ihre Überraschung zu verbergen. »In aller Form? Sie sind nicht in der Lage, mich einfach nur um Hilfe zu bitten und davon auszugehen, dass ich Ihre Bitte erfüllen werde?«
    Selar senkte den Blick. Soleta war erstaunt, dass die Ärztin Schwierigkeiten hatte, ihr in die Augen zu blicken. »Hier geht es um delikate Angelegenheiten und Ungewissheiten. Ich möchte Ihnen keinen Freundschaftsdienst aufzwingen.«
    »Sind wir Freunde?«
    »Meines Wissens nicht«, sagte Selar. »Und das ist genau der Punkt.«
    »Ich kann nicht behaupten, ich würde Sie verstehen, weil ich dann lügen müsste.«
    Selar blickte sich in ihrem Quartier um, doch in erster Linie wich ihr Blick Soletas aus. »Ich bin nicht sehr geschickt in … der Interaktion mit anderen«, sagte sie nach einiger Zeit.
    »Das ist ein seltsames Zugeständnis für eine Ärztin«, meinte Soleta, bevor sie sich überlegen konnte, ob diese Bemerkung angemessen war.
    Ein anderer hätte sie vielleicht als Kritik aufgefasst, doch Selar nickte nur. »Als Ärztin sehe ich mich selbst gar nicht unbedingt in der Interaktion mit Individuen, sondern vielmehr mit ihren Beschwerden. Es ist nicht nötig, emotional in Patienten zu investieren, genauso wenig wie ein Ingenieur eine Beziehung zu einem Energieverteiler herstellen muss. Wenn es ein Problem gibt, ist es mein Job, meine Berufung, es zu beheben. Mehr nicht.«
    »Ich denke, dass Ingenieure sehr wohl eine emotionale Beziehung zu ihrer Arbeit herstellen können«, entgegnete Soleta. »Insbesondere Menschen. Sie tun häufig so, als würden unbelebte Objekte ein Eigenleben besitzen. Vor allem mit ihrem Raumschiff gehen sie um, als besäße es eine weibliche Persönlichkeit.«
    »Richtig. Es bietet ihnen … einen gewissen Trost, würde ich meinen. Menschen suchen ständig nach Trost.« Dann blickte sie mit gebieterischem Gesichtsausdruck zu Soleta auf. »Das ist bei Vulkaniern anders. Das ist einer der Aspekte, denen wir unsere Stärke zu verdanken haben.«
    Soleta seufzte, als sie erwiderte: »Oder unsere Schwäche.«
    Selar schien etwas entgegnen zu wollen, doch dann überlegte sie es sich anders. »Wir sind vom Thema abgekommen«, sagte sie, und wich dabei erneut einem direkten Blickkontakt mit Soleta aus. »Ich habe Sie in aller Form um
Beistand
gebeten. Sind Ihnen die Bedingungen eines solchen Anliegens bewusst?«
    »Ich denke schon«, meinte Soleta langsam. »Sie bitten mich darum, mich zu verpflichten, Ihnen in einer Angelegenheit zu helfen, ohne deren Natur zu kennen oder zu wissen, wozu ich mich damit verpflichten werde. Das würde bedeuten, dass ich Ihnen die Bitte um Hilfe nicht mehr abschlagen kann, selbst wenn sie meine Fähigkeiten übersteigen sollte – oder wenn ich aus irgendeinem anderen Grund davon Abstand nehmen möchte. Eine solche Bitte wird gewöhnlich nur von einer sehr verzweifelten und gescheiterten Person geäußert, die niemanden mehr hat, auf den sie sich verlassen kann.«
    »Ich würde bestreiten, dass die letzte Bemerkung

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