Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier

Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier

Titel: Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
Wunderschöne Frauen warfen sich ihm in den Weg und flehten ihn an, der Vater ihrer Kinder zu werden.«
    »Und nichts davon stimmte?«, fragte Cap.
    »Nun … vielleicht das mit den Frauen«, scherzte ich.
    Wir beide lachten herzlich, dann wurde ich wieder ernst. »Aber ich weiß, dass diese Sagen genau das waren … Sagen. Sie hatten nichts mit der wirklichen Welt zu tun. In diesen Geschichten schlachtete ich Hunderte – nein, Tausende Danteri-Soldaten ab. Meine Männer standen nur dort und bewunderten meinen Heldenmut und fielen auf ihre Knie, um mich anzubeten. Das alles war Unsinn. Geschichten sind nicht echt. Im wahren Leben triumphiert nicht immer das Gute. Im Gegenteil. Anständige Leute leiden grundlos und werden am Ende nicht einmal erlöst. Geschichten stehen im Widerspruch zum Leben, denn Geschichten haben immer eine Pointe. Ich lebe in der wirklichen Welt, Cap. Geschichten sind bedeutungslos für mich.«
    »Unterschätze solche Sagen nicht, Mac. Wenn du das tust, erweist du dir selbst einen Bärendienst. Denk doch mal darüber nach, was sie für dein Volk bedeuteten. Als sie die Geschichten über den großen M’k’n’zy hörten, schöpften sie daraus Hoffnung. Es stärkte sie und ihre Seelen in einer Zeit der Not. Was macht es schon, wenn sie übertrieben waren? Was soll es, wenn die Wirklichkeit nicht den Geschichten entsprach? Es war allein wichtig, dass es ihnen etwas zum Nachdenken gab und sie von ihrem harten Los ablenkte. Träume sind sehr wichtige Werkzeuge, Mac. Indem sie Geschichten von deinen großen Taten hörten, träumten die Xenexianer von einem besseren Leben. Und aus dem Träumen wurde das Handeln. Das Leben imitiert die Kunst, die im Gegenzug das Leben imitiert, unddie Sagen deiner Abenteuer sind nur ein Teil dieses Kreislaufs.«
    »Du könntest recht haben …«
    »Das habe ich. Glaube mir einfach. Und nun, Mac, wirst du Folgendes tun: Du wirst einen oder mehrere andere Captains finden, dich zu ihnen setzen und eine Geschichte über deine Erlebnisse erzählen. Wenn du dich der Wahrheit verpflichtet fühlst, das heißt, wenn du eine Geschichte erzählen willst, in der das Gute nicht triumphiert oder anständige Leute leiden, wenn es das ist, was du brauchst, um die moralische Integrität deiner Seele aufrechtzuerhalten, wer bin ich, dir das zu versagen?«
    »Eine gute Frage: Wer bist du?«, sagte ich. »Genau das frage ich mich auch. Wer bist du, wenn du nicht du bist, Cap?«
    »Ich bin der«, sagte Cap lächelnd, »der ich bin.« Er legte seine Hand auf meine Schulter, während er sich erhob. »Such dir ein williges Publikum, Mac. Finde es und teile etwas von dir mit ihm. Das schuldest du ihnen, dir und …« Er deutete auf den Bierkrug. »… deinem Deckel.«
    Ich betrachtete Cap, wie er zum Tresen zurückkehrte. Zum ersten Mal bemerkte ich, dass er leicht humpelte. Aber ich verkniff mir die Frage danach, denn ich hatte das Gefühl, dass ich lediglich eine weitere vage Antwort bekäme.
    Einen Moment lang dachte ich darüber nach, einfach aufzustehen und zu gehen. Aber ein Teil von mir war besorgt, dass ich nicht in der Lage sein würde, diesen Ort wiederzufinden, ganz egal, wie sehr ich auch suchte. Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, was ich hier überhaupt tat oder wie ich erneut hergekommen war. Aber in meinem Gespräch mit Cap war deutlich geworden, dass weniger manchmal eben doch mehr war, insbesondere wenn es um Fragen über den Captain’s Table ging.
    »Ich halte es immer noch für Zeitverschwendung«, rief ich ihm hinterher.
    Er blickte über seine Schulter zurück. »Es gibt Dinge in dieser Galaxis, über die wir nachdenken sollen. Und es gibt andereDinge, die wir tun müssen. Dies ist eines von den letzteren Dingen. Verstehst du?«
    Das tat ich zwar nicht, aber ich sagte ja.
    Ich nehme an, in Wahrheit ist es so, dass ich nicht gerne etwas von mir preisgebe. Ich spreche nicht gerne darüber, was in mir vorgeht. Vielleicht liegt es an meiner militärischen Erziehung, aber ich neige dazu, Informationen nur dann herauszurücken, wenn es mir absolut notwendig erscheint. Ansonsten behalte ich alles lieber für mich.
    Aber ich mochte Cap, und ich mochte diesen Ort. Ich würde nur ungern feststellen wollen, dass ich niemals wieder zurückfand, sei es durch Zufall, kosmische Fügung, Schicksal oder einfach nur Pech. Also würde nun auch der mächtige, regelbrechende Mackenzie Calhoun nach den Regeln spielen. Sie scheinen mir würdig zu sein, meine Geschichte zu hören,

Weitere Kostenlose Bücher