Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
als äußerst schmerzhaft, doch ihre vulkanische Biologie ermöglichte es ihr, den grellen Schein ein paar Sekunden lang zu ertragen, ohne dass ihre Augen Schaden nahmen. Die Energie schoss wirbelnd in die Höhe und bildete eine pilzförmige Wolke, die irgendwann so hell strahlte, dass selbst Soleta den Blick abwenden musste.
Wieder landete Janos auf dem Boden, diesmal jedoch nicht so elegant wie beim vorigen Mal. »Steigen Sie ab«, brummte er, und sie ließ ihn los. Ein Schwall heißer Luft raste über sie hinweg, und Janos zog sie an seine Brust, um sie mit seinem Körper abzuschirmen. Dabei stieß er einen brüllenden Schmerzensschrei aus, der noch ohrenbetäubender als der bisherige Explosionslärm war. Doch sie kniff die Lippen zusammen und sagte nichts, denn auf diese Weise hatte er ihr das Leben gerettet. Also wollte sie nicht undankbar sein und sich beschweren, obwohl ihr die Ohren schmerzten.
Die entfesselte Energie schien sich noch eine Ewigkeit über ihnen auszutoben – bis es irgendwann still wurde, einfach so. Trotzdem kauerten sie sich noch eine ganze Weile nieder, als wollten sie nicht glauben, dass sie tatsächlich überlebt hatten. Schließlich erhoben sie sich langsam. Soleta trat zur Seite und blickte den Hang hinauf, wo die Höhle gewesen war. Die Explosion hatte nicht nur Ontears Höhle ausgelöscht, sondern auch die ganze nähere Umgebung eingeebnet.
Unverzüglich holte sie ihren Trikorder hervor und untersuchte die Gegend. »Was hoffen Sie hier zu finden, Lieutenant?«, fragte Janos, während er sich den Staub aus dem Pelz klopfte.
»Irgendein Anzeichen, irgendeine Spur von …« Sie verstummte, als sie sah, dass Janos’ Rücken größere rote Stellen aufwies. »Ensign, Sie sind verletzt. In Ihrem Rücken scheinen … mehrere Gesteinssplitter zu stecken.«
»Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Tun Sie Ihre Arbeit.«
»Ensign …«
»Lieutenant«, sagte er mit Nachdruck, »erledigen Sie die Arbeit, die Sie sich vorgenommen haben. Ich kann Ihnen versichern, dass kein Anlass zur Besorgnis besteht. Das sind nur Kratzer. Meine Schmerztoleranz ist wesentlich höher als die der Menschen oder Vulkanier. Was Sie als schwere Verletzung wahrnehmen, spüre ich nicht einmal. Wirklich, wahrhaftig und ganz ehrlich, mir geht es bestens. Ich fühle mich putzmunter.«
»Wenn Sie meinen …«
»Mir könnte es nicht besser gehen.«
Soleta nickte knapp und ging endlich weiter. Sobald sie weit genug entfernt war, stieß Janos ein leises Stöhnen aus und biss die scharfen Zähne zusammen. Die Schmerzen waren so heftig, dass er sich nur mit Mühe bei Bewusstsein halten konnte. »Warum muss ich nur ständig so verdammt tapfer sein!«, knurrte er.
Unterdessen erkundete Soleta die Umgebung so schnell sie konnte, denn sie vermutete, dass Janos’ Schmerzen viel schlimmer waren, als er zugeben wollte. Da die unterirdische Anlage vollständig zerstört war, existierten auch die unbekannten Kräfte nicht mehr, die bisher eine genauere Untersuchung verhindert hatten. Bedauerlicherweise gab es nun kaum noch etwas, das sich zu untersuchen lohnte, da eben alles zerstört war.
Dann registrierte sie etwas. Zehn Meter zu ihrer Rechten ortete der Trikorder einen metallischen Gegenstand. Sie lief zu der angezeigten Stelle hinüber und sah ihn bereits im schwächer werdenden Sonnenlicht funkeln. Sie ging in die Knie und hob ihn auf.
Es war die Scheibe,die sich im Boden der Höhle befunden hatte und mit einem ungewöhnlichen Flammensymbol verziert war.
»Eigenartig …«, murmelte sie, doch dann zuckte sie mit den Schultern. Immerhin hatte sie jetzt etwas in der Hand, das sie nach allem, was geschehen war, vorzeigen konnte. Dann kehrte sie über den Hang zu Janos zurück und tippte auf den Kommunikator, den sie inzwischen wieder an ihrer Uniformjacke befestigt hatte. »Soleta an
Excalibur
.«
»Shelby hier. Sprechen Sie, Lieutenant.«
Soleta hob verwundert eine Augenbraue. »Commander. Es freut mich, dass Sie inzwischen aus der Krankenstation entlassen wurden.«
»So ist es. Ihren Bericht, bitte!«
»Ich habe meine Untersuchungen abgeschlossen. Das Ergebnis war recht … explosiv … doch ansonsten lief alles verhältnismäßig reibungslos.«
»Sind Sie der Lösung des Geheimnisses näher gekommen?«
»Ein wenig«, sagte sie und drehte nachdenklich die Scheibe in der Hand. »Ich fürchte nur, dass es nun mehr Fragen als Antworten gibt.«
»Ich bin auf Ihren ausführlichen Bericht gespannt. Sollen wir Sie
Weitere Kostenlose Bücher