Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
ich dir vor einiger Zeit erzählt habe, dass das Thallonianische Imperium ins Chaos gestürzt ist?«
»Ja«, sagte sie. »Aber aus deinem Mund klang es nicht besonders beunruhigend. Es schien sich lediglich um einen vorübergehenden Zustand zu handeln.«
Er schüttelte den Kopf. »Die Dinge haben sich anders als erwartet entwickelt. Der Planet Thallon ist vernichtet. Das Imperium existiert nicht mehr. Die Situation in der Galaxis hat sich grundlegend geändert, Morgan. Und wir Momidianer müssen uns darin einen neuen Platz suchen. Wir waren stets zuverlässige Verbündete der Thallonianer. Jetzt formieren sich ganz neue Kräfte in unserem Raumsektor. Wir würden uns gerne mit ihnen verbünden, und du, meine liebe Morgan, bist eins der Mittel, mit denen wir dieses Ziel erreichen können.«
Misstrauisch kniff sie die Augen zusammen. »Einen Moment … Du hast doch gesagt, ich würde freikommen.«
Er schüttelte den Kopf. »Du wirst diesen Ort verlassen, Morgan. Aber wir können dir nicht die Freiheit gewähren, zu gehen, wohin du willst. Vielleicht kannst du dich jedoch darüber freuen, dass du zu deinem Volk zurückkehrst.«
»Mein Volk? Wie meinst du das?«
»In diesem Sektor hält sich ein Raumschiff auf, das die Vereinigte Föderation der Planeten repräsentiert. Wir haben Kontakt mit dem Schiff aufgenommen, die Besatzung darüber informiert, dass du dich auf unserem Planeten befindest, und das Angebot unterbreitet, dich zu übergeben, wenn ein paar bescheidene Bedingungen erfüllt werden. Man hat sich damit einverstanden erklärt, und gegenwärtig befindet sich das Raumschiff auf dem Weg zu uns, wie mir zu verstehen gegeben wurde.«
»Ein Raumschiff. Endlich!« Sie schüttelte erstaunt den Kopf. »Das kommt meiner Vorstellung von Freiheit schon recht nahe. Wenn es ein Föderationsschiff ist …« Sie hielt inne. »Welches? Wie ist der Name dieses Schiffs?«
»Ich glaube, es wurde als
Excalibur
bezeichnet. Es soll sich um den Namen einer Waffe vom Planeten Erde handeln. Ein merkwürdiger Name für ein Raumschiff, wenn du mich fragst, aber mich hat niemand gefragt.«
»Die
Excalibur
! Das freut mich, zu hören.«
»Es freut dich, zu hören?« Er betrachtete sie verständnislos. »Ist es von großer Relevanz, um welches Schiff es sich handelt?«
»Nein, eigentlich nicht. Es … erleichtert mich nur, dass es nicht die
Enterprise
ist. Mit ihr verbinde ich einige recht unangenehme Erinnerungen. Aber im Grunde ist es egal. Wenn es ein Raumschiff der VFP ist, bin ich so gut wie frei.« Sie klatschte mit unverhohlener Begeisterung in die Hände. »Ich werde frei sein, Kurdwurble! Ich werde frei sein!«
»So scheint es. Übrigens habe ich hier noch eine Botschaft für dich.« Er reichte ihr einen kleinen Aufzeichnungschip. »Sie wurde vor weniger als zwanzig Minuten vom Kommunikationszentrum empfangen. Eigentlich sind es zwei Botschaften. Eine an unsere Regierung, in der man uns mitteilte, dass man mit unseren Bedingungen einverstanden ist. Die zweite ist eine persönliche, an dich adressierte Nachricht.« Er deutete auf ein Abspielgerät an der Wand und kroch hinüber, um den Chip in den Leseschlitz zu stecken. »Sie stammt von der Assistentin des offiziellen thallonianischen Botschafters.«
»Wie bürokratisch! Ich fühle mich geehrt.«
Ein Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Es war das einer jungen Frau mit ernster Miene und zurückgebundenem Haar. Morgan beugte sich interessiert vor. Die Frau kam ihr auf merkwürdige Weise vertraut vor. Das war natürlich extrem unwahrscheinlich. Dieses Mädchen schien Mitte zwanzig zu sein, und Morgan hatte seit fast zehn Jahren keinen Kontakt mehr zur Sternenflotte gehabt.
»Hallo, Morgan«
, sagte die junge Frau.
»Ich bin’s, Cheshire.«
Morgan schnellte quer durch den Raum, als wäre eine Sprungfeder entsichert worden. Sie schlug auf den Schalter der Maschine, ließ den Chip herausspringen und fing ihn mit der Hand auf. Dann wandte sie sich dem verdutzten Kurdwurble zu, der sie fassungslos anstarrte.
»Ich will ein anderes Schiff!«
Kurdwurble konnte nicht glauben, dass er sie richtig verstanden hatte. »Du willst …?«
»Ein anderes Schiff, ja.«
Er schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
»Warum?«
»Weil es das einzige Föderationsschiff in dieser Gegend ist, Morgan.«
»Gut. Wenn ihr mich freilassen wollt, dann lasst mich einfach gehen. Ich werde mich selbst darum kümmern, wie ich von diesem Planeten wegkomme.«
»So einfach ist das nicht, Morgan.« Er
Weitere Kostenlose Bücher