Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
Körper hierhin und dorthin, wobei sie die verwirrten Blicke der zum Schichtwechsel vorübereilenden Besatzungsmitglieder ignorierte. Anschließend begab sie sich zu ihrer Kabine, zog ihre staubige, ölverschmierte Uniform aus und gönnte sich eine lange Ultraschalldusche. Es war ein langer Tag voller ermüdender Wiederholungen gewesen, der ihren für gewöhnlich hyperaktiven Geist ziellos in Richtungen hatte wandern lassen, in die sie gar nicht hatte blicken wollen.
Was schert mich Taurik oder wie er um seine tote Familie trauert?
, fragte sie sich, als sie ihre Dusche beendete, ein dünnes Handtuch um den Leib schlang und ihr Wohnzimmer durchquerte, um sich ein Bier aus dem Replikator zu holen.
Als sie den ersten erfrischenden Schluck nahm und alle Last des Tages von sich abfallen ließ, fiel ihr auf, dass ihr Computer eine Nachricht für sie aufgezeichnet hatte. Sie glitt auf ihren Schreibtischsessel und drückte auf die Wiedergabefunktion, doch die einzige Meldung war, dass jemand aus dem Raal-Provinzkrankenhaus auf Vulkan versucht hatte, sie zu erreichen. Trys’ Glas verharrte auf halbem Weg zu ihrem Mund in der Luft, während sie auf den Schirm starrte. Warum würde sie irgendjemand von Vulkan aus anrufen, noch dazu aus dem Krankenhaus einer unbedeutenden Provinz. Die einzige mögliche Person, die sie sich vorstellen konnte, war ...
Aber, nein, das kann nicht sein ...
Andererseits, wer sollte sonst ...?
Nein
.
Das Bierglas in ihrer Hand fing an, zu schwitzen, während sie wie erstarrt auf den Schirm blickte. Trys war selten unschlüssig, und es gefiel ihr nicht, wie sie sich auf einmal fühlte. Daher berührte sie das Bedienfeld, das den Rückruf initiierte, und verfolgte, wie sich auf dem Schirm verschiedene Bilder abwechselten, vom Sternenflottendelta über das Emblem der Föderation und das stilisierte UMUK-Symbol, das die vulkanische Regierung repräsentierte, bis hin zu dem ihr unbekannten Logo einer medizinischen Einrichtung auf Vulkan.
Schließlich wurde das statische Bild durch das Gesicht eines vulkanischen Mannes ersetzt. Ein großes chirurgisches Heilpflaster klebte über seinem rechten Auge und zog sich um sein Ohr, und ein hässlicher schwarzgrüner Fleck auf seinem von Stoppelhaar bedeckten Kopf legte den Verdacht nahe, dass sein Haar Feuer gefangen hatte und bis zur Kopfhaut heruntergebrannt war. Mit seinem unverletzten Auge blickte er sie vom Schirm aus an.
»T’Ryssa Chen?«
, fragte er.
»Ja?«, sagte sie und wünschte sich bei den Göttern von mindestens einhundert Kulturen, sie hätte die verdammte Nachricht ignoriert.
Der Mann hob seine linke Hand und teilte die Finger zu einem V. Sie wusste bereits, was er sagen würde.
»Langes Leben und Frieden, T’Ryssa. Ich bin Sylix.«
Trys spürte, wie sich die angestauten Gefühle eines ganzen Lebens in ihrer Magengrube sammelten. »Ja, und?«
»Wissen Sie, wer ich bin?«
»Sicher. Sie sind der Kerl, der vor siebenundzwanzig Jahren im
Pon Farr
vollkommen für meine Mutter entbrannte und anschließend abgehauen ist, um sie die Folge des Ganzen alleine aufziehen zu lassen.«
Der Mann auf dem Schirm zögerte, bevor er kaum merklich nickte.
»Das ist ... hinreichend korrekt.«
Trys hatte das Gefühl, sie müsste aus ihrer Haut fahren. Jahrelang hatte sie sich gefragt, was sie diesem Mann sagen würde, wenn sie ihm jemals begegnete. Jetzt war er hier, und das einzige Geräusch, das aus ihrem Mund drang, war ein langsames, heiseres Atmen.
»T’Ryssa, ich ...«
»Ich bevorzuge Trys«, unterbrach sie ihn barsch.
»Trys ...«
»Eigentlich glaube ich, dass ich von Ihnen stattdessen ‚Lieutenant Chen‘ bevorzugen würde.«
Zweifellos enerviert durch diese disziplinlose Zurschaustellung von Unentschlossenheit bei seinem Nachwuchs holte Sylix tief Luft.
»Ich habe Sie kontaktiert, Lieutenant Chen, weil es mir nicht möglich war, den gegenwärtigen Aufenthaltsort Ihrer Mutter, Antigone, ausfindig zu machen.«
»Vielleicht ist das so, weil Sie nicht von Ihnen gefunden werden will.«
Zu schade, dass ich nicht so erfolgreich darin war, dich fernzuhalten
.
»Ich hatte gehofft, Sie könnten mir diesbezüglich helfen.«
»Wirklich. Warum?«
»Weil ich ein Zivilist bin. Das Sternenflottenkommando würde nicht ...«
»Nein, nicht ‚Warum ersuchen Sie mich um Hilfe?‘ – obwohl auch das eine verdammt gute Frage ist. Ich meinte, warum möchten Sie Antigone finden?«
Sylix zögerte beinahe unmerklich.
»Ich möchte nur in Erfahrung bringen,
Weitere Kostenlose Bücher