Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
Verständnis danken. Die Änderung unserer Pläne überrascht mich ebenso wie Sie, aber wir haben den Kontakt zu einem Föderationsplaneten verloren. Das wissen wir, weil wir den einzigen Starfleet-Repräsentanten jener Welt an Bord haben: Lieutenant Melora Pazlar. Sie ist eine Elaysianerin von der Kristallwelt und wird sofort nach ihrer Therapie zu uns kommen.«
LaForge richtete den Blick seiner weißen Okularimplantate auf Picard. »Ist das ein künstlicher Planet?«
»Bitte informieren Sie uns über die Kristallwelt, Data«, sagte der Captain.
Doch bevor der Androide mit einer Beschreibung beginnen konnte, meldete sich Troi zu Wort. »Entschuldigen Sie bitte, Sir. Darf ich den Planeten vorstellen? Ich weiß, dass normalerweise Data für solche Dinge zuständig ist, aber ich habe mich eingehend damit befasst, sowohl im wachen Zustand als auch im Schlaf.«
Data richtete einen fragenden Blick auf Picard. Der Captain nickte. »Fahren Sie fort, Counselor.«
Deanna begann, nachdem alle Platz genommen hatten. »Einige Wissenschaftler der Föderation halten die Kristallwelt tatsächlich für künstlich, weil ein Netzwerk aus Kraftfeldern nötig ist, um die einem Planeten der Klasse M entsprechende Atmosphäre stabil zu halten. Es gibt kaum Gravitation. Eine kugelförmige, metallene Schale umgibt die Welt, bestehend aus Kraftfeldprojektoren, Wasserstoffschaufeln, Kollektoren für Sonnenenergie und dunkle Materie, Sauerstoffgeneratoren und andere Geräte, die für den Fortbestand des Lebens auf dem Planeten notwendig sind.« LaForge beugte sich vor und Troi merkte, dass sie sein Interesse geweckt hatte. Die Worte schienen sich von ganz allein aneinander zu reihen, als sie fortfuhr: »Die Elaysianer sind eine von sechs intelligenten Spezies. Ihre Bezeichnung für den Planeten lässt sich›mit ›Kristallwelt‹ übersetzen und der Grund für diesen Namen liegt auf der Hand. Von der ursprünglichen Welt sind nur gewaltige Kristalle in allen Farben übrig geblieben. Stellen Sie sich kristallene Bögen und Monolithen vor, Hunderte von Metern breit und hoch.«
Troi hob die Arme und unterstrich ihre Worte mit Gesten. Alle sahen sie erstaunt an und ein wenig verlegen ließ Deanna die Hände wieder sinken.
»Die Kristallwelt ist nicht künstlichen Ursprungs«, betonte die Counselor. »Sie entstand auf die übliche Weise, als Planet einer Sonne vom G-Typ. Vielleicht ist sie eine der ältesten bewohnten Welten im ganzen Quadranten. Über Äonen hinweg beherbergte sie Leben und hätte eigentlich längst tot sein sollen. Aber ihre Bewohner versuchten alles, um ihr ein zweites Leben zu ermöglichen.
Vor zwei Milliarden Jahren war dies eine Meereswelt, reich an Mineralien und Lebensformen. In dieser supergesättigten Lösung begannen die großen Kristalle zu wachsen und allmählich gewannen sie Dominanz. Sie wurden zu dem Äquivalent von Landmassen und das Wasser verdunstete. Myriaden von einzigartigen Spezies entwickelten sich. Nach vielen Jahren lernten die Bewohner, das Wachstum der Kristalle zu stimulieren und zu kontrollieren.«
Der Traum hatte ganz deutliche Erinnerungen an diese Ereignisse in Deanna hinterlassen. Am liebsten hätte sie mit eindringlichen Worten Aufregung und Triumph jener Ära geschildert, aber sie zwang sich, sachlich zu bleiben.
»Im Lauf der Zeit verschwand das Wasser immer mehr und die Bewohner fanden einen Weg, andere Materie für das Wachstum der Kristalle zu nutzen, um nicht mehr auf Flüssigkeiten angewiesen zu sein. Sie verwendeten auch fraktale Modelle für die Stimulation der Kristalle, denn fraktale Geometrie gewährleistete nicht nur die Stabilität der Struktur, sondern auch unendliche Vielfalt. Natürliche Dehydration sorgte dafür, dass die Kristalle weniger wiegen als der einstige Ozean und die umgewandelte Materie – der Planet begann, Masse zu verlieren.
Als die Meere nicht mehr existierten, griffen die Bewohner auf den Kern des Planeten zurück, um die Kristalle auch weiterhin wachsen zu lassen, und dieser Vorgang führte zu einem neuerlichen Masseverlust. Sie mussten die Schale mit den Kraftfeldprojektoren konstruieren, um zu verhindern, dass die Atmosphäre ins All entwich. Heute, nach zahllosen Jahrtausenden, gibt es kaum mehr Gravitation und die Schale funktioniert nach wie vor. Im Lauf der Jahre wurde sie immer wieder erneuert und erweitert, um Wachstumsmaterial für die Kristalle zu sammeln und die Atmosphäre zu schützen. Als Gegenleistung bieten die Kristalle Unterkunft
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