Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Ihnen! Sie drohen uns mit der Auslöschung unseres ganzen Volkes, wenn wir nur die Hand gegen Sie erheben. Sie haben sich auf den Ruf der gefürchteten Erlöser verlassen. Aber vielleicht ist dieser Ruf völlig ungerechtfertigt! Vielleicht sollten wir keine Angst mehr vor Ihnen haben!«
»Wenn Sie so denken, unterliegen Sie einem großen Irrtum. Einem gefährlichen Irrtum, der …«
Saulcram holte mit der Faust aus und schlug sie dem Hohepriester mitten ins Gesicht. Der Hieb brachte diesen aus dem Gleichgewicht und warf ihn rückwärts zu Boden. Er lag einen Moment lang verblüfft und benommen da und tastete nach seiner Nase, aus der Blut quoll. Mit der anderen Hand hielt er immer noch seinen Stab fest. »Sie … Narr!«, keifte er. »Sie haben keine Vorstellung, was Sie getan haben! Nicht die geringste Ahnung! Die Person eines Hohepriesters ist unantastbar! Wir sind …«
Ein zweiter Alphaner trat vor, um die Gelegenheit zur Vergeltungzu nutzen, und versetzte dem Hohepriester einen Tritt in den Magen. Dieser keuchte und stieß ein Gurgeln aus, das kaum noch als das eines lebenden Geschöpfes erkennbar war. Voller Wut holte der Hohepriester mit seinem Stab aus, um seine Peiniger zu Fall zu bringen, aber sie waren viel zu schnell und geschickt. Saulcram wich dem gekrümmten Ende des Stabes mit einem Sprung aus und landete anschließend mit beiden Füßen darauf. Der Hohepriester zerrte verzweifelt am Stab und murmelte eine Verwünschung, was ihm nicht recht gelang, da er kaum noch einen zusammenhängenden Satz hervorbringen konnte.
Saulcram entriss ihm den Stab, packte ihn fest am Griff und hob ihn dann hoch empor. Der Hohepriester blickte auf und sah, was geschehen würde. Es gelang ihm nur noch, den Kopf zu schütteln und das Wort »unantastbar« zu keuchen, bevor das gekrümmte Ende des Stabes auf ihn niedersauste und ihm den Schädel spaltete. Sein Körper erzitterte und zuckte noch eine Weile, bis er schließlich reglos erschlaffte.
Die Alphaner standen schweigend da, während ihnen erst nach und nach bewusst wurde, was sie getan hatten. Zuerst reagierten sie nervös, denn eine solche Entwicklung hatten sie eindeutig nicht geplant. Sicher, sie hatten damit gerechnet, auf die Androhung von Gewalt zurückgreifen zu müssen. Ihnen war sogar der Gedanke gekommen, den Hohepriester gegen seinen Willen zu vertreiben.
Aber diese Art von Gewalt … sie schien plötzlich aus dem Nichts gekommen zu sein.
»Es war unumgänglich«, sagte Saulcram energisch, als wollte er das schwindende Selbstvertrauen seiner Begleiter wiederaufbauen.
»Aber … aber die Person des Hohepriesters ist unantastbar …«
»Still!«, schrie Saulcram. »Du plapperst nur nach, was sie uns eingeredet haben! Sie haben uns gedroht, damit wir nicht aus der Reihe tanzen! Nachdem ihre Drohungen jetzt versagt haben, müssen wir uns auf die unvermeidliche Vergeltung gefasst machen. Wir müssen uns zusammentun! Wir müssen uns für den Kampf wappnen! Wirmüssen unsere Freiheit gegen die Angreifer verteidigen! Wir werden kämpfen, im Namen von …«
Plötzlich hatte Saulcram Schwierigkeiten weiterzusprechen. Seine Zunge fühlte sich geschwollen an, und seine Kehle war wie ausgetrocknet. Er wollte die Lippen mit der Zunge befeuchten, stellte aber fest, dass er den Unterkiefer nicht mehr bewegen konnte. Er sah die anderen an und riss entsetzt die Augen auf, als er beobachtete, wie der Mann an seiner Seite von innen nach außen zu verwesen schien. Seine Haut wurde dunkler, bis sie schwarz war und ihm vom Gesicht fiel. Die Augen quollen hervor, als seine Blutgefäße platzten und sein Gesicht zu einer einzigen blutigen Masse wurde.
Dann erblindete Saulcram, und er erkannte mit wachsender Verzweiflung, dass mit ihm genau dasselbe geschah. Er griff sich an die Kehle, die keine Luft mehr hindurchließ, und kämpfte um sein Leben, obwohl er wusste, dass es für ihn schon keine Hoffnung mehr gab, dass er bereits so gut wie tot war. Er fiel zu Boden und zerrte an seinem Unterkiefer, um den Mund zu öffnen, damit er wieder atmen konnte. Er setzte all seine nachlassende Kraft ein, die ihm noch zur Verfügung stand, und schließlich hatte er sogar Erfolg – wenn auch nicht so, wie er gehofft hatte. Sein Unterkiefer brach ab und fiel klappernd zu Boden.
Die vier Männer wanden sich und starben, ohne einen Laut von sich zu geben, bis auf ein vereinzeltes Gurgeln, das noch über ihre Lippen kam – oder das, was noch von ihren Lippen übrig war.
Das war das
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