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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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springen. »Ich freue mich für uns.«
    Es dauerte ein Weilchen, bis Burgoyne die Bedeutung ihrer Worte aufgenommen hatte, da seine/ihre Gedanken immer noch um Sparky kreisten. Doch dann drehte sich Burgoyne ganz zu Selar herum und sah sie mit unverhohlener Überraschung an. »Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, welcher Teil Ihres Satzes mich mehr verblüfft – der mit dem ‚sich freuen‘ oder der mit dem ‚uns‘. Mir war gar nicht bewusst, dass es so etwas wie ein ‚uns‘ gibt.«
    »Empfindest du diesen Gedanken als angenehm? Oder möchtest du die Vorstellung von einem ‚uns‘ lieber von dir weisen?«
    »Ich weiß nur, dass du nicht an einem ‚uns‘ interessiert bist«, sagte Burgoyne mit einer Spur von Trotz.
    Selar richtete sich auf. »Maße dir nicht an, für mich zu sprechen, Burgoyne. Du weißt ja nicht einmal, was du selber willst. Bilde dir nicht ein, etwas über meine Gefühle zu wissen.«
    »Deine Gefühle?«, entgegnete Burgoyne. »Ich wusste gar nicht, dass du welche hast!«
    »Ach, jetzt beleidigst du mich! Wie typisch! Wie emotional! Damit hätte ich rechnen müssen.«
    »Ja!«, sagte Burgoyne lauter, als er/sie beabsichtigt hatte. Als ihm/ihr bewusst wurde, dass andere auf ihre Diskussion aufmerksam wurden, zerrte er/sie Selar in Richtung seines/ihres Büros. »Ja«, wiederholte er/sie leiser als zuvor. »Du hättest damit rechnen müssen, weil der Rest der Galaxis von Individuen bevölkert ist, die lachen und weinen und richtig wütend werden können – im Gegensatz zu Vulkaniern, die sich einbilden, über ihren Emotionen zu stehen, nur weil sie sie niemals benutzen! Ich …«
    Selar war unvermittelt stehen geblieben. Sie folgte Burgoyne nicht mehr, sondern schien auf einmal fest mit dem Boden verwachsen zu sein. Burgoyne konnte sie nicht mehr dazu bewegen, sich von der Stelle zu rühren. »Selar?«, sagte er/sie verwirrt. »Selar, was ist mit dir …?«
    Selar hörte ihm/ihr gar nicht mehr zu, da sich ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Warpkern konzentrierte. Und das Energiewesen – oder was immer es war – schien irgendwie auf sie zu reagieren.
    Langsam, Schritt für Schritt näherte sich Selar dem Warpkern. »Was hast du vor?«, wollte Burgoyne wissen. Doch Selar gab keine Antwort. Stattdessen ging sie weiter auf den Warpkern zu, als würde sie hypnotisch davon angezogen. Plötzlich machte sich Burgoyne große Sorgen um sie. »Selar! Hör mir zu! Komm dem Ding nicht näher …«
    Als er/sie Selars Arm packte, erstarrte sie und stieß ihn/sie zurück. Burgoyne war äußerst kräftig, aber mit einer so heftigen und plötzlichen Reaktion hatte er/sie nicht gerechnet. Der Hermat wurde zurückgeschleudert, prallte gegen eine Wand und sackte benommen zu Boden.
    Währenddessen bewegte sich Selar weiter auf den Warpkern zu und streckte ihre Hände aus.
    Das Erste, was Shelby hörte, nachdem das Geräusch der Transporterstrahlen verklungen war, war ein wohlklingender Gesang.
    Es schien sich um keine bestimmte Melodie zu handeln. Wer immer da sang, fügte die Töne offenbar völlig spontan aneinander. Shelby blickte sich um und stellte fest, dass Si Cwan, Kebron und Soleta es ebenfalls hörten.
    Eine beständig wehende Brise trug den Gesang zu ihnen; die Quelle konnte nicht weit entfernt sein. Sie waren auf einem Pfad materialisiert, der einen kleinen Berg hinaufführte. Diese Tatsache bereitete Soleta leichte Bauchschmerzen, da sie in jüngster Zeit genug Erfahrungen mit Bergen gesammelt hatte. Aber es sah so aus, dass diesmal buchstäblich kein Weg daran vorbeiführte.
    »Was ist das?«, fragte Shelby.
    Soleta lauschte eine Weile und sagte dann: »Eine leichte Disharmonie.«
    »Vielen Dank für dieses kritische Urteil, Lieutenant.« Sie winkte den anderen, ihr zu folgen, dann bestiegen sie langsam den Berghang.
    Doch während sie näher kamen, nahm der Gesang – der zu Anfang fröhlich und verspielt gewirkt hatte – eine düstere Färbung an. Die Stimmung des Liedes wurde bedrohlicher; zumindest hatte Shelby diesen Eindruck.
    Sie folgten einer Biegung des Pfades, und plötzlich hörte der Gesang auf. Gleichzeitig blieben sie stehen.
    Zunächst waren sie sich gar nicht sicher, ob das, was sie sahen, real war. Eine Frau, die so abgemagert war, dass sie wie ein Skelett wirkte, das nur mit Haut bekleidet war. Sie sah aus, als wäre sie vor Kurzem aus einem Arbeitslager entlassen oder ein Jahr lang von Feinden gefoltert worden. Sie schien ein Mensch zu sein – oder zumindest gewesen

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