Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
zurück und zeigte, wie er auf die Szenerie blickte, die Faust gegen den Mund presste und den Kopf schüttelte.
»Diese Bilder werden dem nicht gerecht.«
Langsam löste er seinen Blick und wandte sich wieder seinem Publikum zu.
»Meine Worte werden dem nicht gerecht. Wir alle haben in den letzten paar Wochen die Berichte gehört und Bilder wie diese in den Nachrichten gesehen, aber ... sie sind für uns einfach nicht real. Es gibt ein Lager, diesem hier nicht unähnlich, nur zehn Laufminuten von meinem Büro in New Samarkand entfernt. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, es zu besuchen. Wir Menschen haben Orte wie diesen – Orte der Armut und der Krankheit und des Hungers – bereits vor Jahrhunderten hinter uns gelassen. Wir leben in der Föderation schon so lange im Wohlstand, dass wir uns überhaupt nicht vorstellen können, dass solche Übel einmal mehr über uns kommen und uns überrollen könnten. Schlimmer noch, wir sind nicht mal in der Lage, zu sehen, dass sie jetzt direkt unter unserer Nase existieren.«
Er hielt kurz inne.
»Bürger von Alpha Centauri ... Bürger der Föderation ...sie existieren hier und jetzt. Noch vor wenigen Tagen saß ich in meinem Büro und ärgerte mich darüber, dass mein gemütliches Leben durch die Nachwehen des Krieges gestört worden war, und in meiner Selbstbefangenheit entschloss ich mich, eine Kampagne ins Leben zu rufen, um meine Mitbürger darum zu bitten, darüber abzustimmen, ob wir uns von der Föderation abspalten sollten. Nun jedoch, dank eines geradezu verwegenen Akts, der mich aus meiner Selbstgefälligkeit gerissen hat, habe ich entschieden, dieser Volksabstimmung eine zweite Frage hinzuzufügen, nämlich jene, ob wir als Centaurianer nicht vielmehr unsere Hingabe den Idealen gegenüber, die in den Gesetzen der Föderation niedergelegt sind, aufs Neue bekräftigen sollten. Ob wir nicht unser Versprechen erneuern sollten, das wir vor über zwei Jahrhunderten den Völkern der Erde, Vulkam, Tellars und Andors sowie all jenen Völkern, die danach zu uns stießen, gegeben haben, das Versprechen, eine vereinigte Gemeinschaft zu sein, die sich unser aller Wohl und Überleben verschrieben hat. Und ich hoffe, wir werden nicht die Einzigen sein, die an diesem Scheideweg der Geschichte, an dem wir heute stehen, ihre Hingabe zu jenen Idealen einmal mehr in klare Worte fassen. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit und Ihre Aufmerksamkeit.«
Er blickte in den Videosensor, und dann wurde der Schirm dunkel.
Picard sah zu Kadohata hoch, die ein triumphierendes Lächeln zur Schau stellte. Er bedachte sie mit einem leichten Nicken. »Gut gemacht, Commander«, sagte er.
»Die Lorbeeren gebühren Ihnen, Captain«, sagte sie bescheiden. »Sie haben den Gouverneur hierhergebracht. Ich habe ihn nur auf den letzten paar Metern an die Hand genommen.«
Picard nickte erneut, als sie das Cockpit verließ und den Captain mit seinen Gedanken über die Rede allein ließ. Würde sie etwas erreichen oder auch nur im Nichts verpuffen? Gleich darauf kam ihm der Gedanke, dass er nun, da sich ihr »Problem mit der Kommunikation« gelöst hatte, wohl bald von Akaar hören würde, vermutlich noch bevor die
Nansen
eintraf.
»Hoffen wir, dass Barriles Worte nicht auf taube Ohren stoßen«, murmelte er leise zu sich selbst.
Worf hatte sich zum Transporterraum begeben, um den Captain dort zu treffen. Picards Stiefel und Hosenaufschläge waren mit getrocknetem Schlamm bedeckt, und ein dünner Schweißfilm lag auf seinem Gesicht und seinem Schädel. »Nummer Eins«, begrüßte er Worf, als er von der Plattform stieg. »Wartet Captain Cukovich noch immer?«
»Ja, Sir«, sagte Worf.
»Dann wollen wir sie unter keinen Umständen länger warten lassen«, sagte er zu dem Ensign, der hinter der Kontrollkonsole stand. Picard stellte sich neben Worf. Seine verschmutzte Uniform stand in auffälligem Kontrast zur makellosen des Klingonen, und Worf fühlte sich seltsam unzureichend neben ihm. »Energie.«
Nur Augenblicke später materialisierte die menschliche Frau und trat ihnen entgegen.
»Captain Cukovich. Willkommen an Bord der
Enterprise.«
»Captain Picard. Commander Worf«, begrüßte sie die beiden mit einem Nicken. Sie war einen halben Kopf kleiner als Picard, hielt sich aber auf eine Art und Weise, die ihr den Anschein von Größe verlieh. »Ich nehme nicht an, dass Sie seit Gouverneur Barriles Ansprache eine Verbindung zu Admiral Akaar herstellen konnten?«
»Nein, ich habe nichts von ihm gehört«,
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