Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg
verschlagen hat.« Er stand auf – das unmissverständliche Zeichen, dass die Besprechung vorbei war.
Als sie den Raum verließen, sagte Burgoyne zu McHenry: »Übrigens, ich glaube, ich habe unser kleines Problem in den Griff bekommen. Lassen Sie mich wissen, ob sie sich nun etwas fügsamer verhält.«
»Großartig, danke«, sagte McHenry.
Selar beobachtete die beiden, woraufhin ihr bewusst wurde, dass ihr verschiedene unangebrachte Gedanken durch den Kopf gingen. Daher sagte sie leise zu Soleta: »Ich muss mit Ihnen reden. Allein.«
Soleta blickte sie mit leichter Überraschung an, doch dann nickte sie. »Sobald ich Gelegenheit dazu habe.«
»Vielen Dank.« Selar schaute sich im Konferenzraum um, der sich inzwischen geleert hatte, bevor sie hinzufügte: »Soleta … ich habe noch nie zuvor eine Freundin gebraucht. Aber jetzt ist es so weit. Ich hoffe, dass Sie … nachsichtig mit mir sind.« Dann ging sie, bevor Soleta etwas darauf erwidern konnte.
THALLON
VI
In der großen Ratskammer des thallonianischen Palastes warf der Regent Herz einen fassungslosen Blick zu. »Eine … Botschaft?«
»Ja«, bestätigte Herz und rückte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her.
Die übrigen Anwesenden waren Zoran, D’ndai von Calhoun, der Bruder des berühmten M’k’n’zy von Calhoun (der diesen Namen schon seit längerer Zeit nicht mehr in dieser Form benutzte) und als Neuankömmling Ryjaan aus dem Imperium der Danteri. Ryjaan war untersetzt und stämmig, und seine bronzene Haut glänzte noch stärker, als es für Danteri typisch war. Er lächelte bereitwillig, doch es hatte stets etwas Unheimliches, was vermutlich auf seine makellosen und recht scharfen Zähne zurückzuführen war.
Ryjaan hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und sagte: »Tja, wie es scheint, stehen wir vor einem ziemlichen Durcheinander. D’ndai, ich hatte Sie gebeten, Ihren Bruder aus dem Verkehr zu ziehen. Aber Sie hatten einfach nicht den Mumm, dieses Vorhaben aus eigener Kraft auszuführen. Also haben Sie sich mit Zoran verbündet, der eine Falle vorbereitete, um das zu erreichen, worum ich ursprünglich Sie gebeten hatte … aber es ist ihm nicht gelungen, Ihren Bruder zu fangen. Stattdessen gingen ihm ein Sicherheitsoffizier und ein entmachteter Prinz in die Falle.« Er wandte sich an den Regenten, bevor er weitersprach. »Wir haben hier wirklich eine reizende Allianz etabliert, Yoz. Die Danteri und die Thallonianer arbeiten Hand in Hand und bilden eine Koalition, die es vielleicht sogar mit der Föderation aufnehmen könnte. Und was haben wir erreicht? Wir haben ein Föderationsraumschiff im Nacken, das von einem äußerst gefährlichen Individuum kommandiert wird … und einen Gefangenen, der seine Kerkerzelle in eine sichere Festung verwandelt hat.«
Der Regent, den Ryjaan mit dem Namen Yoz angesprochen hatte, wandte sich wieder an Herz und entgegnete zornig: »Bringen Sie ihn sofort hierher! Stürmen Sie die Zelle mit gezogenen Waffen und holen Sie ihn heraus!«
»Wir … äh … wir haben es bereits versucht.«
»Tatsächlich? Und was ist geschehen?«
Die Tür war aufgeflogen, umstellt von Wachen mit schwerer Bewaffnung, und sie hatten das Feuer eröffnet
.
Der Brikar hatte aufgeschrien und sich auf sie gestürzt. Die Energiesalven hatten ihn verlangsamt, ihn wanken lassen … aber sie waren nicht in der Lage gewesen, ihn aufzuhalten. Si Cwan war hinter dem Brikar in sicherer Deckung geblieben, und dann hatte Zak Kebron den ersten der Eindringlinge mit seinen gewaltigen Händen gepackt
.
Bald war die Umgebung der Kerkertür voller Blut gewesen, und zwar ausnahmslos thallonianisches Blut. Die Wachen hatten sich schreiend zurückgezogen, waren auf dem Blut ausgerutscht, das überall den Boden bedeckte, und Zak Kebron hatte mit unfassbarer Seelenruhe die Tür geschlossen
.
Es war nicht die Schuld der Thallonianer. Sie hatten nicht gewusst, dass es nur wenige Dinge gab, die gefährlicher als ein verwundeter Brikar waren. Bedauerlicherweise hatten sie diese Erfahrung am eigenen Leib machen müssen
.
Yoz, Ryjaan, D’ndai und Zoran hörten dem Bericht schweigend und staunend zu. »Bei den Göttern!«, flüsterte Yoz. Dann richtete er sich auf und sammelte all die Kräfte und Eigenschaften, die ihn zu einem Anführer, der die Massen überzeugen konnte, gemacht hatten. »Also gut. Dann setzen wir eben Gas ein. Sie müssen gar nicht eindringen. Wir setzen sie zunächst mit Gas außer Gefecht. Wenn beide bewusstlos sind,
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