Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
als hätte er gerade einen schweren Fehler eingestanden. »Aber ich werde ihn herausfinden.«
»Tun Sie das«, bekräftigte Picard.
Der Androide verließ den Bereitschaftsraum und Troi verschränkte die Arme, als sie den Captain ansah. Trotz der höflichen Zurückhaltung spürte sie noch immer seinen Ärger. »Bis vor einigen Stunden wusste ich kaum etwas von der Kristallwelt«, sagte sie. »Jetzt habe ich das Gefühl, dort aufgewachsen zu sein! Es lag nicht in meiner Absicht, Sie zu einem solchen Umweg zu veranlassen.«
»Vielleicht ist er nicht nötig«, erwiderte der Captain forsch. »Ich bin noch immer bereit, alles für einen falschen Alarm zu halten.«
Sein Insignienkommunikator piepste. »Brücke an Picard«, ertönte es aus dem kleinen Lautsprecher.
»Ich höre.«
»Starfleet teilt mit, dass sich keine Schiffe in der Nähe der Kristallwelt befinden«, sagte Riker. »Sie liegt abseits der Hauptrouten. Was eventuelle Nachforschungen betrifft… Da wir nicht mit einer dringenden Mission beauftragt sind, können wir unseren Ermessensspielraum nutzen.«
Troi lächelte, obgleich sie versuchte, ein professionelles Gebaren zu wahren. »Es freut mich, dass man uns vertraut.«
»Kurs beibehalten«, sagte Picard, der noch immer nicht überzeugt war.
»Ja, Sir. Riker Ende.«
Sofort erklang eine andere Stimme. »Data an Picard.«
»Sprechen Sie.«
»Ich habe die Vulkanierin lokalisiert«, berichtete der Androide. »Unglücklicherweise starb Captain T’Mila vor siebenundneunzig Minuten in einem vulkanischen Pflegeheim. Sie litt am Bendii- Syndrom. Offenbar schreckte sie aus dem Schlaf und meinte, sie müsse sich an Bord eines unbekannten Schiffes melden. Kurz darauf erlitt sie einen Zusammenbruch und starb. Man führte ihre Erregung auf die Auswirkungen des Bendii-Syndroms zurück, aber ich glaube…«
»Ich kann selbst den richtigen Schluss ziehen«, sagte Picard. »Nehmen Sie Kurs auf die Kristallwelt. Maximale Warpgeschwindigkeit.«
»Ja, Sir.«
»Und benachrichtigen Sie die Brückenoffiziere, dass um zweiundzwanzig Uhr Bordzeit eine Besprechung im Konferenzzimmer stattfindet. Picard Ende.« Der Captain sah Troi an und schnitt eine finstere Miene. »Dies wird viele Besatzungsmitglieder verärgern. Wobei Melora Pazlar eine Ausnahme sein dürfte.«
»Sie haben die richtige Entscheidung getroffen«, versicherte Deanna dem Captain. Als sie jetzt darüber nachdachte, musste sie sich eingestehen: Sie wusste nicht, was sie auf der Kristallwelt erwartete. Melora hatte von Zerstörung und Verderben in ihrem Traum erzählt, aber Deannas Traum enthielt nichts dergleichen, sah man einmal von der fernen Vergangenheit ab.
In Troi verdichtete sich das unangenehme Gefühl, dass ihr eine beschönigte Vision von der Kristallwelt zuteil geworden war.
Im Konferenzzimmer mit der Vitrine, die Raum- und Segelschiffe namens Enterprise zeigte, fand eine recht lebhafte Besprechung statt. Mehrere Teilnehmer wussten überhaupt nicht, worum es ging und warum die Enterprise den Kurs geändert hatte. Diesmal gab es keinen Krieg, der alles erklärte. Trois besondere Anteilnahme galt Beverly Crusher und Geordi LaForge, die völlig überrascht waren.
Sie sah aus dem Panoramafenster. Die Streifenmuster der Sterne deuteten darauf hin, dass sie mit hoher Warpgeschwindigkeit flogen.
»Ein Traum steckt dahinter?«, fragte Crusher ungläubig. »Wer hatte ihn?«
»Ich«, antwortete Troi. »Zumindest einen. Den anderen hatte Melora Pazlar, ein neues Besatzungsmitglied.«
Die Ärztin blinzelte nachdenklich. »Ich habe sie für eine physische Therapie vorgesehen… Sie dürfte jetzt gerade in der Krankenstation sein. Vielleicht sollte ich sie gründlich untersuchen, bevor wir irgendwelchen Träumen zu viel Bedeutung beimessen. Nichts für ungut, Counselor.«
Troi nickte.
»Der Captain und Data sind unterwegs«, sagte Riker. »Warten wir mit der Diskussion und irgendwelchen Vorschlägen, bis sie eintreffen.«
LaForge beugte sich vor und wirkte verärgert. »Sir, wir haben zwei Gruppen für den Graviton-Polarimeter-Test und die Messungen der Impulskompressions-Wellenlängen zusammengestellt. Seit Wochen bereiten wir uns vor – wird jetzt einfach alles gestrichen?«
»Die Experimente werden verschoben«, erklang eine befehlsgewohnte Stimme. Alle drehten sich um, als Captain Picard das Konferenzzimmer betrat, dichtauf gefolgt von Data.
Picard nahm seinen Platz am oberen Ende des Tisches ein. »Ich möchte allen für Geduld und
Weitere Kostenlose Bücher