Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
sonst im Kontrollraum auf: Er selbst, Melora und Deanna arbeiteten an peripheren Konsolen. Captain Picard saß im Kommandosessel, mit Commander Riker an seiner Seite. Data bediente die Kontrollen der Funktionsstation und der blauhäutige Bolianer, Fähnrich Yontel, behielt die Anzeigen der Navigationskonsole im Auge.
»Hat sich bei den letzten Sondierungen irgendetwas ergeben?«, fragte Riker.
Melora schüttelte den Kopf. »Das Niveau der Thoron-Strahlung ist noch immer ungewöhnlich hoch, aber ansonsten stellen die Sensoren nichts Ungewöhnliches fest.«
»Commander«, sagte Data, »wir sind jetzt nahe genug für eine visuelle Darstellung der Kristallwelt.«
»Auf den Schirm«, wies der Erste Offizier den Androiden an.
Ein kugelförmiges Objekt, das in den Tiefen des Alls schwebte, erschien auf dem großen Wandschirm. Aus dieser Entfernung betrachtet wies es kaum Ähnlichkeit mit einem Planeten auf. Auf Barclay wirkte es eher wie eine Schneeflocke aus bunten Kristallen, umgeben von einer Schale aus feinem silbrigem Filigran. Gleichzeitig erinnerte er sich an eine Duftvase, die er einmal im Haus seiner Großmutter gesehen hatte: Sie bestand nicht aus Porzellan, sondern aus Metall, und durch kleine Öffnungen entwich der Duft der darin aufbewahrten Kräuter.
»Erstaunlich«, sagte Captain Picard und beugte sich vor. »So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.«
»Wenn man sich auf dem Planeten befindet, fällt die Schale kaum auf«, meinte Melora. »Sie ist nur ein Teil des fernen Himmels.«
»Wir erreichen das Ziel in fünf Minuten«, ließ sich Data vernehmen.
Die Brückenoffiziere beobachteten, wie sie sich dem einzigartigen Planeten näherten. Reg verstand jetzt, warum man die Kristallwelt für künstlich halten konnte, doch andererseits war sie zu schön und außergewöhnlich, um künstlichen Ursprungs zu sein. Niemand konnte ein solches Konglomerat geplant und entworfen haben. Es musste sich im Lauf der Zeit entwickelt haben, so wie es Troi beschrieben hatte. Für Barclay sah es mehr nach einem bionischen Planeten aus, der zu fragil war, um aus eigener Kraft zu existieren – hoch entwickelte Technik musste ihn erhalten und schützen.
Dünne Falten bildeten sich in Datas Stirn, als er auf die Anzeigen blickte. »Lieutenant Pazlar, Sie wiesen darauf hin, dass die Schale auch dunkle Materie sammelt.«
»Ja«, antwortete die Elaysianerin, ohne von ihrer Konsole aufzusehen. »Unter anderem.«
»Die Scanner registrieren gravitationeile Werte, die auf eine ungewöhnlich hohe Konzentration von dunkler Materie hinweisen«, sagte Data.
»Können Sie sich etwas genauer ausdrücken?«, fragte Picard.
Der Androide schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Die Föderation hat in der dunklen Materie nie eine wertvolle Energiequelle gesehen und deshalb auf Forschungen verzichtet. Unsere Sensoren sind nicht einmal in der Lage, sie zu orten. Allerdings können wir die Auswirkungen ihrer Präsenz feststellen.«
Melora lächelte. »Auch wir sind nicht in der Lage, sie zu orten, aber wir wissen, dass sie dort draußen ist. Seit Jahrhunderten sammeln wir dunkle Materie, aber immer in kleinen Mengen und zusammen mit anderen Substanzen, aus denen wir Energie gewinnen. Wenn man fast alle natürlichen Ressourcen seines Heimatplaneten verbraucht hat, lässt man sich etwas einfallen.«
»Sie stellt also keine Gefahr dar?«, erkundigte sich Picard.
Melora hob und senkte die Schultern. »Um ganz ehrlich zu sein… Ich habe keine Ahnung, was derzeit gefährlich ist und was nicht.«
»Der Warptransfer endet in einer Minute«, teilte Data mit.
Der Captain sah zu Commander Riker, der sofort die notwendigen Anweisungen gab. »Schilde hoch. Bringen Sie uns fünftausend Kilometer von der Schale entfernt aus dem Warptransit.«
»Ja, Sir«, bestätigte der Bolianer an der Navigationsstation.
Barclay spürte, wie die Anspannung in ihm wuchs. Alle sahen von ihren Konsolen auf. Die Kristallwelt wirkte noch immer unwirklich, obgleich sie inzwischen viel größer geworden war. Wenn sie nicht bewohnt gewesen wäre, hätte man sie für den größten Weihnachtsbaumschmuck in der Föderation halten können, dachte Reg.
»Ein Standardorbit dürfte in diesem Fall kaum möglich sein, Mr. Yontel«, sagte Riker.
»Die notwendigen Anpassungen sind bereits programmiert«, antwortete der Navigator. »Ende des Warptransfers in zehn Sekunden.«
Eine unsichtbare Faust schien die Enterprise zu packen, als sie den Transit beendete. Wie ein vom Wind
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