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Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Titel: Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Leisner
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Selkie namens Yyeta’a, von oben. »Wir werden hierbleiben, bis die Arbeit erledigt ist, und ich für meinen Teil würde gerne nach Hause kommen, bevor meinen Kindern Flossen gewachsen sind!«
    Die Männer grummelten Beleidigungen von denen sie dachten, sie könne sie auf die Entfernung nicht hören, und erklommen das Floß, um weiteres Baumaterial aufzunehmen, das sie dann zurück zum Ufer und danach die Böschung hinauftrugen.
    Yyeta’a runzelte die Stirn, als sie stumm dem langsamen Voranschreiten ihrer Arbeit zusah. Tatsächlich war nur die Hälfte ihrer sechzehn Kinder so jung, dass sie noch keine Flossen hatten, und genau genommen hatte sie es auch absolut nicht eilig, zu ihnen zurückzukommen. Sie war als Teil der Sicherheitsreservisten an die Oberfläche berufen worden, als die erste Welle an Flüchtlingen von anderen Welten die Außenweltler-Enklaven überrollt hatte. Und obwohl es alles andere als schön war, all diese armen Leute um sich herum zu haben, denen die Borg ihre Heimat geraubt hatten, bot es zumindest eine interessante Abwechslung von der alltäglichen Langeweile, nichts weiter als eine Mutter zu sein.
    »Verzeihen Sie.«
    Yyeta’a wirbelte herum, riss den Lauf ihres Gewehrs hoch und richtete ihn auf den Menschenmann, der sich ihr genähert hatte.
    Seine Hände schossen sofort in die Höhe, die leeren Handflächen nach vorne gerichtet, und er trat einen Schritt zurück. »Oha, hey, ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Haben Sie nicht«, sagte Yyeta’a zu dem Fremden, auch wenn er mit seinem ungekämmten sandfarbenen Haar und der zerknitterten Kleidung durchaus einen leicht furchteinflößenden Anblick bot. »Sie sollten sich nicht vom Lager entfernen.«
    »Hey, ich sollte überhaupt nicht in diesem Lager sein, aber die Borg sahen das irgendwie anders«, sagte er und verzog das Gesicht. »Was machen Sie hier?«
    »Wir markieren die Grenzen des Lagers.«
    »Ein Käfig, was?«, sagte der Mensch und klang dabei eigentümlich resigniert.
    »Nein«, erwiderte sie. »Kein Käfig. Nur ...« Sie brach ab, als ihr Blick über den Teil der Begrenzung schweifte, den sie bereits errichtet hatten, und ihr auffiel, wie treffend diese Beschreibung im Grunde war.
    »Und da heißt es immer, dass die Pacificaner so gastfreundliche Leute wären«, sagte der Mann. »Insbesondere die Frauen.«
    Yyeta’a zuckte zusammen. Sie wusste sehr genau, von welcher Art Selkie-Frauen er sprach – denjenigen, die sich gegen die gesellschaftlichen Beschränkungen, die Frauen im gebärfähigen Alter auferlegt wurden, sträubten und dagegen rebellierten, die ihre Kinder zurückließen, um Außenweltler-Enklaven wie Eden Beach zu besuchen und sich dort Beschäftigungen hinzugeben, mit denen keine anständige Frau in ihrer fruchtbaren Periode ihre Zeit verbringen würde. »Wenn es diese Art von Gastfreundschaft ist, nach der Sie suchen, dann vergessen Sie es«, knurrte sie und packte den Griff ihres Gewehrs ein wenig fester.
    »Nein, keineswegs«, sagte der Mann so schnell, dass Yyeta’a sich fragte, ob er sie eben beleidigt hatte. »Ich will nur ... Das ist nicht die Art, wie ich mir den Rest meines Lebens vorgestellt habe«, gestand er und blickte auf den fertiggestellten Teil der Begrenzung. »Zugegeben, ich habe nie allzu intensiv über den Rest meines Lebens nachgedacht ...«
    Irgendetwas an dem Mann – vielleicht war es die Traurigkeit in seinen kleinen, tiefliegenden Augen oder die Verletzlichkeit, die sich auf seinem fahlhäutigen Außenweltlergesicht zeigte – ließ Yyeta’a ihre Ausbildung beiseiteschieben und ihr Gewehr senken. »Das hier ist nur übergangsweise, wissen Sie. Die Sternenflotte wird bald weitere Schiffe schicken, und dann werden die Dinge wieder normal sein.«
    »Wie? Schauen Sie sich diesen Ort an«, sagte er und wedelte in einer allumfassenden Geste mit seinen Armen herum. »Schauen Sie uns an. Wäre ich stattdessen vor drei Monaten nach Pacifica gekommen, würden wir uns nicht auf diese Weise begegnen.«
    Yyeta’a behielt für sich, dass sie sich gar nicht begegnet wären. Es war das erste Mal überhaupt, dass sie einem Außenwelter von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
    Er senkte die Arme und ließ die Schultern hängen. »Dies alles hier ist viel zu weit von ‚normal‘ entfernt. Normal ist aus und vorbei, und dieser Ort ist das, was übrig geblieben ist.«
    Mittlerweile hatte Yyeta’a beinahe vergessen, warum sie hier war. Sie trat einen Schritt näher an den Außenweltler heran und

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