Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg
alle – die Explosion am Himmel miterlebt. Ich habe die Ehre, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir ein neues Waffensystem getestet haben, das unserem Planeten ein viel größeres Maß an Sicherheit verleihen wird als jemals zuvor. Es handelte sich jedoch um einen geheimen Test, wie es bei solchen Angelegenheiten häufig der Fall ist, und so konnten wir den Test nicht vorher ankündigen. Auf dieser Basis hoffe ich, dass Sie es uns verzeihen, Ihnen mögliche Sorgen bereitet zu haben. Schließlich arbeiten wir alle an einem gemeinsamen Ziel: Nelkar so stark und sicher wie möglich zu machen. Für Sie besteht kein Anlass zu Besorgnis, und Sie können jetzt beruhigt wieder zur Tagesordnung übergehen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.«
Und er lächelte auf seine übliche gewinnende Art.
Wieder herrschte Schweigen auf der Brücke … bloß wurde es diesmal von einem tiefen, verächtlichen Lachen gebrochen.
Das Lachen kam von Laheera. Sie konnte die gesamte Brücke der
Excalibur
beobachten. Diese Shelby machte den Eindruck, als täte es ihr leid, dass sie nicht einfach durch den Sichtschirm greifen und sie würgen konnte. Doch was Shelby dachte und wollte, interessierte Laheera nur am Rande.
Calhoun dagegen stand in aufrechter Haltung da … und doch schien er irgendwie kleiner geworden zu sein.
»Nun, Captain«, sagte Laheera, »nachdem wir jetzt beide wissen, wo der andere steht … sollten wir vielleicht wieder zum Geschäftlichen kommen, nicht wahr? Wir sind in unseren Wünschen recht flexibel. Ob es Fortschritte unserer Waffensysteme oder Warptriebwerke betrifft … oder den Materietransport, nicht zu vergessen. Wir wissen, dass Sie diese Technik beherrschen. Unsere eigenen Experimente auf diesem Gebiet waren leider nicht sehr zufriedenstellend. Unsere Testobjekte haben den Transport nicht in – wie soll ich sagen? – vorzeigbarem Zustand überstanden. Daher hoffen wir, dass Sie uns in dieser Hinsicht behilflich sein können.«
»Ja«
, murmelte Calhoun leise, die Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Und Laheera legte tatsächlich eine Hand ans Ohr und sagte: »Wie bitte? Das habe ich nicht richtig verstanden.«
»Ich sagte, ja«
, wiederholte Calhoun lauter, aber ohne besonderen Nachdruck. Es war, als wäre auf einmal sein inneres Feuer erloschen.
»Es freut mich, das zu hören. Es freut mich sogar sehr.«
»Wir würden Ihre Wünsche gerne … noch einmal überdenken«
, sagte Calhoun.
»Verstehen Sie bitte, dass es sich um eine recht komplizierte Angelegenheit handelt. Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass eine Erfüllung Ihrer Wünsche grundsätzlich falsch und potenziell gefährlich ist. Doch unter den gegebenen Umständen scheint uns nichts anderes übrig zu bleiben, als mit Ihnen zu kooperieren. Aber wir würden gerne versuchen, den Schaden, den wir Ihnen damit zufügen, so gering wie möglich zu halten.«
»Das ist sehr rücksichtsvoll von Ihnen, Captain«, sagte Laheera, ohne sich die Mühe zu machen, ihre Stimme frei von Ironie zu halten. »Schließlich wissen wir, dass die Nelkariten im Augenblick vermutlich Ihr liebstes Volk in der gesamten Galaxis sind. Selbstverständlich liegt Ihnen unser Wohlergehen ganz besonders am Herzen.«
Calhoun antwortete nichts, da es zu dieser Bemerkung nichts zu sagen gab.
»Sie haben vierundzwanzig Stunden, Captain. Das müsste mehr als genügend sein, würde ich meinen.«
»Vielen Dank«
, sagte Calhoun.
»Das ist sehr großzügig von Ihnen.«
Sie lächelte dünn. »Ich kann es mir leisten, im Triumph großzügig zu sein … während Sie Ihre Niederlage mit Fassung tragen.«
Sie schaltete die Kommunikationseinheit ab und wandte sich Boretskee und Meggan zu. »So«, sagte sie mit ihrer reizenden melodischen Intonation. »Das war doch gar nicht so schwierig, oder?«
Boretskee bleckte die Zähne und knurrte. Er war so wütend, dass er kein sinnvolles Wort herausbrachte.
»Und nun werden die Wachen Sie zu Ihren Quartieren führen«, sprach sie weiter. »Dort werden Sie bleiben, bis wir bekommen haben, was wir wollen. Und wenn die
Excalibur
uns aus irgendeinem Grund das Gewünschte nicht liefern kann … dann werden wir uns wiedertreffen.« Sie lächelte erbarmungslos und fügte hinzu: »Ein letztes Mal. Jetzt dürfen Sie gehen. Ach ja, sagen Sie den Wachen, dass man Sie am Großen Ehrenturm vorbeiführen soll. Diesen äußerst malerischen Anblick sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.«
Shelby war bereit, Calhoun auf jede erdenkliche Weise
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