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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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leichten deutschen Akzent. »Ich bin Katerina Müller, der leitende Offizier der Nachtschicht.« Sie streckte ihre Hand aus, und ich schüttelte sie fest, während ich von der Transporterplattform herunterstieg. Sie war ein paar Zentimeter größer als ich.
    »Ich bin überrascht, dass Sie wach sind.«
    Sie neigte fragend ihren Kopf. »Sir?«
    »Sie sagten, Sie leiten die Nachtschicht. Wenn ich mein Zeitgefühl nicht total verloren habe, befinden wir uns doch gerade in der Tagesschicht.«
    »Das ist korrekt. Allerdings ist Commander … Entschuldigung,
Captain
Simons bereits abgereist. Daher habe ich zusätzlich ihre Aufgaben übernommen, bis sie ersetzt wird.«
    »Das klingt sehr anstrengend.«
    »Man lernt, sich anzupassen, Sir.« Sie deutete auf die Tür, und ich folgte ihr auf den Gang.
    Ich versuchte, mich nicht zu sehr umzusehen. Ich wollte nicht wie ein Tourist wirken. Aber ich konnte nicht anders, als ab und zu einen verstohlenen Blick auf meine Umgebung zu werfen, und konnte nur hoffen, dass ich auf Katerina Müller nicht wie ein vollkommener Idiot wirkte.
    »Wie lange dienen Sie schon auf der
Grissom
, Müller?«, fragte ich.
    »Zwei Jahre, einen Monat und dreiundzwanzig Tage«, erwiderte sie.
    Ich lächelte. »Es kommt mir so vor, als hätten Sie etwas vulkanisches Blut in sich, Müller.«
    »Ich versuche nur, genau zu sein, Commander.«
    »Und Sie selbst interessieren sich nicht für den Posten des Ersten Offiziers?«
    »Diese Position liegt mir nicht. Ich bevorzuge die Leitung der Nachtschicht. Der zweite Sessel ist ein Sprungbrett zum Amt des Captains, und an diesem Punkt meiner Karriere ist diese Position nicht mein Ziel.«
    »Sie scheinen sich selbst sehr gut zu kennen.«
    »Wenn nicht ich, Sir, wer dann?« Sie schwieg einen Augenblick, dann fuhr sie fort: »Ich weiß, dass wir uns noch nicht sehr lange kennen, Commander, aber dürfte ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?«
    »Lassen Sie mich raten: meine Narbe.«
    »Sehr scharfsinnig, Commander.«
    »Habe ich mir in einem Kampf eingefangen. Jemand griff mich an, und ich war ein wenig zu langsam mit meiner Verteidigung.«
    »Ich würde sagen, Sie waren recht schnell. Wären Sie nur etwas langsamer gewesen, hätte Ihr Gegner Ihnen den Schädel gespalten.«
    »Das kommt hin.«
    »Sie haben ihn getötet?«
    Ich sah sie verblüfft an. »Sie klingen sehr hoffnungsvoll.«
    »Gesunder Menschenverstand, Sir. Wenn jemand versucht, meine Schädeldecke zu spalten, scheint mir eine Diskussion nicht angemessen. In Ihrem Fall gab es offensichtlich nur die Möglichkeit zwischen töten und getötet werden.«
    Ich nickte. »So war es.« Ich fand diese Frau immer sympathischer.
    »Darf ich fragen, wie Sie die Wunde rechtzeitig versorgen konnten? Sie sieht sehr tief aus. Warum gibt es keine Nähte?«
    »Weil ich sie mir mit einem Laserschweißer zusammengeschmolzen habe.«
    Sie sah mich ungläubig an. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, dass ich sie mir mit einem Laserschweißer zusammengeschmolzen habe.«
    Sie nickte, dachte kurz darüber nach und fuhr fort: »Würden Sie diese Prozedur weiterempfehlen?«
    »Nur einem Feind. Es brennt höllisch.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Wir stiegen in einen Turbolift. »Brücke«, sagte Müller, und der Aufzug setzte sich in Richtung des Nervenzentrums des Schiffes in Bewegung. Warum ausgerechnet die Brücke, der unbestritten wichtigste strategische Punkt, als leichtes Ziel an der Spitze der Untertassensektion liegt, habe ich nie verstanden. Da könnte man ja gleich eine große Zielscheibe auf das Schiff malen und darunter schreiben: »Zielen Sie hierauf, wenn Sie den Captain treffen wollen«. Unglücklicherweise bin ich, was das Schiffsbauweise angeht, niemals gefragt worden.
    »Und woher haben Sie …?« Ich tippte auf meine Wange.
    »Die hier?« Sie fuhr mit dem Zeigefinger über ihre eigene Narbe und die Erinnerung ließ sie lächeln. »Habe ich in Heidelberg bekommen.«
    »Das ist eine Stadt auf der Erde, oder?«
    Sie nickte. »Genau. Dort habe ich studiert. Die Heidelberger Universität ist bekannt für ihre Fechttradition. Sie lag eine Zeit lang auf Eis, aber vor etwa hundert Jahren wurde sie wieder aufgenommen. Dieses Andenken habe ich mir während eines Turniers eingefangen.«
    »Hätten Sie nicht eine Schutzmaske tragen müssen?«
    Sie sah mich an. »Warum?«
    »Damit Ihr Gesicht geschützt ist.«
    »Dies ist ein Ehrenabzeichen, Commander«, erwiderte sie. »Ich trage es stolz … so wie Sie vermutlich.«
    »Was ist

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