Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
Stirn, nahm aber gleichzeitig ein griffbereit liegendes Handtuch, um ihnen verirrte Bröckchen Haferschleim von den Wangen und dem Kinn zu wischen.
Anschließend wandte sie sich an ihren Ehemann. Vicenzo erwiderte das Lächeln, als sie einen flüchtigen Kuss austauschten, aber es war unübersehbar, dass sein Lächeln ebenso erzwungen war wie das ihre. »Guten Morgen, mein Schatz«, sagte er. »Hast du gut geschlafen?«
»Ja, es war in Ordnung«, sagte sie, als sie ihre Jacke über die Rückenlehne ihres Stuhls hängte. Einmal in der Nacht war Colin wach gewesen und hatte nach einem Fläschchen und einer frischen Windel verlangt. Obwohl Vicenzo sich bislang immer selbst um diese mitternächtlichen Rufe gekümmert hatte, war Miranda während ihrer ganzen Karriere darauf gedrillt worden, im Fall eines Notrufs schnell wach zu sein, und sie hatte es vor ihm aus dem Bett und ins Kinderzimmer geschafft. Und dies war auf jeden Fall eine weitaus angenehmere Art von Notfall gewesen, als all diejenigen, mit denen sie in den letzten paar Monaten auf der
Enterprise
konfrontiert worden war.
Sie nahm Platz und griff nach dem Marmeladenglas in der Mitte des Tisches. Als sie sich einen Löffel voll auf ihren Toast kleckste, fragte Aoki leise: »Wie lange, bis du weg musst, Mami?«
»Noch etwa eine Stunde, Liebling«, erklärte Miranda ihr.
»Bist du an meinem Burtstag wieder da?«
Miranda biss sich leicht auf die Unterlippe. »Ich weiß es nicht, Schatz«, sagte sie vollkommen aufrichtig. Soweit ihr bekannt war, hatte die
Enterprise
noch keine neue Aufgabe übertragen bekommen, und angesichts all der Unsicherheit nach dem Borg-Angriff mochte der Himmel allein wissen, wo sie sich in drei Wochen aufhalten würde, wenn ihre Erstgeborene sechs Jahre alt wurde. »Aber ich verspreche, es zu versuchen.«
»Okay«, murmelte Aoki in ihre Frühstücksschale. Mit fünf Jahren und elf Monaten wusste sie bereits sehr gut, dass »Ich werde es versuchen« ein deutlich geringeres Versprechen war als »Ja, das werde ich.« Der Rest des Frühstücks verlief weitgehend schweigend, während Aoki mehrere Minuten lang in ihrem kalten und klumpigen Haferbrei herumstocherte, bevor sie darum bat, aufstehen zu dürfen.
Aoki spielte still in ihrem Zimmer, bis sich das
Runabout Genesee
– Mirandas Schiff während der nächsten paar Tage – bei Miranda meldete, um sie wissen zu lassen, dass sie nun aus dem Warp kamen und in das Cestus-System einflogen. Miranda musste zwei Mal rufen, bevor ihre Tochter mit einem verdrießlichen Gesichtsausdruck auftauchte. »Komm her, mein Schatz«, sagte sie leise und ging auf ein Knie, um mit Aoki auf Augenhöhe zu sein. Sie schlang ihre Arme fest um ihre Tochter und flüsterte in ihr Ohr: »Ich werde dich so sehr vermissen, mein großes Mädchen.« Aoki erwiderte die Umarmung nicht sofort, sondern verweigerte ihr die Zuneigungsbekundung als eine Art des stummen Protests gegen die Abreise ihrer Mutter, wie Counselor Troi es Miranda erklärt hatte, nachdem es vor einigen Jahren zum ersten Mal passiert war. Doch der Widerstand des Mädchens schmolz dahin, und Aokis dünne Ärmchen schlangen sich um Mirandas Nacken. »Ich werde dich auch vermissen, Mami«, sagte sie mit einem unterdrückten Schluchzen.
Nach einer langen Minute ließen sie voneinander ab, und Miranda wandte sich den in ihren Laufwagen stehenden Zwillingen zu, um sich auch von ihnen mit Küssen und zärtlichen Worten zu verabschieden. Dann erhob sie sich, um ihren Mann anzusehen, doch bevor sie auch nur irgendetwas sagen konnte, neigte dieser sich zur Seite und blickte an ihr vorbei. »Aoki, schau nach deinem Bruder und deiner Schwester, während ich Mami draußen auf Wiedersehen sage.«
Das Mädchen nickte, und Vicenzo öffnete die Eingangstür zur Veranda. Miranda nahm ihren Kleidersack und folgte ihm nach draußen, während sie sich fragte, was das zu bedeuten hatte. Vicenzo hatte nie irgendeine Scheu gehabt, seine Zuneigung zu ihr vor den Kindern zu zeigen.
Als sich die Tür hinter ihnen schloss, drehte Vicenzo sich zu seiner Frau um und blickte ihr in die dunklen, mandelförmigen Augen. Er hob die Hand, um mit seinen Fingerspitzen den sanften Schwung ihrer Wange entlangzufahren und ihr Haar nach hinten zu streichen. »Das wird niemals leichter werden«, sagte er zu ihr.
Miranda lächelte ihn traurig an und legte ihre Arme um seine Hüfte. »Nein, ich fürchte nicht«, flüsterte sie gegen seine Brust, als sie sich an seine Schulter lehnte.
»Dann
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