Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
diese Frage zu beantworten.
»Crusher an Kadohata. Es tut mir leid, Ihren Abschied zu unterbrechen, Miranda, aber wir müssen wirklich ...«
»Schon in Ordnung, Doktor«, unterbrach sie sie. »Eine Person zum Hochbeamen.«
»Miranda, nein ...«, protestierte Vicenzo. Er versuchte, nach ihr zu greifen, beinahe als glaubte er, er könne sie körperlich zurückhalten, doch der Transportereffekt war viel zu schnell.
Und dennoch blieb das Bild von Vicenzos Gesicht und der Ausdruck des Schmerzes darauf, als er sah, wie sie fortgebeamt wurde, vor ihren Augen, selbst als sie schon längst auf der Transporterplattform des Runabouts stand.
Den Leuten war niemals klar, wie gut es ihnen ging, bis ihnen die kleinen Annehmlichkeiten genommen wurden, die sie bis dahin als gegeben angesehen hatten.
So fühlte es sich beispielsweise nach Jahren des Dienstes an Bord eines der größten und modernsten Schiffe der Sternenflotte unglaublich beengend und klaustrophobisch an, den begrenzten Lebensraum an Bord eines Runabouts der
Danube
-Klasse mit vier anderen zu teilen. Zuerst hatte sie eine Weile lang versucht, in einem engen kleinen Fach, das sich Koje schimpfte, ein paar Stunden Schlaf zu finden. Doch nachdem sie sich dabei in dem Bemühen um eine bequeme Position (ein Unterfangen, das vermutlich selbst ohne ihre Schwangerschaft fruchtlos gewesen wäre) unablässig hin und her gedreht hatte, gab Crusher auf, erhob sich und stapfte in Strümpfen zur Tür ihrer winzigen Kabine.
»Guten Morgen, Doktor-Commander«, sagte Doktor Meron Byxthar, die betazoide Soziologin, die Barash für diese Mission rekrutiert hatte, als Beverly im gemeinsamen Aufenthaltsbereich erschien. Byxthar war eine anspruchslos wirkende Frau in Beverlys Alter, etwa einen halben Kopf kleiner als sie und mit mittellangem Haar, das in einem unscheinbaren Braunton gefärbt war. Sie drehte nicht den Kopf, um Beverly anzuschauen, sondern blickte weiterhin den Mann an, der ihr auf der anderen Seite des Tisches gegenübersaß.
Dieser Mann, Paul Dillingham, sah kurz auf, begrüßte Beverly mit einem halbgemurmelten »Doktor Crusher« und richtete danach sein Augenmerk sofort wieder zurück auf den Tisch. Eine Reihe von Klötzen, Dominosteinen nicht unähnlich, war zwischen den beiden aufgebaut und bildete eine Art Muster, das nur ein begeisterter Anhänger des betazoiden Spiels
Flüsse
verstehen konnte. Dillingham, ein Anwalt für Individuenrechte – der zugleich für die Föderationsregierung arbeitete –, war ganz offensichtlich alles andere als das, und er kaute auf seinem graumelierten Schnauzbart herum, während er darüber nachdachte, welchen seiner Klötze er wohin platzieren sollte.
Crusher erwiderte die Begrüßungen und ging zum Replikator hinüber. »Croissant mit Icobeeren-Marmelade und ... kalte Milch«, befahl sie dem Computer, wobei sie zögerte, als sie daran dachte, wie gut jetzt eine schöne heiße Tasse Kaffee tun würde.
»Die meisten Ärzte sagen, dass Koffein in moderaten Mengen für schwangere Humanoide akzeptabel ist«, sagte Byxthar, ohne den Blick von Dillingham zu nehmen. Dann drehte sie sich um und sagte: »Verzeihen Sie, Doktor-Commander«. Offensichtlich hatte sie Beverlys stumme Verärgerung über der Tatsache, dass ihre Gedanken gelesen worden waren, gespürt.
Crusher sagte nichts, als sie einen großen, unbefriedigenden Schluck nahm. So sehr Doktor Byxthar auch versucht hatte, ein unscheinbares Äußeres zu pflegen, um sich besser in die Gemeinschaft von Flüchtlingen eingliedern und ihre Beobachtungen machen zu können, so wenig Mühe hatte sie sich bislang gegeben, ihre Persönlichkeit zurückzunehmen. Als weithin bekannte und geachtete Expertin bezüglich vertriebener Personen und Kulturen, hatte sie zunächst widerstrebend reagiert, als Crusher darum bat, ebenfalls mit Doktor statt mit Commander angesprochen zu werden. »Oder ‚Beverly‘ wäre auch in Ordnung«, hatte Crusher lächelnd hinzugefügt. Doch Byxthar war auch mit diesem Vorschlag nicht einverstanden gewesen und stattdessen auf den Kompromisstitel Doktor-Commander gekommen. Beverly hatte daraufhin einfach nur mit den Schultern gezuckt und für sich entschieden, dies für die paar Tage zu erdulden, während derer sie zusammenarbeiten mussten.
Sie nahm am Tisch Platz und biss in ihr luftiges Teigstück, während sie zusah, wie sich das Spiel entwickelte. Obwohl Beverly die Regeln nur sehr grundlegend beherrschte (sie hatte mal während eines Aufenthalts in einem
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