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Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier

Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier

Titel: Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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vielleicht sind Sie an diesem Ort sogar die geeignetste Person dafür.
    Bevor ich Captain der
Excalibur
wurde, war ich der Erste Offizier an Bord des
Raumschiffs Grissom
.
    Vermutlich hätte mir dieser Name bereits eine Warnung sein sollen. Das Schiff wurde nach einem Astronauten von der Erde benannt, Virgil »Gus« Grissom. Seine Karriere begann ziemlich beeindruckend. Grissom war der zweite Amerikaner im All. Er flog ein suborbitales Schiff namens
Liberty Bell
, das ein Teil des Mercury-Programms war. Die Menschen mochten und respektierten ihn, und seine Karriere beschrieb einen verdammt steilen Kurs … genau wie es bei meiner zu sein schien.
    Und dann starb er. Und zwar auf eine grausame Weise an Bord eines Flugsimulators, der in Flammen aufging. Ein solcher Mann hätte es verdient, in Ausübung seiner Pflicht im All zu sterben. Dort lag sein Herz, dort war sein Schicksal. Stattdessen wurden sein Leben und seine Karriere von einem schrecklichen Unfall beendet. So hätte es nicht passieren dürfen.
    Auch das erinnert mich an mich selbst.
    Aber von alldem wusste ich nichts, als ich die Anstellung auf der
Grissom
annahm. Ich sah es lediglich als Möglichkeit, als eine Stufe auf der Karriereleiter, die ich, wie ich annahm, durch göttliches Recht bis ganz nach oben erklimmen würde.
    Es sollte anders kommen. Und alles endete … ziemlich schlecht.
    Folgendes passierte.

DAS BEWERBUNGSGESPRÄCH

    Captain Norman Kenyon war der Inbegriff des Wortes »jovial«. (Das bedeutet »gönnerhaft«, falls Sie gerade keine Lust haben, ein Wörterbuch aufzuschlagen.)
    Kenyon war in seiner Jugend wohl so etwas wie ein Frauenheld gewesen, denn die Damenwelt schien diese Art von Mann tatsächlich zu lieben. Man munkelte sogar – auch wenn keine Beweise dafür vorlagen –, dass einige seiner ehemaligen Flammen einen Geheimbund gründeten, der sich »Die normannischen Eroberungen« nannte. Der Beitritt in diesen Club kam laut Gerüchten einer Auszeichnung gleich. Ich weiß nicht, ob sie Treffen abhielten oder geheime Handschläge etablierten. Soweit ich weiß, war die ganze Sache höchst zweifelhaft. Ich habe niemals den Mut aufgebracht, den Captain danach zu fragen. Da Kenyon stets als Ehrenmann auftrat, schätze ich aber, dass meine Frage lediglich ein geheimnisvolles Lächeln hervorgerufen hätte. Und so sollte es ja auch sein.
    Doch auch der verwegenste Mann wird irgendwann sesshaft. Der gute Captain heiratete einst (die normannischen Eroberungen hielten Gerüchten zufolge eine Trauerfeier ab) und zeugte seine Tochter Stephanie, die sich nach dem, was man so hörte, zu einersehr beeindruckenden, lebhaften und intelligenten Persönlichkeit entwickelte.
    Die Ehe war sehr glücklich, und Kenyon arbeitete zusammen mit seiner Frau in einem Forschungsteam. Sie stiegen gemeinsam in die verschiedenen Ränge auf, und schließlich wurde Kenyon zum Captain ernannt. Seine Frau Marsha diente als Wissenschaftsoffizier an Bord seines neuen Schiffes, der
U.S.S. Harriman
. Doch zwei Monate nach ihrem Start in eine neue Mission geriet die
Harriman
in einen Schusswechsel zwischen einem klingonischen und einem romulanischen Schiff. Es gab zwar nur wenige Tote zu beklagen, doch bedauerlicherweise befand sich Marsha unter ihnen. »Wenige« ist nur ein schwacher Trost, wenn es sich um die eigene Ehefrau handelt, die kalt und starr im Frachtraum auf den Rücktransport zur Erde wartet.
    Norman Kenyon war durch diesen Verlust natürlich erschüttert. Die Sternenflotte bot ihm eine Freistellung von seinem Dienst an, doch er lehnte rigoros ab. Seine Tochter Stephanie war bereits erwachsen und lebte ihr eigenes Leben, und für Kenyon bedeutete die Erde so wenig, dass sie in seinen Augen einfach nur eine weitere fremde Welt darstellte. Es gab eine Anhörung, in der Kenyon mit leisen, sorgfältig gewählten Worten für sich selbst eintrat. Dies war so bewegend, dass selbst die unempfindlichsten Admirals ihre Tränen zurückhalten mussten. »Ich habe bereits die Liebe meines Lebens verloren«, sagte er ihnen. »Nehmen Sie mir jetzt nicht auch noch dieses Leben.«
    So gaben sie ihm stattdessen das Kommando über die
Grissom
. Soweit ich weiß, war sich die Mannschaft anfangs nicht sicher, wie sie mit dem »neuen« Kenyon umgehen sollte. Offenkundig muss man einen Captain mit Respekt behandeln, aber anfangs war der allgemeine Umgang unter den Besatzungsmitgliedern eher zaghaft.
    Sie wussten, dass er immer noch trauerte, und gingen daher sehr behutsam mit ihm um.

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