Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
zu trösten. Sie wollte ihm sagen, dass er sich völlig richtig verhalten hatte. Dass er Stärke und keinesfalls Schwäche demonstriert hatte, als er nachgab. Dass jeder andere auf der Brücke sich genauso entschieden hätte und sie sich seinetwegen nicht schämte, sondern stolz auf ihn war.
    Doch sie erhielt keine Gelegenheit, irgendetwas Derartiges zu sagen, denn in dem Augenblick, als der Sichtschirm dunkel wurde, drehte Calhoun sich zu seiner Besatzung um, und sein Gesicht zeigte plötzlich den Ausdruck grimmiger Belustigung.
    »‚Niederlage mit Fassung tragen‘ … Dass ich nicht lache! Denen werde ich zeigen, was eine Niederlage ist!«

THALLON

II

    Thallon war eine sterbende Welt … davon war der Regent überzeugt.
    Der Regent befand sich in seinem Studierzimmer, als der Boden unter seinen Füßen erzitterte. Diesmal fiel jedoch nichts von den Regalen, wurde kein Kunstwerk von den Wänden geschüttelt. Es lag nicht daran, dass das Erdbeben sanfter als die vorherigen war; aber der Regent hatte aus diesen Vorfällen seine Lehren gezogen und alle beweglichen Gegenstände gesichert.
    Trotzdem ließ es sich nicht vermeiden, dass es zu strukturellen Schäden kam. Das Beben schien eine Ewigkeit anzudauern, bis es endlich nachließ, und während er am Boden kauerte, bemerkte der Regent einen feinen Riss, der mitten im Raum begann und bis zu einer Ecke weiterführte. Die Grimasse seines rothäutigen Gesichts spiegelte sich im glänzenden Fußboden.
    Er setzte sich auf, blieb jedoch vorerst auf dem Boden, auch nachdem die Vibrationen längst vorbei waren. Dieser Ort, der einstige »Palast« der königlichen Familie … alles gehörte nun ihm. Ihm und seinen Verbündeten.
    Das war es, was er gewollt hatte, was sie alle gewollt hatten. Was sie sich redlich verdient hatten. Die königliche Familie hatte geherrscht, das Volk tyrannisiert und Reichtümer gehortet sowie ihre eigenen Interessen seit mehr Generationen verfolgt, als irgendjemand zählen konnte. Es war höchste Zeit, dass sich das Volk zurückholte, was rechtmäßig ihm gehörte. Und wenn der Regent davon profitierte, umso besser.
    In gewisser Weise hatte die königliche Familie ein märchenhaftes Leben geführt. Ihr Aufstieg zur Macht hatte seine Wurzeln in der frühesten Phase der Geschichte des Planeten, als sie unter den Ersten gewesen waren, die die Großen Maschinen bauten, mit denen die unerschöpflichen Energien in Thallons Boden genutzt wurden. Diese Maschinenenergie hatte der Familie gehört, und während die Zivilisation aufblühte, und sich später das Imperium ausdehnte, waren im gleichen Maße der Einfluss und die Macht der königlichen Familie gewachsen. Die alten Geschichten vom Ursprung Thallons und der königlichen Familie waren in der Überlieferung so unentwirrbar miteinander verwoben, dass die Grenzen zur Mythologie völlig verwischt waren. Es schien beinahe, als würde ein transzendentaler Hauch über der Zentralwelt des Thallonianischen Imperiums schweben.
    Doch wie jeder Thallonianer wusste, hatten die Großen Maschinen in den vergangenen Jahren immer weniger Energie gewonnen, die für die Versorgung des planetaren Bedarfs benötigt wurde. Die Energievorräte schienen sich wie bei einer versiegenden Ölquelle allmählich zu erschöpfen. Es war zu Verknappungen und Ausfällen gekommen; ganze Städte lagen tage- oder wochenlang im Dunkeln. Die Legenden hatten ihren Glanz verloren, und das allgemeine Gefühl der Unzufriedenheit war immer stärker geworden, bis es völlig außer Kontrolle geraten war.
    Als Macht und Reichtum noch im Überfluss vorhanden waren, hatte es genug für alle gegeben. Als diese Dinge zur Mangelware wurden, hatten sich die übrig gebliebenen Bastarde darum gezankt. Und im Verlauf dieses Kampfes war die königliche Familie in Stücke gerissen worden.
    Viele hatten Thallon bereits verlassen und waren dem Ruf der Sterne gefolgt, die ihnen eine sichere Zuflucht versprochen hatten. Schließlich gab es innerhalb des ehemaligen Imperiums andere Welten, die ihnen eine Lebensgrundlage bieten konnten. Und außerhalb des Imperiums gab es noch viel mehr Welten, zu denen sie gehen konnten.
    Doch andere weigerten sich, die Flucht zu ergreifen. Die Symbole ihrer Errungenschaften befanden sich genau hier auf Thallon. Viele von ihnen klammerten sich sogar fest an die Vorstellung, dass sich die Dinge durch die Entmachtung der königlichen Familie nun irgendwie umkehren würden und Thallon durch diesen Umschwung in eine neue Ära

Weitere Kostenlose Bücher