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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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nicht sehr friedliche Ende der Volksinitiative für den Frieden im Hauptverehrungssaal von Alpha Carinae. Doch die Mitglieder der Delegation sollten nicht die Einzigen bleiben, die auf diese schreckliche Weise starben.
    Die Epidemie hatte ihren Ursprung in der Leiche des Hohepriesters und war durch seinen Tod zum Leben erweckt worden. Im Vergleich zu diesem Virus, das sich durch die Luft ausbreitete, erschienen Seuchen des zwanzigsten Jahrhunderts wie das Ebola-Virus nicht gefährlicher als Windpocken. Durch das Lüftungssystem des Hauptverehrungssaalsgelangte es in sämtliche Räume des Gebäudes und brachte allen, die sich darin aufhielten, innerhalb weniger Minuten einen schnellen, aber qualvollen Tod. Keinem der Opfer blieb genügend Zeit, um auch nur zu begreifen, was geschah. Sie hatten sich ihren alltäglichen Beschäftigungen gewidmet, das Abendessen vorbereitet und andere Aufgaben für den Hohepriester erledigt. In letzter Konsequenz erfüllten sie tatsächlich einen Auftrag des Hohepriesters, weil auch sie sterben mussten, damit sich seine Drohung bewahrheitete. Also verendeten sie auf genauso schreckliche und unbegreifliche Weise wie die vier Männer, die wenige Minuten zuvor den Hohepriester ermordet hatten.
    Nachdem das Virus seine Arbeit im Hauptverehrungssaal getan hatte, ließ es sich von den vier Winden über die ganze Oberfläche Alpha Carinaes verbreiten. Keine Stadt und kein Dorf entgingen der Epidemie. Das Virus kannte keine Unschuldigen. Alte brachen neben Jungen zusammen. Die Seuche eroberte den Planeten von Pol zu Pol, unaufhaltsamer und erbarmungsloser als eine Armee. Ärzte bemühten sich hektisch, ein Gegenmittel zu finden, aber es gab keine Heilung. Darauf hatten die Erlöser größten Wert gelegt. Schließlich hatten sie sehr viel Zeit gehabt, diese Waffe zu perfektionieren und alles zu berücksichtigen, was ein alphanischer Arzt möglicherweise als Gegenmittel in Betracht ziehen könnte.
    Innerhalb von vierundzwanzig Stunden war die Hälfte der Bevölkerung des Planeten der Epidemie zum Opfer gefallen. Dann wurde der Vormarsch etwas langsamer, aber er ging unaufhaltsam weiter. Das Virus gelangte ins Wasser und verseuchte die Luft. Es gab kein Entkommen, keine Hoffnung und kein Gebet, das irgendeine Wirkung gezeigt hätte, obwohl es Gebete im Überfluss gab. Die Alphaner beteten zu den Erlösern um Vergebung, sie beteten zu Calhoun um Errettung, sie beteten zu allen Göttern, Göttinnen und heiligen Gestalten, die sie sich vorstellen konnten. Doch sämtliche Gottheiten zogen es vor, zu schweigen, da sie nicht bereit oder nicht in der Lage waren, den Alphanern zu helfen.
    Sie starben ohne Hoffnung und ohne Gnade. Einundsechzig Stunden nachdem der Hohepriester niedergeschlagen worden war, fiel der letzte Bewohner des Planeten blutüberströmt zu Boden. Es handelte sich um eine Alphanerin, die genau an diesem Tag vier Jahre alt geworden war. Als ihr letztes Wort stieß sie den Namen ihrer Mutter hervor, die nur wenige Schritte entfernt zusammengebrochen und gestorben war.
    Die letzte Bewohnerin von Alpha Carinae zuckte noch einmal ganz leicht, dann hörte sie auf, sich zu bewegen.
    Für sehr lange Zeit herrschte auf dem gesamten Planeten Totenstille.
    Dann fiel ein Schatten über die Welt. Er schien wie der große Schatten des Todes, der gekommen war, um sich davon zu überzeugen, dass es dort wirklich kein Leben mehr gab.
    Es handelte sich um den Schatten eines großen Raumschiffs, das in die Atmosphäre Alpha Carinaes eintauchte und langsam verschiedene Regionen des Planeten überflog. Die Insassen des Raumschiffs hatten sofort von der Verdammnis erfahren, die diese Welt heimgesucht hatte, aber sie hatten abwarten müssen, bis das Virus sein Werk getan hatte, für das es so gründlich konzipiert worden war. Nachdem es sämtliches Leben auf Alpha Carinae ausgelöscht hatte, war das Virus noch weitere vierundzwanzig Stunden lang in der Luft, im Boden und im Wasser verblieben, bis es sich plangemäß selbst vernichtet hatte. In kürzester Zeit war Alpha Carinae wieder zu einer bewohnbaren Welt geworden, sofern man keinen Anstoß daran nahm, dass überall Leichen herumlagen. Andererseits war nicht allzu viel von ihnen übrig geblieben, da das Virus eine extrem hohe Zersetzungskraft besaß.
    Das große Schiff inspizierte die Oberfläche und verschaffte sich einen Überblick über den angerichteten Schaden, über das Schicksal der hilflosen Bewohner des Planeten. Schließlich schwebte es eine

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