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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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einen kleinen Riss bekam. Aus langer Gewohnheit blieb Saulcram wie angewurzelt stehen. »Ihnen droht eine furchtbare Strafe. Furchtbarer, als Sie sich vorstellen können.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen um meine Vorstellungskraft, Hohepriester«, erwiderte Saulcram. »Zumindest kann ich mir vorstellen, dass sich die Erlöser zum ersten Mal in ihrer Geschichte vor Angst winden. Sie klammern sich an ihren verstaubten Glauben an Xant, doch es ist längst ein wahrer Erlöser eingetroffen! Auf Zondar nennt man ihn den Heiland!«
    »Sie können ihn nennen, wie sie wollen, aber letztlich ist er kein Ersatz für Xant!«, erklärte der Hohepriester. Seine Stimme war immer lauter geworden, doch nun senkte er sie zu einem bedrohlichen Tonfall. »Ich hatte bislang unendliche Geduld mit Ihnen, Saulcram. Mit Ihnen allen. Sie haben sich die verrückte Idee in den Kopf gesetzt, einen anderen Gott verehren zu wollen, während wir beide genau wissen, dass der Weg des Xant der einzig wahre Weg ist. Ich rate Ihnen dringend, sofort zu gehen.«
    »Sie haben immer noch nichts begriffen, Hohepriester«, sagte Saulcram verärgert. »Nicht wir werden gehen. Sondern Sie!«
    Der Hohepriester neigte den Kopf, als könnte er nicht glauben, was er soeben vernommen hatte. »Wie bitte?«, fragte er. Diesmal hattesein Tonfall nichts Drohendes. Er klang vielmehr amüsiert.
    »Sie werden gehen. Jetzt. Noch heute. Sie packen Ihre Bücher, Ihre Statuen, Ihr Lehrmaterial und alles andere ein, was Sie als Hohepriester brauchen. Alles.« Saulcrams Nervosität hatte sich vollständig in Luft aufgelöst. »Sie nehmen Ihre Sachen und verlassen unsere Welt. Nur auf diese Weise werden Sie einen weiteren Sonnenaufgang erleben können. Haben wir uns verstanden?« Seine Begleiter nickten stumm. »Wir haben mit Tausenden unserer Brüder gesprochen, und alle sind der gleichen Ansicht. Wir wollen, dass Sie verschwinden. Die Ankunft Calhouns in diesem Raumsektor ist das Zeichen, auf das wir gewartet haben.«
    »Ein Zeichen.« Der Hohepriester kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Ich will Ihnen etwas über Zeichen erzählen. Der große Flammenvogel ist ein Zeichen für die Ankunft Xants. Ich spreche nicht von einer ungewissen und fernen Zukunft, die Sie oder Ihre unmittelbaren Nachkommen vielleicht gar nicht mehr erleben werden. Ich spreche von einer sehr nahen Zukunft, von einem Ereignis, dass Sie alle miterleben werden. Ich habe persönlich mit dem Höchsten Gebieter gesprochen.« Das war eine leichte Übertreibung, da er sich in Wirklichkeit nur mit dem Obersten Ersten unterhalten hatte. »Er hat verkündet, dass Xants Rückkehr unmittelbar bevorsteht. Ich rate Ihnen dringend, diese äußerst wichtige Neuigkeit nicht zu ignorieren. Was würden Xant und der Gebieter Ihrer Meinung nach davon halten, wenn eine bereits konvertierte Welt genau in dem Moment vom wahren Glauben abfällt, wenn Xant den Höhepunkt der Macht und des Ruhms erreicht? Ein Aufstand, der aus Ihrer Weigerung entspringt, weiterhin an Xant oder seine Botschaft zu glauben. Was könnten Sie mit einer solchen Dummheit bezwecken wollen?«
    Und plötzlich, ohne jede Vorwarnung, packte Saulcram den Hohepriester am Kragen seines Gewandes. Die Kühnheit, einen Geistlichen auch nur zu berühren, ließ die anderen erschrocken aufkeuchen. Der Hohepriester erkannte sofort, dass Saulcram aus eigenem Antrieb handelte. Die anderen wollten ihren Standpunkt zwar unnachgiebigdurchsetzen, aber Saulcram hatte ganz allein beschlossen, handgreiflich zu werden.
    »Wir glauben Ihnen nicht!«, schrie Saulcram ihm geradezu ins Gesicht. »Wir glauben Ihnen nicht, und wir glauben nicht
an
Sie! Xant kommt nicht! Xant wird niemals kommen, und selbst wenn er es tut, kann er sofort wieder ins große Unbekannte zurückkehren, weil wir nicht an ihm interessiert sind! Sie sagen, dass Calhoun ein ganz normaler Mann ist. Gut, mehr brauchen wir nicht, um auf unserer Welt zu überleben! Ich bewundere und verehre lieber einen lebenden, atmenden Mann, den ich sehen und mit dem ich zusammenarbeiten kann, als irgendeine mysteriöse Gottheit, die sich mit aller Wahrscheinlichkeit niemals blicken lässt!«
    »Sie irren sich«, schrie der Hohepriester zurück und entzog sich Saulcrams Griff. »Und Sie beschwören die große Gefahr herauf, nicht nur sich selbst, sondern Ihr ganzes Volk zum Tode zu verurteilen.«
    »Ständig nur Drohungen!«, sagte Saulcram wütend. »Wir haben genug von Ihren Drohungen, Hohepriester! Und wir haben genug von

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